Ist KI die Lösung für das Rentenproblem? (Überraschendes Ergebnis)

Shownotes

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Unser Rentensystem muss reformiert werden – das steht bereits heute fest. Eigentlich wissen es alle, und warum das so ist, werde ich gleich noch einmal besprechen. Außerdem möchte ich die Frage diskutieren, ob die Entwicklung der künstlichen Intelligenz möglicherweise eine Lösung für unser Produktivitätsproblem darstellen könnte. Und ich sage euch schon jetzt: Das Ergebnis ist einigermaßen überraschend.


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Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.


Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.


Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -

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00:00:00: Herzlich willkommen bei Ehrichsen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche

00:00:06: Geldanlage. Unser Rentensystem muss reformiert werden. Das steht bereits heute fest, eigentlich

00:00:14: wissen es alle, warum das werde ich gleich noch mal besprechen. Außerdem möchte ich die Frage

00:00:20: diskutieren, ob die Entwicklung der künstlichen Intelligenz möglicherweise eine Lösung für

00:00:27: unser Produktivitätsproblem darstellt. Und ich sage euch was, das Ergebnis ist einigermaßen

00:00:34: überraschend. Legen wir los. So, bevor wir jetzt loslegen, möchte ich mich ganz herzlich

00:00:43: bedanken bei all denjenigen, mit denen ich gesprochen oder auch ein Foto gemacht habe auf

00:00:48: der Invest am vergangenen Wochenende. Ich kann es nur immer wieder betonen. Social Media ist für

00:00:53: mich nicht unwichtig, denn ich laufe nun mal nicht mit Fehnchen durch die Innenstadt und so weit ich

00:00:58: weiß, schalte ich auch nirgendwo Werbung und Achtung, ich schreibe auch niemanden auf irgendwelchen

00:01:03: Kanälen an und sage, komm in meine Gruppe, das bin dann nicht ich. Was ich aber mache ist Social Media

00:01:09: und dennoch sage ich, eigentlich bräuchte die Welt etwas weniger Social Media und sie bräuchte mehr

00:01:15: persönliche Begegnungen. Denn selbst wenn man unterschiedlicher Meinung ist, wenn man sich das

00:01:19: sagt, in die Augen dabei schaut, die meisten Menschen möchten Harmonie, die meisten Menschen

00:01:23: möchten nett miteinander umgehen. Und auf der Invest habe ich wirklich nur nette Gespräche geführt,

00:01:30: auch mit denjenigen, die nicht meiner Meinung waren. Das war sehr, sehr angenehm und solche

00:01:36: Begegnungen schätze ich sehr. Also vielen, vielen Dank dafür. Und bevor wir jetzt direkt hier

00:01:41: einsteigen in ein aus meiner Sicht sehr spannendes Thema, möchte ich euch um eure Mithilfe bitten,

00:01:48: denn es gibt da so einen kleinen aber feinen sparten Podcast namens beide Dip. Die meisten von

00:01:54: euch werden ihn kennen. Meine Kollegen Sebastian, Hel, Timo, Bautzus und ich sind dort sehr häufig,

00:02:00: nicht einer Meinung, aber genau das macht es vielleicht aus. Diejenigen, die ihn kennen,

00:02:06: ich möchte hier natürlich nur Stimmen haben, die auch wirklich mit Überzeugung das machen. Die

00:02:11: möchte ich bitten, sich etwa 60 bis 90 Sekunden Zeit zu nehmen. Da steht zwar zwei Minuten,

00:02:18: aber das ist für langsamen Klicker, also es geht auch schneller. Wovon ist die Rede von dem

00:02:23: Influencer Award 2025? Und da sind wir als beide Dip Format nominiert. Und wenn man irgendwo mitmacht,

00:02:31: ja dann möchte man eben auch nicht, dass man nach unten scrollen muss, bevor man seinen eigenen

00:02:35: Namen da findet. Vielleicht steht er auch nur platziert. Ich habe keine Ahnung. Also wenn du uns

