Die Schuldenkrise verschärft sich!

Shownotes

In der Finanzwelt tummeln sich zahlreiche laute Stimmen und Crash-Propheten, die mit Angst entweder "gutes" bzw. schlechtes Geld verdienen. Doch es gibt auch einige wenige, denen man tatsächlich Gehör schenken sollte – insbesondere dann, wenn sie eine Warnung aussprechen.


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Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.


Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -

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00:00:00: Herzlich Willkommen bei Erichsen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.

00:00:07: Es gibt eine ganze Menge Schreihälse und Crash-Profeten, die mit Angst gutes bzw. schlechtes Geld

00:00:16: verdienen. Es gibt aber auch einige, denen man zuhören sollte, wenn sie eine Warnung aussprechen

00:00:22: und um die geht es heute. Linge los! So, dann sprechen wir mal über Staatsschulden, dann

00:00:31: sprechen wir mal über Anleihemärkte, die irgendwann unter der Last dieser Staatsschulden

00:00:38: bzw. der Sorge, dass sie nicht zurückgezahlt werden, können eine Reaktion zeigen werden.

00:00:45: Eigentlich müsste ich diesen Inhalt doppelt und dreifach verwerten. Es macht mir echt keinen

00:00:52: Spaß festzustellen. Dass genau diese Sorge, die sich in diesen kommenden 20 Minuten glaube,

00:00:58: ich ganz gut zusammenfassen lässt, bei einigen quasi Lebensgrundlage ist für das,

00:01:04: was sie machen und damit meine Lebensgrundlage nicht aus innerer Überzeugung herauslässt,

00:01:09: ein echtes Geschäftsmodell genau davor zu warnen. Und ich bin immer wieder überrascht,

00:01:15: wie exzellent das funktioniert, selbst wenn das, wovor man da warnt, gar nicht eintritt. Das macht

00:01:23: mich ein bisschen fertig. Also jeder soll ja sagen, was er möchte, aber einfach ja, für ja,

00:01:29: für ja die handelnden Personen, und ich nenne ihren Namen nicht, weil mir wahrscheinlich eine

00:01:35: persönliche Auseinandersetzung zu der ich aber dennoch jederzeit bereit bin, kein großen Spaß

00:01:40: bereiten würde. Wie man das einfach immer raushauen kann, Eurokrise, Schulden, Krise,

00:01:46: Repression und so weiter, dann passiert nichts, aber man macht einfach so weiter. Mich nervt das,

00:01:53: aber das ist ja nur mein persönliches Problem. Also steigen wir ein und wenn ihr an der Stelle

00:01:59: sagt, ja, ein bisschen Abstand zu nehmen und das Ganze realistisch einzuordnen, das macht uns

00:02:06: aber mehr Freude als diese Panikmache, dann soll mein Lohn heute gerne sein, dass ihr diesen

00:02:13: Podcast abonniert und wenn ihr Lust habt, dann hinterlasst ihr einen positiven Kommentar, dann

00:02:18: freue ich mich darüber. Es geht also natürlich um ein sehr ernstes Thema. Das heißt Staatsverschuldung

00:02:26: der USA, viele haben sich ja und man konnte sich auch leicht dran gewöhnen und man sagt, na gut,

00:02:31: die steigt. Das ist halt so in unserem System, die steigt immer weiter. Hier ist was Buchhalterisches,

00:02:36: aber es geht in Wahrheit um den Kern des Finanzsystems und dieser Kern des Finanzsystems lässt

00:02:42: sich mit einem Wort beschreiben, Vertrauen. Wenn dieses Vertrauen irgendwann reißt, dann hat das

00:02:49: Folgen für Aktien, für Anleihen, für Währung und für das gesamte Wirtschaftsklima. Der

00:02:56: Ausgangspunkt heute, das war meine, ein bisschen hochgestochen. Inspirationen für diese Podcastfolge

00:03:02: ist eine Analyse von Paul Tudor-Jones gewesen. Es ist einer der bekanntesten Hedgephone Manager

