LVMH, Hermes oder Kering?
Shownotes
LVMH gilt als eine sehr beliebte Aktie unter Anlegern. Doch in letzter Zeit zeigt sich ein Problem: Seit geraumer Zeit entwickelt sich die Aktie nicht mehr wirklich positiv. Ähnlich sieht es bei anderen Luxusgüteranbietern wie Kering aus – auch sie haben mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Genau aus diesem Grund möchte ich in diesem Podcast heute über Wirtschaft, Marken, Substanz und die Luxusgüterindustrie sprechen.
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Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.
Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei Eriksen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.
00:00:07: LVMH für etwas francophilere Zuhörer auch LWM-Asch ist eine sehr beliebte Anlegeraktie. Das
00:00:16: Problem, sie läuft schon seit geraumer Zeit nicht mehr wirklich gut. Anderen Luxusanbietern,
00:00:22: wie etwa Kering, geht es ähnlich schlecht. Und genau deshalb möchte ich heute in diesem Podcast
00:00:29: über Wirtschaft, über Marken, über Substanz, über die Luxusgüterindustrie sprechen. Legen wir los.
00:00:37: So, inspiriert von einigen Fragen und auch von einigen Analysen, die ich gelesen habe,
00:00:47: möchte ich heute über die Luxusgüterindustrie sprechen. Ich habe keinen besonders ausgeprägten
00:00:54: persönlichen Zugang zu dieser Industrie. Schlicht und einfach. Deshalb, weil ich die Produkte nur
00:01:00: sehr selten konsumiere. Aber ist ja völlig egal, was ich mache. Luxus läuft, Luxus läuft auch in
00:01:08: Krisenzeiten. Und deswegen ist es auch nachvollziehbar, dass viele Anleger gerne in die entsprechenden
00:01:15: Aktien investieren. Ich möchte heute weniger darüber sprechen, wie sich die Margen entwickeln,
00:01:23: dass einige Aktien aus diesem Sektor mittlerweile recht günstig, zumindest wenn man das mit der
00:01:29: Historie vergleicht, bewertet sind. Sondern ich möchte etwas tiefer gehen, damit vielleicht auch
00:01:35: unkonkreter werden. Aber vielleicht ist diese Betrachtungsweise hilfreich, um einen eigenen
00:01:41: Standpunkt zu entwickeln, welche Aktien halt ich verkaufen werde. Möchte ich überhaupt noch
00:01:46: investiert sein? Glaube ich, dass die Ansätze vielleicht verkehrt sind, dass es also sich
00:01:51: anders entwickeln wird. Genau das, was ich letztlich mit jeder Podcastfolge hier erreichen möchte,
00:01:57: meinen Standpunkt teilen und damit zum eigenen Nachdenken anregen. Luxusgüter. Die Luxusbranche
00:02:06: galt und gilt noch immer als besonders widerstandsfähig. Wir sehen das im Übrigen ganz extrem bei
00:02:12: einer Aktie wie Ferrari, wenn man sich dort die Absatzzahlen anschaut. Die müssen halt auch nur ein
00:02:18: paar tausend Stück verkaufen, um auf ihre Umsätze zu kommen. Die Klientel, die kauft, ob die Börsen
00:02:24: jetzt mal fallen, ob Bitcoin jetzt mal fällt. Es gibt kaum eine Krise, die dazu führt, dass der
00:02:30: klassische Ferrari-Käufer, wer auch immer das sein mag, dass der dann sagt, "Nee, jetzt verzichte ich
00:02:36: mal auf das neueste Modell". Also so schwierig sind die schwierigen Zeiten dann auch nicht. Das heißt,