00:02:42: unterstützen möchtest, uns in diesem Fall als beide Dip Podcast, dann nutzt bitte den Link hier

00:02:49: in den Show Notes der heutigen Folge. Es geht wirklich schnell und wir würden uns freuen, wenn

00:02:55: wir da bei diesem Influencer Award irgendwo vorne auftauchen. Ist nicht schlimm, wenn es ganz vorne

00:03:00: ist, aber das entscheidet am Ende natürlich derjenige, der da seine Stimme abgibt. Wie viele das

00:03:07: sein werden, we will see. Herzlichen Dank für die Unterstützung und nochmal herzlichen Dank für

00:03:12: die Gespräche am vergangenen Wochenende. Das ist auch mein Stichwort, denn die Themen,

00:03:17: die ich hier zusammengesucht habe, die konnte ich so richtig gar nicht verwenden in der Eröffnung

00:03:23: Veranstaltung. Ich war mir nicht ganz sicher, worum es gehen würde. Es war mir natürlich eine große

00:03:28: Ehre, die diesjährige Invest auf der Invest Stage zu eröffnen. Zusammen mit dem, naja ihr kennt

00:03:36: ihn alle, den ETF-Parks DrGert.com und dem Chief Business Officer der Börse Stuttgart,

00:03:41: Dragan Radanovic unter der Moderation von Conelia Frey. 45 Minuten war wirklich klasse,

00:03:47: war extrem gut besucht und es war auch ein wirklich sehr schöner Austausch. Nur die Fragen,

00:03:53: von denen ich dachte, um die wird es möglicherweise gehen. Ja, es ging um Zukunft, Handel und so weiter.

00:03:59: Die wurden dann nicht besprochen. Das werde ich jetzt hier gnadenlos zweitverwerten, weil es nämlich

00:04:05: meines Erachtens ein sehr sehr wichtiges Thema ist. In der ersten Reihe einer Eröffnungsveranstaltung

00:04:10: sitzen in der Regel Politiker, Kommunalpolitiker, manche auch auf Bundesebene und denen hätte

00:04:19: ich was zu sagen gehabt. Aber natürlich stell ich mich da nicht hin, wenn ich gar nicht gefragt

00:04:23: werde nach politischen Rahmenbedingungen und binde denen da irgendwas auf die Nase. Es ist aber so,

00:04:29: Politik hat einen ganz großen Einfluss auch auf unsere Geldanlage. Und das, was ich mir hier an

00:04:36: Gedanken zusammengetragen habe, das möchte ich euch quasi, wie sagt man es heute, exklusiv hier

00:04:42: präsentieren. Denn KI hat eigentlich ja erst mal nichts mit unserem Rentensystem zu tun. Aber

00:04:49: unser Rentensystem hat etwas zu tun mit der Produktivität in unserem Land. Und insofern

00:04:57: spielt es natürlich eine Rolle. Wie produktiv werden wir sein, wie viel Steuern werden bezahlt

00:05:01: und dementsprechend ist auch die Frage, wie lange hält unser derzeitiges Rentensystem. Es gibt

00:05:08: ja schon, eigentlich wurde sogar aufgenommen. Wir wissen noch nicht in der aktuellen Regierung,

00:05:14: inwieweit das fortgesetzt wird. Der Gedanke eines Staatsfonds, so wie in Norwegen bereits seit

00:05:22: langer Zeit, besteht aufgebaut, so lange ist es noch gleich, 1996, gespeist aus Öleinnahmen des

00:05:31: Landes, heute über 1,5 Billionen schwer. Und er hat eine klare Ausschüttungsregel, maximal 3%

00:05:38: des Fondsvolumens werden pro Jahr ausgeschüttet, um das Kapital zu erhalten, auch für weitere

00:05:45: Generationen. Dazu muss man natürlich erst mal so einen Fonds aufbauen. Und selbst wenn wir uns das

00:05:52: wirklich, wirklich ernsthaft vornehmen, und das ist wahrscheinlich das Problem, kaum ein Politiker.