00:03:08: unserer Zeit, eigentlich jemand, der eher kurzfristig agiert, aber wann immer man von Paul

00:03:15: Tudor-Jones etwas hören oder lesen kann, dann sollte man das machen. Im Übrigen ist er ein knallharter

00:03:21: Realist. Also ich bin mir wahrscheinlich, wäre ich für ihn ein bisschen zu links woke, wenn wir uns

00:03:27: unterhalten würden. Aber dennoch, was der Mann von sich gibt, damit kann man sich beschäftigen,

00:03:34: gerade weil es so nüchtern ist. Er spricht in einem Interview mit Bloomberg, müsste das gewesen

00:03:41: sein, nicht von der Big Beautiful Bill, sondern von der Big Beastly Bill. Der grausamen, aber

00:03:48: notwendigen Wahrheit, wie ein ausgeglichener US-Haushalt wirklich aussehen müsste. Beginnen wir

00:03:57: also mit den schonungslosen Fakten. Die USA schreiben seit Jahren, das hat nichts mit Donald

00:04:04: Trump zu tun, tiefrote Zahlen. Schon vor der Pandemie lagen die Defizite bei etwa 4% des

00:04:11: Bruttoinlandsproduktes. Das, was jährlich oben draufkam, das wurde unter Donald Trump in der

00:04:18: ersten Amtszeit Realität. Aber heute kein Trump-Bashing, zumindest mal nicht explizit. In der

00:04:25: beiden ersten Administration haben wir sogar von 6% gesprochen und diese 6% hat Trump dann

00:04:31: übernommen und es wird auch nicht weniger werden. Das ist vielleicht die große Überraschung, die ihm

00:04:37: aber offensichtlich in Umfragen nicht geschadet hat, denn ihr wisst, eigentlich gab es klare Pläne,

00:04:42: wie das alles reduziert wird und so weiter. Außer Doge, also Tropfen auf den heißen Stein

00:04:49: wäre noch zu viel. Das macht pff. Und dann sind die 50, ob es überhaupt 50 Millionen waren, 100

00:04:56: Millionen waren es 50 Milliarden. Selbst wenn es die 50 Milliarden wären, die hier mal kolpotiert,

00:05:03: von wem auch immer werden, alles ein Tropfen auf den heißen Stein. Und davon ist in der Big

00:05:10: Beautiful Bill auch nichts mehr übrig. Zur Erinnerung, das ist ganz wichtig. Wir haben

00:05:16: kein Krisenniveau wie 2008, 2020. Das alles, diese Neuaufnahme der Schulden, ist mittlerweile

00:05:24: Dauerbetrieb. So ist das eben mit der Droge Geld. Wenn sie einmal so üppig verteilt wurde wie zur

00:05:30: Finanzkrise, der Markt kann nicht mehr ohne, die Wirtschaft kann auch nicht mehr ohne. In absoluten

00:05:36: Datenzahlen heißt das momentan, die USA geben jedes Jahr rund 900 Milliarden US-Dollar aus.

00:05:43: Tendenz steigend, Entschuldigung, 900 Milliarden mehr aus, als sie einnehmen. So muss man das

00:05:51: eigentlich sagen. Sie könnten ja ruhig 900 Milliarden ausgeben, wenn sie denn 900 Milliarden

00:05:56: oder annähert 900 Milliarden einnehmen, dann wäre es ja durchaus auch sinnvoll. Der Staat

00:06:01: soll ja nicht horten und sparen, der Staat soll ja investieren. Aber da ist eben eine Unterdeckung.