00:02:41: also wir sprechen über eine widerstandsfähige Branche, beinahe, beinahe, aber auch nur Konjunktur,
00:02:47: unabhängig. Luxus funktioniert nach anderen Regeln. Exklusivität, Markenstatus, emotionale
00:02:56: Bindung stehen zweifellos über dem reinen Produkt nutzen und das ermöglicht hohe Margen,
00:03:02: das ermöglicht eine treue Kundschaft. Davon haben Konzerne wie LVMH, darunter verstecken sich natürlich
00:03:10: noch viel mehr Namen wie Louis Vuitton, wahrscheinlich der bekannteste, Dior, Fendi. Die
00:03:16: haben davon profitiert. Ein anderes großes Börsennotiertes Unternehmen ist Kering, dahinter stecken
00:03:22: zum Beispiel Gucci oder Balenciaga, Tapestry könnte man noch nennen, PVH, PVH Corp. oder ST
00:03:29: Lauda, die alle besitzen also dutzende Luxuslabels und damit ein Portfolio an scheinbar ewiger
00:03:39: Begehrlichkeit. So könnte man das ausdrücken. Zur MS kommen natürlich gleich auch noch. Was steckt,
00:03:46: wirklich hinter diesen Marken. Portfolio ist nicht gleich Portfolio. Stell dir also folgendes vor,
00:03:53: du kaufst ein Buch, weil vorne auf dem Cover Charles Dickens steht, kennt macht. Du merkst,
00:04:00: aber während du das Buch liest, das hat der Mann niemals geschrieben und dann fühlst du dich
00:04:05: natürlich betrogen. Es ist nicht nur so, dass du dann unzufrieden bist mit diesem Buch, sondern du
00:04:10: fühlst dich hin, das Licht geführt und hier kannst du dir deinen oder deine Autoren der Wahl
00:04:17: reinsetzen. Wenn du nicht das bekommst, was vorne draufstehst, dann gibt es ein Problem. Und genau
00:04:24: so funktioniert das heute mit einem großen Teil der Luxusbranche. Dior, Balenciaga, Chanel,
00:04:31: die haben heute ihr Label auf vielen Produkten, die aber mit den ursprünglichen Produkten und auch
00:04:38: mit der ursprünglichen Qualität und der ursprünglichen Exklusivität nichts mehr zu tun haben.
00:04:44: Christian Dior ist 1957 gestorben. Coco Chanel 1971 und Cristobal Balenciaga hat sein Haus aufgegeben,
00:04:55: um seine Prinzipien zu wahren. Die Namen aber, die leben weiter oder besser gesagt, sie werden
00:05:01: weiter verkauft. Das erleben wir im Übrigen auch mit einem Lagerfeld, das haben wir zwischendurch in
00:05:08: Deutschland mit einem Job erlebt. Es gibt es auch mit natürlich mit vielen ganz anderen. Wenn du einmal
00:05:12: deinen Namen verkauft hast, dann ist die, wie soll ich das ausdrücken, dann ist die Gefahr relativ
00:05:20: groß, dass diejenigen, die diesen Namen haben, ihn so nach unten ein bisschen weiter aufmachen.
00:05:26: Dann gibt es zahlreich, was fällt mir da ein, ich bin wirklich nicht der richtige, um zu beurteilen,
00:05:33: auf welchen Plattformen man die kaufen. Aber Best Secret ist so ein Ding. Wie viele Produkte von
00:05:38: Amani gibt es bei Best Secret mit minus 50 oder minus 70 Prozent? Vielleicht auch bei Zalando.
00:05:45: Ich bin ja wirklich nicht der Experte, was ich nur weiß. Exklusivität sieht natürlich anders aus.
00:05:51: Und sehr häufig sprechen wir dann auch über Produkte, die dem Originalstil vielleicht nachempfunden ist.