00:05:58: Es ist ein bisschen gemein, aber es macht nun mal den Anschein. Kaum ein Politiker setzt Programme auf,

00:06:03: deren Früchte erst in 10 bis 15 Jahren zu sehen sind. Und das ist definitiv so, selbst wenn wir es

00:06:10: wirklich, wirklich ernst meinen. Damit lösen wir nicht die Probleme der nächsten 10 Jahre. Aber mit

00:06:16: ein klein bisschen Glück wird dieses Land, wird diese Erde ja noch ein bisschen länger bestehen. Und

00:06:21: wir müssen uns darum kümmern. Der demografische Faktor gibt uns überhaupt gar keine andere

00:06:26: Alternative. Wir müssen unser Rentensystem reformieren. In den ersten 10 bis 15 Jahren dürfte

00:06:34: man in einem deutschen Staatsfonds natürlich erst mal nur Einzahlung tätigen. Ja, keine Entnahmen.

00:06:41: Das Kapital muss ja Zeit haben zu wachsen. Stichwort Zinsistinseffekt. Beispiel bei 10

00:06:48: Milliarden Jahreszug vor und 5% Rendite. Dort ist circa 20 Jahre, um auf einen Kapitalstock von

00:06:56: 300 bis 400 Milliarden zu kommen. Und das wäre Minimum für spürbare Rentenzuschüsse. Erst dann

00:07:04: wären jährliche Entnahmen überhaupt möglich. Bei 400 Milliarden kann man sich ganz leicht

00:07:08: ausrechnen. Sprechen wir bei 3% Ausschüttungen über 12 Milliarden Euro pro Jahr. Das ist

00:07:16: nicht nichts. Aber es wären aktuell etwas weniger als 3% der Rentenausgaben. Aktuell sind

00:07:23: das circa 360 Milliarden pro Jahr. Und damit wird auch klar dieser Staatsfonds, der ja auch

00:07:30: insbesondere in den bösen sozialen Medien und von bösen Finfluencern immer wieder beschrieben

00:07:35: wird, der wird das Problem nicht alleine lösen. Weil die Probleme, die auf uns zukommen, eben nicht

00:07:42: erst in 25, 30 oder 40 Jahren auf uns zukommen, sondern schon sehr viel kurzfristiger. Man muss

00:07:48: also mehr schaffen. Und meines Erachtens muss man auch mehr Augenmerk darauf legen, dass wir eine

00:07:56: Form der Produktivität erhalten, bei der man davon ausgehen kann, dass die Steuereinnahmen

00:08:01: zumindest mal nicht sinken. Ein Staatsfonds ist kein kurzfristiges Renteninstrument. Natürlich,

00:08:08: wenn all die Summen, die ich hier genannt habe, einfach verzehnfacht würden, dann hätten wir

00:08:14: sicherlich einen größeren Beitrag zur Lösung des Problems. Aber kann sich das irgendeiner vorstellen,

00:08:20: selbst die progressivsten Politiker, die wirklich was vom Finanzmarkt verstehen, selbst die kämen

00:08:28: wahrscheinlich momentan nichts damit durch, 100 Milliarden jährlich in so einen Staatsfonds

00:08:33: einzuzahlen. Das kriegste nicht hin, das überlebste politisch nicht. Dann schauen wir mal auf das

00:08:40: aktuelle System, das Umlagesystem, was im Übrigen gar nicht zum Scheit dann verurteilt war von Anfang

00:08:47: an. Dieses Umlageverfahren war eines, um das uns die Welt vielleicht nicht beneidet hat, aber das hat

00:08:53: wunderbar funktioniert. Und zwar so lange, wie die Anzahl derer, die dort einzahlen, die Anzahl derer,

00:09:01: die davon profitieren, deutlich übersteigt. Die Demografie verändert aber das Verhältnis dramatisch.

00:09:07: Und wenn wir uns die demografische Entwicklung bis 2040 anschauen, dann ist das noch dramatischer und

00:09:14: es ist keine Übertreibung. Die Baby Boomer Generation, also diejenigen, die zwischen 1915 und 1969 geboren sind,

00:09:21: die gehen bis spätestens 2035 in Rente. Gleichzeitig fehlen junge Beitragszahler,

00:09:26: denn die Geburtarraten seit Jahrzehnten sind zu niedrig. Und das alles ist ja auch irreversibel.