00:06:08: Und das bei einem Zinsniveau, das sich seit den Nullsinsjahren vervielfacht hat. Das heißt also

00:06:15: die Zinszahlungen, man muss hier immer die Laufzeiten beachten, wir machen es heute aber ganz

00:06:20: simpel, haben sich inzwischen auf etwas über eine Billion Dollar erhöht. Das heißt, ein wachsender

00:06:26: Teil des US-Budgets fließt in die reine Schuldenbedienung, ohne einen einzigen Dollar davon für

00:06:34: Bildung, Infrastruktur oder auch Verteidigung ausgeben zu können. So, und Paul Tudor-Jones macht

00:06:40: also dieses Gedankenexperiment auf, Big Beastly Bill und stellt die unbequeme Frage, was wäre

00:06:48: denn, wenn wir jetzt wirklich das Haushaltsdefizit beseitigen wollten? Keine schönen Rechnereien,

00:06:55: keine politischen Ausflüchte, einfach nur Einnahmen minus Ausgaben, gleich Null. Dass wir jetzt alle

00:07:04: während ich während ich es spreche, ihr während ihr das hört denkt, ja, wie realistisch ist das denn,

00:07:09: zeigt eigentlich auch, wo wir heute angekommen sind. Aber so war es mal, es ist lange her und es muss

00:07:17: wahrscheinlich irgendwann wieder so kommen. Mit dem Gedanken muss man sich beschäftigen. Es sei denn,

00:07:22: man erträgt die Konsequenzen, da kommen wir gleich noch zu. Das erste Mittel, was Paul

00:07:28: Tudor-Jones hier vorschlägt, die Zinsen müssten runter, und zwar deutlich angenommen. Man könnte

00:07:34: die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf 2,5 Prozent drücken. Das würde dem US-Haushalt rund

00:07:41: 175 Milliarden Dollar an Zinskosten sparen. Bleibt immer noch ein riesiges Loch an momentan 725

00:07:51: Milliarden. Dieser Satz, der ist von ihm. Man könnte die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen

00:07:57: auf 2,5 Prozent drücken. Erinnert euch, was ich gesagt habe, worauf wir achten müssen, wenn wir

00:08:04: eine Ahnung davon haben wollen, wann das System wirklich zu strappert, nee, das heißt anders,

00:08:11: wo es der, kann man jemanden bitte einblenden hier, wie man das strappert, jetzt sagt man,

00:08:16: glaube ich, gestresst ist. Also, wann es droht zu wanken, Zinskurvenkontrolle angenommen. Man

00:08:24: könnte die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen auf 2,5 Prozent drücken. Yield Curve Control

00:08:30: ist das, was er hier anspricht, ist eine Maßnahme, und ja, hier habt ihr es zuerst gehört. Das wird

00:08:37: das Zeichen sein, wenn man das hoffähig machen wird. Und das passiert nicht, indem von heute auf

00:08:45: morgen hier ein Beschluss erfolgt. Das würde der Finanzmarkt sehr, sehr übel nehmen, sondern,

00:08:51: indem man darüber diskutiert. Vielleicht ist diese erste Diskussion ja schon ein Hinweis. We will

00:08:57: see. Weiterer Vorschlag, denn 725 Milliarden bleiben ja übrig. Eine faire Aufteilung, und das Wort

00:09:04: fair setzt sich hier in meinen Anführungszeichen, eine faire Aufteilung aus Sicht von Paul Tutor-Jones.

00:09:10: Zur Hälfte durch Ausgabenkürzung, zur Hälfte durch Steuererhöhung. Auf der Ausgabenseite hat

00:09:18: das ganz konkret gemacht, quasi mit Taschenrechner in der Hand, bedeutet das eine pauschale

00:09:22: Kürzung von 6 Prozent über alle Budgetposten hinweg. Sozialversicherung, Medicare, Bildung,

00:09:30: Verteidigung, nichts wäre tabu. Eine pauschale Kürzung von 6 Prozent würde bedeuten,

00:09:37: eine Einsparnis von rund 360 Milliarden US-Dollar. Die andere Hälfte müsste durch massive

00:09:46: Steuermassnahmen herangeholt werden. Jones denkt an eine drastische Erhöhung des Spitzensteuersatzes

00:09:52: auf 49 Prozent und er denkt über eine jährliche Vermögensteuer von einem Prozent nach und eine

00:10:00: Anhebung der Kapitalertragsteuer auf 40 Prozent. Nur so wäre es aus seiner Sicht überhaupt denkbar

00:10:07: die Lücke zu schließen. Und ich finde es, obwohl mir natürlich, der ein oder andere,