00:05:58: Aber ob du nun über einen Ballermann läufst oder sonst irgendwo in einer Urlaubsregion,
00:06:03: im schlechtesten Fall siehst du ein billiges T-Shirt mit einem wirklich teuren Logo. Und das ist genau
00:06:12: das Gegenteil von Exklusivität. Diese gesamte Branche lebt ja von einer Illusion. Sie lebt davon,
00:06:18: dass du etwas kaufst, was ein Stück Geschichte mit sich bringt. Und nicht nur ein verpacktes
00:06:23: Marketingprodukt, was vom ursprünglichen Geist der Idee dem Weibstes-Designers dann weit weit
00:06:31: entfernt ist. Coco Chanel war eine Ikone in dieser Welt, in der Modewelt, in der Welt der
00:06:38: Exklusivität. Keine Frage. Vom Weisenhaus zur weltweiten Modemarke, also die meisten kennen
00:06:46: diese Geschichte. Ihr größter Erfolg übrigens, es ist der größte Erfolg, kann ich nicht sagen,
00:06:53: aber ich glaube, das berühmte Chanel Nummer 5 kennt fast jeder, oder? Hat sie einer geschickten
00:06:59: Partnerschaft verdankt und nicht im eigenen können. Sie hatte nämlich weder den Duft kreiert,
00:07:04: noch hat sie irgendwas zum Flakon beigetragen. Das Parfum wurde von den jüdischen Brüdern
00:07:10: Wertheimer finanziert und vertrieben. Und Chanel hat später versucht, während der NS-Zeit sich
00:07:16: die Rechte daran unter dem Vorwand arisieren zu lassen. Eine Episode, die man selten in
00:07:22: glamourösen Biografien findet, um wenn jemand sagt, das hast aber nachgeschlagen, aber so was
00:07:28: von nachgeschlagen, als ob ich das selber gewusst hätte. Ironischerweise sicherte gerade das
00:07:33: Parfum ihren Reichtum und das Überleben der Marke. Heute ist Chanel vollständig im Besitz
00:07:40: der Familie Wertheimer und nicht etwa im Besitz der Nachfahren von Chanel selbst. Christian Dior.
00:07:47: Dior hat die Modewelt 1947, ihr merkt, ich bin hier eingestiegen, eingestiegen in eine Welt,
00:07:55: von der ich echt wenig Ahnung habe. Christian Dior hat die Modewelt 1947 mit dem New Look
00:08:01: neu aufgestellt, revolutioniert. Das war opulente Mode nach den Jahren des Krieges. Sein eigentlich
00:08:09: größter Beitrag war aber, er erfand das Lizenzmodell im Luxussegment. Er hat also die Nutzung seines
00:08:18: Namens an Dritte rausgegeben, die dann Handschuhe, Perfum, Brillen und mehr produziert haben. Die
00:08:23: Folge Lizenzen, wer kennt Scharktank hier? Lizenzen, Lizenzen, wie heißt er nochmal, Mr. Wonderful,
00:08:30: komm hier nicht auf den Namen. Alles Lizenzieren, Einnahmen ohne Produktionsaufwand, ein Erfolgsmodell,
00:08:36: das später von Gucci, Calvin Klein, Armani und vielen anderen kopiert wurde. Aber was bedeutet,
00:08:42: dass für den Konsumenten, sprechen ja hier über Aktien, nicht über Mode, ansonsten seid
00:08:46: hier auch vollkommen verkehrt, das gebe ich offen zu. Wenn ein Produkt nicht mehr von der Marke
00:08:52: selbst, sondern unter Lizenz gefertigt wird, dann singt oft die Qualität und dann ist es mit der
00:08:58: Exklusivität oft nicht mehr so weit her. Der Preis aber bleibt relativ hoch, weil der Wert fast
00:09:05: nur noch im Namen liegt. Und es gibt eben hier ganz berühmte Beispiele wie Balenciaga. War der
00:09:12: Inbegriff des kompromisslosen Designers. Chanel und Dior haben ihn den Meister genannt. Seine
00:09:19: Kleider waren Kunstwerke, gefertigt mit absoluter Präzision. Und als er gespürt hat, dass niemand
00:09:26: seine Ansprüche weiter tragen konnte, da hat er sein Haus geschlossen.
00:09:29: freiwillig Ende am Ende!