00:09:33: Man kann nicht sagen, ich hätte gerne vor ein paar Jahren ein Kind geboren. Wir wissen bereits,

00:09:38: wie sich dieser Tannenbaum entwickeln wird. Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung

00:09:42: sind die Zahl der Erwerbstätigen bis 2040 um 4 bis 5 Millionen, während die Zahl der Rentner steigt.

00:09:49: Die Folgen für das Rentensystem, der Rentenbeitragssatz, müsste, wenn keine Reform erfolgt,

00:09:55: von aktuell 18,6 Prozent sind wir, da erwischte mich, ich bin ja wie der Rentenempfänger noch Einzahler.

00:10:06: Ja aktuell müssen das 18,6 Prozent sein. Der müsste dann laut Schätzungen, es sind ein paar

00:10:15: Variablen drin, auf 23 bis 25 Prozent steigen, um das heutige Rentenniveau zu halten. Alternativ

00:10:23: könnte natürlich das Rentenniveau, das beträgt derzeit rund 48 Prozent des Durchschnittslohns,

00:10:29: auf 30, Entschuldigung 40 bis 43 Prozent sinken. Und das bedeutet, das muss man politisch natürlich

00:10:37: auch überleben, das bedeutet einen klaren realen Kaufkraftverlust für künftige Rentner.

00:10:44: Jetzt will man fragen, ja was ist denn dann die Lösung? Natürlich der Steuerzuschuss zur Rente

00:10:50: liegt jetzt schon bei 110 Milliarden im Jahr, der müsste stark steigen, zu Lasten anderer

00:10:57: Staatsausgaben oder durch neue Schulden, ganz einfach. Die Beitragsverzahler werden damit

00:11:03: praktisch sicher überfordert. Junge Generationen zahlen deutlich mehr, auch in Relation zu ihrem

00:11:12: Lohn, den sie bekommen, aber sie bekommen viel weniger zurück. Und wie weit da der Solidaritätsgedanke

00:11:19: wirklich noch aufrechterhalten werden kann, das ist die große Frage. Zwangsläufig, das sind

00:11:24: alles Dinge, die auf jeden Fall passieren. Wird die Altersarmut zunehm, insbesondere bei

00:11:30: Geringverdienern, bei Selbständigen, gerade mit Kleinen, ja es gibt wahnsinnig viele,

00:11:36: ein Mann, Solo-Selbständige, bei Frauen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, diese Generationen

00:11:44: Ungerechtigkeit, die wird sich verschärfen und damit wird natürlich auch das Vertrauen

00:11:49: in das gesamte System erotiert. Heißt also bis 2040 steuern wir ohne Reform auf ein strukturelles

00:11:59: Ungleichgewicht zu. Erhöhung des Renteneintrittsalters, der Ausbau kapitalgedeckter Komponenten,

00:12:06: gezielte Einwanderungspolitik zur Stützung des Arbeitsmarktes, das alles sind natürlich

00:12:12: Möglichkeiten, um diese, zumindest mal den Zeitpunkt in die Zukunft zu verschieben. Wenn

00:12:20: wir aber derzeit auf die politische Entwicklung schauen, dann sehen wir davon wenig. So oder

00:12:26: so, ohne Reform, ja, all diese Dinge, die ich jetzt genannt habe, die einem von dem müssen

00:12:33: wir machen. Also wer jetzt sagt, nee, nee, nee, das geht, erhöhung des Renteneintrittsalters,

00:12:38: hallo, wenn wir mal was anderes unterschrieben. Wer gesagt, ja, kapitalgedeckte Komponenten,

00:12:44: wie denn? Das würde bedeuten, man würde die eigene Vorsorge wirklich unterstützen. Siehen

00:12:51: mir das auch nur ansatzweise. Ist es in irgendeiner Form zu spüren, dass man hier private Geldanlage