00:10:13: einfach aus dem Bauch heraus sage ich, Bildung, Sozialversicherung, hier kann man doch nicht

00:10:20: einfach kürzen. Ich finde es aber richtig, dass man sich die Gedanken macht. Und auf der anderen

00:10:26: Seite ist Paul Tutor-Jones nicht der einzige, in diesem Interview hat er es noch ein bisschen länger

00:10:30: ausgeführt. Es ist so glasklar, wer von dieser Geldpolitik in den letzten 20 Jahren spätestens,

00:10:38: aber seit der Finanzkrise davon profitiert hat, so offensichtlich, wer hier immer reicher wird.

00:10:46: Und wenn selbst schon ein Hedge-Form-Manager, wahrlich nicht bekannt als Kommunist oder Sozialist,

00:10:52: wenn selbst der schon sagt, die Besteuerung derjenigen, denen es extrem gut geht, ist viel zu

00:10:59: niedrig in den USA, meine Güte, dann ist es vielleicht auch politisch mal durchsetzbar. Wir

00:11:04: sprechen ja hier nicht von normalen Vermögen, also Millionäre sind ja hier kaum angesprochen,

00:11:10: zumindest nicht die einfachen, zweifachen oder dreifachen. Also ist das politisch vorstellbar?

00:11:18: Absolut nicht. Ökonomisch zwingend? Vielleicht. Aber kein Präsident, kein Kongress würde ein

00:11:25: solches Beastly Bill verabschieden. Paul Judo-Jones geht es also ganz sicherlich nicht darum,

00:11:31: irgendwie politische Machbarkeit zu beschreiben. Ihnen geht es um eine Mahnung. Je länger die

00:11:36: Politik das Thema meidet, aufschiebt, desto wahrscheinlicher wird es, dass nicht die Regierungen den

00:11:42: Wandel gestalten, sondern der Markt ihn erzwingt. Und hier kommen wir zum eigentlichen Kern seiner

00:11:49: Warnung. Die Märkte, insbesondere der Anleihemarkt, sind viel stärker als jeder Präsident. Das haben wir

00:11:58: auch in den letzten Monaten schon erlebt.

00:12:00: Macht, die vom Anleihmarkt ausgeht, ist deutlich höher als jede Macht, die ein US-Präsident

00:12:06: haben könnte.

00:12:07: Denn wenn der Anleihmarkt das Vertrauen verliert, dann wird ungemütlich.

00:12:12: Die Stunde der Märkte ist also im negativen Sinne, wenn Anleihinvestoren "Nein" sagen.

00:12:21: Die US-Staatsanleiten anleihen gelten noch immer als sicherste Hafen der Welt.

00:12:28: In dieses Vertrauen beruht auf der Annahme, dass die USA ihre Schulden diszipliniert bedienen.

00:12:34: So einfach ist das.

00:12:35: Und das damit, und wir haben auch diesen Warnschuss an Donald Trump gesehen, und er hat ihn verstanden,

00:12:41: das bedeutet auch, dass die Zentralbanken unabhängig bleiben müssen.

00:12:45: Wenn beides in zwangendem Gerät ändert sich alles.

00:12:49: Was passiert, also wenn Investoren beginnen, höhere Risikopremien zu verlangen?

00:12:53: Dann steigen die Renditen und die Schuldenlast explodiert weiter.

00:12:56: Absoluter Teufelskreich.

00:12:59: Jeff Grundlack, der als Bondking bekannte Anleihinvestor, der warnt allerdings schon

00:13:05: etwas länger, muss man sagen, vor einer solchen Dynamik.

00:13:07: Finn ist klar, sollte eine neue Regierung oder die Regierung Trump versuchen, über politische

00:13:15: Einflussnahmen die Fett zur Zinssenkung zu zwingen, dann würde das Vertrauen der Märkte

00:13:21: abrupt kippen.

00:13:22: Grundlack nennt das eine Art finanzielle Repression, bei der die Zentralbanken zu einem politischen

00:13:28: Werkzeug wird, beziehungsweise die Zentralbank zu einem politischen Werkzeug wird.