00:09:31: aus Feierabend. Das ist nämlich mal künstlerischen Anspruch. Aber Jahre nach seinem Tod wurde
00:09:37: Balenciaga die Namen, die Namensrechte beziehungsweise der Name selbst wiederbelebt. Natürlich nicht
00:09:45: durch irgendwelche Idealisten, die gesagt haben, das können wir so gut wie er, sondern durch
00:09:51: Investoren. Und heute gehört Balenciaga zu Keringen. Und nun steht Balenciaga auf Sneakern, die
00:09:59: kosten glaube ich immer noch locker 5, 6, 7, 800 Euro auf Hoodies. Ich habe es gesehen am Flughafen.
00:10:07: Ich weiß gar nicht, will man dann besonders auffällig sein? Ich verstehe ja, das ist das Konzept
00:10:12: dieses riesigen Namens auf den Kleidungsstücken nicht. Ist das nicht für sich genommen dann
00:10:19: schon keine echte Mode mehr, wenn man einen mit großem Namen draufschreiben muss, was da für
00:10:27: ein Hoodie getragen wird? Aber nochmal, vielleicht verstehe ich das auch vollkommen falsch. So oder
00:10:33: so. Hoodies, Jeans, Sneaker, 3, 4-stellige Summen, aber trotzdem Massenware. Massenware teuer verkauft.
00:10:43: Was hätte Balenciaga wohl da rüber gedacht? Egal. Für ihn egal, für die meisten Investoren
00:10:51: wahrscheinlich auch egal. Die Frage ist, wie nachhaltig sind diese Geschäftsmodelle? Für Anleger
00:10:58: geht es ja um Wachstum, um nachhaltiges Wachstum. LVMH, wahrscheinlich die beliebteste Aktie aus
00:11:05: diesem Sektor, hat in den letzten 15 Jahren zweifellos stark performt. Sie hat aber sehr
00:11:12: deutlich an Wert verloren. Und die Gründe dafür, und dafür desto ist eigentlich der Aufhänger,
00:11:18: um hier mal darüber zu sprechen, obwohl ich über die Produkte ja kaum etwas sagen kann. Ich bin
00:11:24: durch ein Branche Newsletter auf die Idee gekommen. Es gibt durchaus Kritik an der Qualität, es gibt
00:11:31: Kritik an der abnehmenden Markenstärke, es gibt eine Übersättigung zumindest von einigen Marken,
00:11:39: die unter dem Dach von LVMH sind. Und noch schlimmer ist es bei Kering. Ein Umsatzrückgang
00:11:46: bei Gucci von 18 Prozent im ersten Quartal 2024 war das Wahnsignal. Und wer sich die Aktie mal anschauen
00:11:53: mag, seitdem geht es bergab. Rapataktion in Outlets, untergraben das Luxus-Image, aber sowas von,
00:12:03: das ist schlicht und einfach nicht mehr aufzuholen. Und heute ist Gucci, ich habe immer das Problem,
00:12:09: wenn ich das hier sage, nicht, dass ich irgendwie mal auf die Füße trete. Also es kann ja durchaus
00:12:13: sein, dass Gucci nach wie vor eine schöne Sonnenbrille oder eine schöne Tasche macht, nur
00:12:18: Massenware und Luxus geht nicht zusammen. Und bestimmt kostet Gucci immer noch relativ viel
00:12:25: Geld. Ich klinge hier so wie jemand, der sich seine Sonnenbrille selbst schnitzt. Also es ist
00:12:31: nicht so, dass ich jetzt gar keine Markenvariate, nur für mich ist es nicht so entscheidend,
00:12:35: ob da dann am Ende des Tages Gucci draufschlägt. Ich würde zumindest mal für den Namen jetzt nicht
00:12:40: das doppelte oder dreifache bezahlen. Bin allerdings auch so frech, dass ich mir manchmal Dinge gekauft
00:12:46: habe und das ist ja viel zu teuer. Das kannst du nicht für eine Sonnenbrille nehmen, zumal ich