00:12:58: fördert, im Gegenteil muss ich sagen. Es ist nicht schlechter als vorher, aber hier

00:13:03: wird er gesprochen, wurde zumindest direkt im Anschluss und im Wahlkampf

00:13:08: über, wir brauchen mehr, vielleicht eine Finanztransaktion steuern, wir müssen eine höhere Besteuerung

00:13:13: von privaten Vermögen haben, kommen wir gleich noch zu. All das spricht nicht dafür, dass

00:13:19: hier ein echter Reformwille da ist. Und das können wir uns nicht leisten, zu sagen einfach

00:13:24: nochmal vier Jahre, wir haben derzeit andere Probleme. Wir haben derzeit natürlich massive

00:13:30: Probleme, aber das hier wird ein Problem, welches ungelöst von Jahr zu Jahr schlimmer

00:13:35: wird. Der aktuelle Zuschuss aus dem Bundeshaushalt, das ist der Stand 2024, beträgt 110 Milliarden.

00:13:44: Damit ist der Anteil am Bundeshaushalt, je nachdem was wir mit rein nennen, bumblig 25

00:13:48: Prozent. Und damit decken wir ungefähr 30 Prozent der Rentenausgaben ab. Laut Projektion

00:13:54: des Bundesfinanzministeriums selbst, der Deutschen Rentenversicherung oder auch unabhängiger

00:13:58: Institute wie IFO oder IW Köln, müsste der Bundeszuschuss steigen bis 2040 auf circa

00:14:06: 180 bis 200 Milliarden. Das bedeutet ein Plus von 70 bis 90 Milliarden gegenüber dem

00:14:16: heutigen Stand jedes Jahr. Der Anteil an den Gesamtausgaben der Rentenkasse würde bei gleich

00:14:23: bleibenen System auf 35 bis 40 Prozent steigen. Gleichzeitig würde sich der Anteil am Bundeshaushalt

00:14:30: auf über 30 bis 35 Prozent erhöhen. Und das schränkt logischerweise anderen finanzpolitischen

00:14:37: Spielraum stark ein. Wir haben mehr Rentner bei wenigen Beitragszahlen. Wir verlangen völlig

00:14:45: zu Recht natürlich ein stabil gehaltenes Rentenniveau. Mindestversicherung und genau das ist womit

00:14:51: praktisch jede Partei angetreten ist. Wir haben wachsende Versicherungsfremdeleistung

00:14:58: im übrigen auch aus meiner Sicht gar nicht diskutabel. Ich halte das für richtig die

00:15:03: Mütterrente, die Grundrente. Und wir haben eine steigende Lebenserwartung, also eine

00:15:08: längere Rentenbezugsdauer. Was wird der Bund machen? Weitere Schulden aufnehmen oder er

00:15:14: wird bei Bildung oder Infrastruktur, Verteidigung oder Klimapolitik kürzen, um diese Rentenzahlung

00:15:19: aufrecht zu erhalten. Was ist da wahrscheinlichsten? Wer weiß es, wer weiß es? Weitere Schulden

00:15:24: aufnehmen. Das wird nicht anders funktionieren, es sei denn, wir schaffen es, höhere Einnahmen

00:15:33: zu generieren. Dazu kommen wir gleich. Ich habe gesagt, es sind zwei Themen, die ich hier

00:15:36: miteinander vermische, ganz bewusst hier mit KI. Ein Gedanke, der immer wieder und ich bin,

00:15:43: ich habe mich selber auf der Bühne einfach mal, bevor das andere machen, als ich gesagt

00:15:48: habe, Palantir und Rheinmetall würde ich beide nicht kaufen. Da habe ich gesagt, ja, das

00:15:52: ist hier so eine linksversiffte Einstellung, die muss man sich auch leisten können. Ich

00:15:56: würde die nun mal beide nicht kaufen, dass, ob das jetzt eine linke Einstellung ist, das

00:16:01: weiß ich überhaupt nicht. Aber so oder so, ich halte eine Vermögenssteuer grundsätzlich