00:13:34: Ray Dalier, Gründer von Bridgewater, sieht in solchen Szenarien den Beginn von einem

00:13:40: Paradigmenwechsel.

00:13:41: Das alles übrigens diese Reaktion, sowohl das Anleihmarktes als auch dieser Investoren,

00:13:49: also Donald Trump ihr kennt ihn und das ist so ähnlich, ach lassen wir das, ihr wisst

00:13:54: wie es ist, der Mann hat seine eigene Wahrnehmung und dann ist es irgendwie so, zumindest mal

00:14:00: nach außen hin, nach innen muss er das erkannt haben, andererseits hätte es keinen Sinn gemacht,

00:14:07: so schnell in der Tarif, also Zollpolitik zu reagieren und insbesondere, wir erinnern

00:14:13: uns auch an das Wahnsignal vom Anleihmarkt innerhalb von 24 Stunden, hat ihm Scott Besson

00:14:18: erklärt, du kannst alles schreiben auf Truth Social, was du willst, aber keine Spielchen

00:14:23: mit dem Anleihmarkt macht das nicht, hatte auch nicht, hatte auch zurückgenommen, denn

00:14:28: man sieht ja, es vergeht kaum einen Tag ohne Kritik an Jerome Powell, das sie ihn allerdings

00:14:34: vorzeitig absetzt, das ist momentan nicht mehr das Gespräch, was allerdings passiert

00:14:43: ist, dass es so eine Art Shadow Fat Chair gibt, es ist also ein Spiel mit den Erwartungen,

00:14:50: es kursiert die Idee, dass er quasi einen Nachfolger er nennt, bevor Jerome Powell

00:14:59: zurücktritt, der Schattenzentralbankchef und wir sehen möglicherweise, dass, wir wissen

00:15:07: ja am Ende nicht, was ist Ursache und Wirkung, dass das bereits auf die Zinsen wirkt, sollten

00:15:13: die Langfristigen also Zinsen müssen sinken, damit sich der Staat günstiger finanzieren

00:15:19: kann und das Kalkül von Donald Trump ist, wenn ich bereits jetzt mich festlege auf einen

00:15:29: zukünftigen Notenbankchef, dessen Absichten bereits jetzt schon klar sind, dann wird das

00:15:35: vielleicht jetzt schon, denn so etwas passiert ja permanent und fortlaufend, jetzt schon

00:15:41: auf die Zinsen sich auswirken, kann man machen, wird aktuell auch gemacht und wir sehen

00:15:49: wahrscheinlich auch schon leicht die Reaktion, aber wir dürfen nicht vergessen, dass die

00:15:53: Nebenwirkungen erheblich sind, wenn Investoren das Gefühl haben, dass Geldpolitik nicht

00:15:58: mehr der Stabilität, sondern der Politik selbst dient, dann fliehen sie und dieser Effekt

00:16:06: beziehungsweise diese Effekte arbeiten natürlich gegeneinander. Sie fliehen in sichere Härften,

00:16:12: sie fliehen in Gold, sie fliehen in Fremdwährung oder sie verlangen deutlich höhere Renditen.

00:16:20: Letzteres ist noch nicht der Fall, aber wir sehen eine Abwertung des US-Dollar, wir sehen

00:16:25: eine strukturelle Aufwertung des Goldes momentan. Machen wir mal ein Zwischenfassi, weil das

00:16:33: natürlich ein Riesenthema ist. Wir bewegen uns zweifellos auf einen schmalen Grad. Aktienbewertungen

00:16:39: sind zum Großteil durch niedrige Zinsen und wachstum ist freundliche Politik gestürzt.

00:16:43: Wenn beides wangt, dann geraten natürlich diese Bewertungsmodelle unter Druck. Also

00:16:49: Kursgewinnverhältnis, diese ganzen Multiple kann KI sich noch so schön entwickeln, die

00:16:57: werden sich reduzieren, wenn der Markt nicht mehr bereit ist, Risiken einzugehen. Historisch

00:17:03: liegen die KGVs bei steigenden Zinsen und bei steigender Unsicherheit schlicht niedriger.