00:12:49: bei Sonnenbrillen auch noch weiß, dass es letztlich ein zwei große Hersteller gibt auf der Welt,
00:12:54: die produzieren sowieso alles mehr oder weniger in den gleichen Produktionsstätten. Also die 40
00:13:00: Euro Sonnenbrille und die 400 Euro Sonnenbrille. Aber ich habe mir auch schon viel zu teure Sonnenbrillen
00:13:05: gekauft. Einfach, weil ich gesagt habe, ja, aber die gefällt mir jetzt dann kauf ich. Also es ist
00:13:09: wirklich hier überhaupt kein Kritik, die mit schwingt, wenn mir also demnächst jemand mit
00:13:13: Gucci Sonnenbrille und Balenciaga Hoodie über den Weg läuft. Nicht böse sein, das ist, wo Geschmack
00:13:20: so hin fällt. Also bitte schön. Es gibt an sich aber und damit sind wir wieder bei den Aktien. Es
00:13:28: gibt eigentlich derzeit, zumindest von den großen Unternehmen, nur ein einziges Unternehmen,
00:13:34: welches ziemlich kompromisslos einen anderen Weg geht. Keine aggressive Expansion, keine Lizenzstrategie,
00:13:42: nach wie vor, wie künstlerisch das ist, kann ich euch das nicht sagen, aber zumindest mal das Label
00:13:50: Kompromisslose Handwerkskunst, sorgfältige Ausbildung, dann muss man auf die Seite rausgehen. Es ist
00:13:57: wirklich top gemacht, zumindest mal, was das Image angeht. Kontrolle über jede Naht, das heißt,
00:14:03: man produziert komplett selbst, man hat nicht outgesourced MS. Und welches Unternehmen hat
00:14:09: LVMH im Börsenwert still, leise, aber doch ziemlich nachhaltig mittlerweile im Börsenwert
00:14:15: überholt, MS. Also lautet die Frage, ist es wirklich Luxus oder ist es nur das Etikett? Und wenn es nur
00:14:27: das Etikett ist, ist es dann nachhaltiger Luxus auch noch in Krisenzeiten? Der wahre Wert einer Marke
00:14:34: liegt nun mal nicht im Logo, sondern er liegt im Vertrauen der Kunden. Und das baut man nicht
00:14:40: durch Marketing auf, sondern so würde es wahrscheinlich der Chef einer Luxusmarke selber
00:14:45: sagen, durch Integrität, durch Qualität und durch klare Werte. Und wenn dann ein Unternehmen
00:14:52: kurzfristig Profit maximiert, indem es lizenziert, indem es auf historischen Namen letztlich mittelmäßige
00:14:59: Produkte drauf packt bzw. andersrum, dann ist das für ein paar Quartale sicherlich etwas,
00:15:05: was funktioniert. Denn wenn du mit einmal den Hoodie deiner Wahl, den du eben bis jetzt nicht
00:15:11: bezahlen konntest, dann doch im Outlet bekommst, dann schlagen viele zu. Die anderen aber, die bereit
00:15:17: waren die hohen Preise zu bezahlen, die wollen das Ding dann eben nicht mehr haben. Das heißt also,
00:15:24: da ist dann keine Nachhaltigkeit mehr in diesem Konzept, weil das Vertrauen und die
00:15:28: Exklusivität erodieren. Und MS zeigt, weniger kann mehr sein. Es ist nach wie vor kein Maxenluxus,
00:15:37: es ist extrem teuer. Ich habe jetzt wirklich an der Stelle überlegt, ob ich das mit der
00:15:42: persönlichen Note hier belegen soll. Aber ich habe dann gesagt, ja, was soll's? Wir haben uns ein
00:15:49: viel zu teuren Massagestuhl gekauft. Meine Frauen, ich habe mal in einem Flughafen in einer
00:15:56: Lounge in einem Massagestuhl gesessen. Und er war so cool. Ich bin drin eingeschlafen, das ist
00:16:02: schon mal ein sehr gutes Zeichen, weil ich kein so guter Einschläfer bin. Und wenn man gesagt,