00:16:07: mal im Ansatz nicht für eine Lösung, ich schielte es für nachvollziehbar, absolut nicht. Wenn

00:16:15: ich das, und es gibt Gedanken, ja, steinigt mich, schreibt ihr, macht doch mal, es gibt

00:16:20: Gedanken hinsichtlich der Gerechtigkeit, auch beim Programm der Linken. Wie dogmatisch

00:16:26: wirklich irgendwann mal abgestraft wird zwischen Linken und Rechten, da kann ich überhaupt

00:16:30: nichts mit anfangen. Als ob ein Linker nicht auch einen klugen Gedanken haben könnte,

00:16:35: genau wie jemand, der eher rechtsorientiert ist. Diese Art der Diskussion mache ich einfach

00:16:40: nicht mit. Und wenn einer mich kategorisieren möchte, dann ist das sein Problem ganz bestimmt

00:16:45: nicht mein Problem. Eine Vermögenssteuer, ab einer Million Euro halte ich für völlig

00:16:51: weltfremd, weil die meisten Selbstständigen damit alles andere als vermögend sind, wenn

00:16:58: sie zum Beispiel keine Rente bekämen. Und das bekommen viele nicht. Eine Vermögenssteuer

00:17:03: ab dreistelligen Millionen beträgen, oder sogar höher, oder eine höhere Progression.

00:17:08: Die meisten dieser Vermögen sind geschaffen worden, weil es durch Steuergestaltung möglich

00:17:16: ist, diese Vermögen zu schaffen. Und deswegen halte ich es nicht für abwegig, auch im Sinne

00:17:21: der Solidarität, wenn man dort über eine Vermögenssteuer nachdenkt. Aber sie ist nicht

00:17:27: die Lösung des Problems, weil andere Arten der Besteuerung, insbesondere von großen

00:17:32: Konzernen, nicht große böse Konzerne keinesfalls, aber dass die eine Leistung bei uns anbieten

00:17:39: können, dann aber durch Sitz in Irland es schaffen bei uns halt zu keine Steuern zu

00:17:44: zahlen, obwohl hier der Konsum entschied, das ist für mich Kapitalflucht, die man unterbinden

00:17:50: kann. Und wenn das bedeutet, dass meine Amazon-Aktie vielleicht ein paar Prozent weniger macht,

00:17:59: dann akzeptiere ich das. Ich kann nicht auf der einen Seite immer sagen, ich möchte,

00:18:04: dass die Welt gerechter und besser wird und auf der anderen Seite sagen, ja, mich

00:18:08: soll es nicht betreffen. Also von daher erachte ich eine Vermögenssteuer nicht als die Lösung

00:18:14: und schlicht und einfach auch deshalb nicht, weil die Summen nicht reichen. Vermögenssteuer

00:18:19: ist ein Superwahlkampfthema, aber keines, welches irgendwie das Rentenproblem löst.

00:18:25: Proud, deutschem Institut für Wirtschaftsforschung, je nach Modell und Freibeträgen, könnte

00:18:31: eine Vermögenssteuer in Deutschland 11 bis 25 Milliarden Euro pro Jahr generieren. Das

00:18:39: ist nicht nichts. Übrigens die Hans-Böckler-Stiftung sagt das auch, 10 bis 20 Milliarden, ich

00:18:44: bin ziemlich weit rumgegangen. Proud to Pay More, eine ganz interessante Initiative

00:18:50: von sehr Vermögen, sagt eine Vermögenssteuer, kann jährlich ca. 20 Milliarden in Deutschlands

00:18:56: öffentliche Kassen spielen und so weiter und so fort. 10 bis 25 Milliarden. Noch mal,

00:19:03: der aktuelle Zuschuss zur Rente beträgt 110 Milliarden aus dem Topf des Bundes. Der prognostizierte

00:19:12: Zuschuss bedarf 2040 liegt bei 180 bis 20 Milliarden. Das sind 10 bis 25 Milliarden,

00:19:19: nicht nichts. Es ist aber nicht die Lösung des Rentenproblems.