00:17:10: Anleihen sind aus meiner Sicht, ich habe es hier mehrfach beschrieben, keine sichere

00:17:15: Bank, wenn Zinsen weiter steigen verlieren, zumindest Standsanleihen, Wert an Wert, besonders

00:17:21: langlaufende, Entschuldigung, ich bin gerade, ich weiß, ich habe neulich mit einem Insekt

00:17:27: hier, so ist das weg, besonders langlaufende Papiere, können dann hohe Buchverluste verursachen.

00:17:34: Das heißt also, der Schutz hier, auch das sehen wir am Markt, würde dann über kurze

00:17:41: Laufzeiten funktionieren oder inflationsindexierte Anleihen. Ist aber mal ein separates Thema.

00:17:47: Schreibt mir mal, ob euch das interessieren würde, inflationsindexierte Anleihen könnten

00:17:53: ganz interessant sein. Gold, Immobilien, Sachwerte tendenziell profitieren, und zwar so lange

00:18:02: wie die Finanzierungskosten nicht durch die Decke gehen. Das gilt natürlich auch für

00:18:06: den Aktienmarkt, bis eben der Punkt kommt, an dem das Vertrauen nicht mehr da ist. Wenn

00:18:14: wir in die Vergangenheit schauen, dann gab es natürlich auch schon andere Staaten, die

00:18:18: ihre Schulden ignoriert haben, und in the long run sind sie alle früher oder später von

00:18:24: der Realität eingeholt worden. Vergleiche mit Argentinien oder Griechenland oder gar

00:18:31: dem römischen Reich, obwohl das römische Reich wäre vielleicht noch am ehesten passender

00:18:35: Vergleich, sind aber momentan nicht so hilfreich, weil die USA eben wie der Griechenland sind

00:18:42: noch Argentinien. Sind sie das römische Reich? Das werden wir dann vermutlich erst sehr viel

00:18:48: später erfahren. Die USA haben nach wie vor die Weltleitwährung. Das heißt aber auch,

00:18:55: dass die Messlatte hier deutlich höher liegt. Wenn das Vertrauen in den Dollar fällt, dann

00:18:59: hat das globale Folgen für Handelsbeziehungen, für Rohstoffpreise, für Kapitalflüsse,

00:19:05: letztlich natürlich auch für uns in Europa. Wichtig ist zu verstehen, das ist und wird

00:19:10: wahrscheinlich kein Prozess sein, der dann irgendwann zu einem Tag führt, an dem alles

00:19:17: zusammenbricht. Sondern es ist ein schleichender Prozess mit dann einem plötzlichen Ausgang,

00:19:24: wenn so eine Spirale einmal in Gang gekommen ist. Deswegen ist Paul Tudor Jones Warnung

00:19:32: auch kein Panikruf. Er sagt insbesondere, das ist etwas, das kann uns innerhalb der nächsten

00:19:38: 365 Tage beschäftigen. Das ist stippend. Es ist schwierig zu erklären, aber wir sehen

00:19:43: es immer wieder am Aktienmarkt. Dann kommt ein schwarzer Spahn, der eigentlich gar nicht

00:19:47: so groß ist und dann kommt es zu einer Kettenreaktion. The Big Short, die Immobilienkrise, heute

00:19:54: sagen alle, das war unausweichlich. Aber wenn wir uns anschauen, wie schnell man dann mit

00:19:59: der Immobilienkrise umgegangen ist, hätte also damals die Notenbank, sie hat sich wahrscheinlich

00:20:05: in dieser ominösen Sitzung dann dagegen entschieden, Lehman Brothers zu retten. Heute wissen wir,

00:20:12: hätte sie Lehman Brothers gerettet. Dann wären zwar einige Schuldige nicht zur Rechenschaft

00:20:17: gezogen worden, sprich, setten ganz viele nicht so viel Geld verdient, die Kollateralschäden