00:16:05: eigentlich müsste man Massage und dann sagt, ja, manch, wir sind ja jetzt im Alter, wo eigentlich
00:16:10: dann umgesetzt werden muss. Wir haben also ein Massagestuhl zu Hause stehen. Und wir sind ganz
00:16:16: schlimme Kunden gewesen, weil theoretisch hätten wir einfach gesagt, ja, wir wollen den. Ja,
00:16:20: wir haben aber derzeit keine Rabattaktion. Egal, wir wollen den ja haben. So, da sind wir natürlich
00:16:26: nicht so reingegangen. Wir sind ja cleverer. Und dann gab es aus dem Nichts heraus, ja, wir haben
00:16:32: hier eine Rabattaktion, 5%, ich sage jetzt nicht wo, das geht zu weit, 5% und wir haben hier ein
00:16:38: Sondergeschenk für Sie. Diesen, jetzt kommt's, MS-Schal. Weil ich mal kurz mal geguggelt,
00:16:43: dann kostet so ein Schal da locker doch 500 Euro, wo man sagt, na, Hauptsaler, das ist sicherlich
00:16:50: ein viel besserer Schal. Also ich kann es euch noch nicht sagen, weil er noch nicht da ist. Er kommt
00:16:54: nächste Woche. Ich werde dann gerne mal berichten, ganz sicherlich keine Fotos machen davon, wie ich
00:16:58: mit einem MS-Schal durch die Gegend laufe. Aber darum geht es ja. Richtigen Luxus erkennen dann
00:17:04: vielleicht Insider bei allen anderen, ganz anders als bei Balenciaga Klamotten, wird das dann ja
00:17:11: keiner sehen, weil nur der Insider erkennt, dass es ein MS-Schal ist. Und das ist eben was ganz
00:17:17: viele nicht wollen, aber ein bestimmter Kundenkreis möchte genau das. Also nicht jeder Luxus ist
00:17:25: gleich Luxus. Wenn wir über Luxus sprechen, dann geht das nicht nur über den Preis, sondern auch
00:17:30: über eine Strategie. Dann geht das über Marken, die für etwas stehen und die nicht nur auf etwas
00:17:36: stehen. Also die etwas mehr bieten als nur das Prestige, was eine sehr launische Diva ist. Wir
00:17:43: haben nämlich eine Welt voller Logos. Wir haben eine Welt voller Marken. Aber es gibt nur noch
00:17:48: relativ wenige, die konsequent Qualität liefern. Vielleicht könnte man sagen, ist MS, ich finde
00:17:55: aber sehr viel leiser, das Ferrari aus der Modewelt. Und denn auch bei Ferrari, ich weiß es nicht,
00:18:03: ich bin noch nicht in einem Ferrari Autohaus gewesen, aber ich denke mal nicht, du kannst
00:18:07: reingehen und sagen, unter 15% Rabatt mache ich gar nichts. Dann werden die sagen, ja, danke. Sie
00:18:13: können sich da vorne gerne noch einen Kugelschreiber mitnehmen, aber das machen wir hier nicht.
00:18:17: So, ist das jetzt eine Antwort darauf, welche Aktien man kaufen sollte? Nein, ist es nicht. Und
00:18:25: es ist vor allen Dingen auch keine Empfehlung, seine LVMH-Aktien zu kaufen. Ich denke aber,
00:18:30: diese These werde ich mitnehmen in einer der nächsten By the Dip Podcast folgen und darüber
00:18:37: hinaus, ich glaube, wenn ich eine Aktie aus diesem Sektor kaufen würde, dann, na jetzt ratet mal,
00:18:43: dann wäre es wohl, MS. So weit für heute. Bis nächste Woche. Herzlichen Dank für deine
00:18:51: Aufmerksamkeit. Die freuen mich sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter
00:18:55: wieder hören. Bis dahin, alles Gute, dein Lars.
00:18:57: [Musik]
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