00:19:23: So, wir überspringen jetzt mal den Teil, der vielleicht dann zu theoretisch ist, wer aber

00:19:30: auf der Leinwand ganz cool gekommen, also was passiert bei den Erwerbstätigen selber.

00:19:35: Derzeit, wenn jetzt zum Beispiel die zusätzlichen 80 Millionen durch die Einkommenssteuer finanziert

00:19:42: werden müssen, halte ich im Übrigen, ich halte unsere Steuern für absolut ausreichend

00:19:47: hoch. Die müssen nicht steuern. Die benötigten mehr Einnahmen pro Kopf pro Jahr liegen bei

00:19:52: 80 Milliarden, das heißt also ca. bei 40 Millionen Erwerbstätigen 2.000 Euro pro Erwerbstätiger,

00:19:58: rund 167 Euro pro Monat mehr Steuern pro Person. Das geht nicht. Wenn also durch die Einkommenssteuer

00:20:06: dieses Rentenproblem gelöst werden soll, das hielte ich für verrückt. Das würde bedeuten,

00:20:10: dass die Steuersätze proportional derzeit um 20 bis 25 Prozent vom jetzigen Stand steigen

00:20:18: würden. Das heißt der Spitzensteuersatz auf Mitte 50 Prozent, der Eingangsteuersatz von

00:20:23: 14 Prozent auf fast 20 Prozent. All das wäre so wie gesagt, ja das ist tatsächlich abwege ich.

00:20:28: Na, irgendetwas von dem muss kommen. Wachstum BIP ist gleich Bevölkerungswachstum plus Produktivität

00:20:35: plus Schuldenwachstum Bevölkerungswachstum haben wir nicht. Produktivität haben wir aktuell

00:20:40: auch nicht. Und jetzt kommen wir wahrscheinlich zu dem, was ich als Titel der heutigen Podcast

00:20:45: vorgenommen habe. Es heißt doch überall künstliche Intelligenz würde die Produktivität eines

00:20:51: Landes erhöhen. Heißt es nicht nur, es gibt verschiedenste Studien und verschiedenste Ansätze

00:20:57: unter anderem von der OECD, von Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, von McKinsey und die

00:21:04: sagen, dass KI in etwa das Produktivitätswachstum pro Jahr um 0,5 bis 1,3 Prozent Punkte erhöhen

00:21:17: kann. Und wir sprechen hier von dem sogenannten Potenzialwachstum. Habt ihr vielleicht schon

00:21:22: mal gehört? Warum bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, diese beiden Themen miteinander zu

00:21:26: verknüpfen, weil ähnliche Studien zu dem Ergebnissen kommen. Ohne Gegenmaßnahmen wird das jährliche

00:21:37: Potenzialwachstum in Deutschland bis 2040 von 1,3 auf unter 0,5 Prozent sinken. Und das ist

00:21:50: dramatisch viel. Das klingt wenig, aber das Potenzialwachstum, vielleicht aus Zeitgründen

00:21:56: überspringen wir es mal und ihr googlt einmal, falls euch der Begriff nicht sagt, was Potenzialwachstum

00:22:01: bedeutet. Ein Potenzialwachstum, welches sich mehr als halbiert, keine Volkswirtschaft der

00:22:08: Welt sieht dann noch gut aus. Die Steuereinnahmen werden definitiv sinken. Also von 1,3 Prozent

00:22:15: aktuell auf unter 0,5 Prozent. Wenn also das Potenzialwachstum durch KI um 0,5 bis 1,3 Prozent

00:22:24: Punkte erhöht werden kann, dann ist das, wie man so schön sagt, ein absoluter Gamechanger. Auch nicht

00:22:33: bis zum Sankt Nibballeins Tag, aber zumindest mal für einen Zeitraum der nächsten 20 Jahre. Und

00:22:40: wer sagt, na hallo, das ist ja alles gar nicht so schlimm bestellt, wie wir gedacht haben, das setzt