00:20:23: wären aber wahrscheinlich auch geringer gewesen. Sie hat dann eine Woche, zwei Wochen später

00:20:28: genau das nachgeholt und hat den Markt mit Liquidität geflutet. Das heißt also auch dieser

00:20:36: scheinbar unausweichliche Vorgang hätte theoretisch verhindert werden können oder erst zu einem

00:20:42: viel späteren Zeitpunkt stattfinden können. Deswegen sagt Paul Tudor-Jones, bei solchen

00:20:46: Entwicklungen ist es wirklich nicht sinnvoll, darauf zu wetten oder darauf zu warten, wann

00:20:53: passiert es. Es kann in einem Jahr sein, Original-Zitat von Paul Tudor-Jones, oder in den nächsten

00:20:59: zehn Jahren, oder es gibt Anpassungen, die es nochmal verschieben oder es gibt Verschärfungen,

00:21:05: die den Zeitraum kürzer werden lassen. Die Vorstellung, es gibt den einen großen unausweichlichen

00:21:11: Knall, die ist unsinnig, weil in aller Regel der Knall nicht unausweichlich ist, sondern

00:21:18: die Folge von mehreren Fehlentscheidungen. Im Portfolio ergeben sich daraus keine Anpassung.

00:21:26: Wichtig ist nur, dass man sich der Tatsache bewusst ist, dass dieser Trend unausweichlich

00:21:32: ist. Schulden, Wachsen, exponentiell, politische Kompromissfähigkeit, darf ich das so zart

00:21:41: sagen, wächst nicht exponentiell und politischer Sachverstand auch nicht. Die Märkte sind

00:21:49: sehr, sehr, sehr lang geduldig, bis zu dem Punkt, wo sie es dann nicht mehr sind. Also

00:21:56: ist "Big Beastly Bill" von Paul Tudor-Jones natürlich eine Metapher für das, was passiert,

00:22:02: wenn wir nicht handeln. Bei vielen Anlegern ist aber, wenn sie auf die Konsequenzen

00:22:08: schauen, der Gedanke immer, wenn die Regierung nur hier und da ein bisschen weniger ausgeben

00:22:15: würde und sie passt besser auf mit ihren Ausgaben und die Diäten nicht erhält. Das alles wird

00:22:21: die Probleme strukturell nicht verbessern. Wenn wir also heute in den USA, in Europa,

00:22:30: in Deutschland genau die Politiker in Charge, wie sagt man es immer im Amt hätten, bei dem

00:22:38: man sagt, da besteht der Sachverstand. Auch die müssten Entscheidungen treffen, die aus

00:22:44: unserer Sicht alles andere als angenehm werden. Wer möchte denn höhere Steuern? Wer möchte

00:22:49: denn niedrigere Ausgaben? Und das ist wahrscheinlich, ich werde es fortführen, das ist wahrscheinlich

00:22:58: die bittere Erkenntnis, dass wir den Moment, dass der Finanzmarkt in so einer Abwärtsspirale

00:23:07: gerät, erleben werden, wie heftig muss man dann schauen, weniger, weil es unvermeidlich

00:23:15: wäre, sondern eher, weil man sich kaum vorstellen kann, dass sich Politik traut, unbequemen

00:23:23: Maßnahmen dann wirklich in der Geschwindigkeit radikal umzusetzen. Das hatte ich mir eigentlich

00:23:28: vorgenommen, heute noch einen optimistischen Ausgang zu beschreiben. Also sage ich dir,

00:23:33: der sicheste Schutz in Krisenzeiten sind und bleiben Sachwerte. Geldwerte, Geldwerte,

00:23:40: werden in einer Geschwindigkeit entwertet, wenn es zu einer Abwärtsspirale kommt, dagegen

00:23:44: ist das, was der Aktienmarkt verliert, ein Witz. Also, das war es für heute. Herzlichen

00:23:51: Dank für deine Aufmerksamkeit. Ich freue mich sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal

00:23:54: gesund und munter wieder hören. Bis dahin, alles Gute, dein Lars.

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