00:22:46: allerdings voraus. Heute hohe Investitionen in Infrastruktur und digitale Bildung. Wir brauchen

00:22:54: dazu eine klare Regulierung, das heißt nicht Überregulierung, aber wir müssen klar regulieren,

00:23:00: wie die Daten genutzt werden dürfen. Wir brauchen eine Adaption der KI in Großunternehmen, aber

00:23:09: auch in öffentlichen Strukturen und auch in kleinen Unternehmen. Und ganz klar, das wird so oder so

00:23:17: passieren müssen. Wir werden Millionen von Arbeitskräften umschulen müssen. Das ist meines

00:23:23: Erachtens etwas. KI klingt wie der Trend im Internet, was sich mal so entwickeln wird. Das geht

00:23:32: rasend schnell. Und genauso wie viele große Unternehmen sich gerade fragen, wie viele Arbeitsplätze

00:23:40: sie in welchen Bereichen eigentlich noch in fünf Jahren brauchen, genauso muss das natürlich

00:23:44: auch die öffentliche Hand machen. Wir werden sonst eine steigende Arbeitslosigkeit haben, auch durch

00:23:50: den Einfluss von Robotik. Und das muss man jetzt, wir brauchen ja diese Arbeitskräfte durchaus,

00:23:55: aber sie müssen umgeschult werden. Das hilft nichts. Die Wahrscheinlichkeit eines vollständigen

00:24:01: Ausgleichs. Hier habe ich die Studien gefüttert, beziehungsweise die KI mit Studien gefüttert,

00:24:07: weil es natürlich, es ist eine Mutmaßung. Werden wir es schaffen, den Produktivitätsrückgang in

00:24:12: Deutschland durch KI vollständig auszugleichen. Wahrscheinlichkeit 20 bis 30 Prozent. Es ist

00:24:19: möglich, aber dazu müsste man das Ganze auf breiter Front sehr schnell umsetzen. Und diese

00:24:26: Investitionen in Infrastruktur und digitale Bildung sind alternativlos. Und wann immer man ein

00:24:32: Vendant-Szenario hat, bei dem es heißt, wir müssen das schnell umsetzen, wird man natürlich

00:24:36: äußert skeptisch. Deswegen sind wir wahrscheinlich eher bei einer Wahrscheinlichkeit von 50 bis 60

00:24:42: Prozent, dass KI zum Teil diese Produktivitätsrückgänge ausgleichen kann. Und leider auch bei einer

00:24:50: Wahrscheinlichkeit von 10 bis 20 Prozent, dass das Risiko bei regulatorischer Trägheit oder

00:24:58: bei Fachkräftemangel oder bei fehlenden Ausbau der Infrastruktur immer noch 10 bis 20 Prozent,

00:25:04: dass KI bei uns mehr oder weniger ineffektiv bleibt. Ich kann mir sogar vorstellen, dass die

00:25:10: Folgen dann noch gravierender werden, denn andere Länder, nicht alle, das ist hier auch quatscht,

00:25:16: sozusagen Deutschland verpennt hier wieder alles. Auch in anderen Ländern sehen wir, dass es diese

00:25:21: Entwicklung gibt in unterschiedlichen Geschwindigkeiten und man kann es ja auch mal positiv betrachten.

00:25:25: Wir haben enormes Potenzial, wenn wir es denn nutzen, das Fazit. KI kann Produktivitätsrückgang

00:25:36: in einem ganz erheblichen Maß ausgleichen und damit zumindest mal die Probleme unseres

00:25:44: aktuellen Rentensystems verschieben, auch wenn klar ist, dass wir hier aktiv werden müssen.

00:25:50: Aber nur mit hoher Wahrscheinlichkeit, jetzt sage ich etwas, was gerne im Waldkampf gesagt wird,

00:25:56: wenn Deutschland auch entschlossen handelt. So, das lasse ich einfach mal so stehen und

00:26:02: drücke die Daumen, aber ganz feste. Herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit. Ich freue mich

00:26:07: sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter wiederhören. Bis dahin alles Gute, dein Lars.

00:26:12: [Musik]

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