Rotation des "Big Capitals". Müssen Anleger umdenken?

Shownotes

Die größten und erfolgreichsten Unternehmen der Welt stammen zweifellos aus den USA. Sie sind dort nicht nur ansässig, sondern auch an den amerikanischen Börsen gelistet. Dieser Umstand hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich der US-Aktienmarkt in den vergangenen Jahrzehnten deutlich besser entwickelt hat als nahezu alle anderen globalen Märkte. Der Glaube an „Never bet against America“ – also niemals gegen Amerika zu wetten – ist tief in den Köpfen verankert. Doch vielleicht steht ein Wandel bevor. Die Zeiten könnten sich ändern, und genau deshalb möchte ich heute mit euch über eine mögliche große Kapitalrotation sprechen. Legen wir los.


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Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.


Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.


Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -

Transkript anzeigen

00:00:00: Herzlich willkommen bei Ereisen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.

00:00:07: Die zweifellos größten und erfolgreichsten Unternehmen dieser Welt kommen aus den USA,

00:00:14: sind in den USA gelistet und haben dafür gesorgt, dass der amerikanische Aktienmarkt

00:00:19: in den letzten Jahrzehnten deutlich besser gelaufen ist als fast alle anderen Aktienmärkte.

00:00:25: Es sitzt also fest in den Köpfen. Never bet against America. Aber möglicherweise ändern sich die Zeiten

00:00:34: und deswegen möchte ich heute mit euch sprechen über die große Kapitalrotation. Legen wir los.

00:00:40: So, beinahe könnte man mir Musikgang unterstellen. Schließlich habe ich schon,

00:00:48: das ist in der letzten Folge, ich weiß es gar nicht mehr ganz genau gesagt, der Frühling ist da,

00:00:53: ich gehe gerne nach draußen, deswegen eine etwas kürzere Podcast-Folge in den meisten Fällen.

00:00:58: Wenn ich das ankündige, dann wird sie so ganz kurz auch wieder nicht. Heute wird sie aber definitiv

00:01:03: sehr kurz, denn heute ist Donnerstag und ich befinde mich auf dem Weg nach Stuttgart zur Messe.

00:01:09: Sicher werde ich einige von euch dort treffen, darauf freue ich mich. Darum soll es aber heute

00:01:16: nicht gehen, sondern es soll gehen um einen Gedanken von Scott Galloway. Und wenn ich diesen

00:01:23: Gedanken hier gerne bespreche, dann auch deshalb, weil ich diesen Gedanken etwas abgewinnen kann.

00:01:29: Ich möchte aber, denn es lässt sich so eine Folge viel entspannter anhören, wenn nicht irgendeine

00:01:37: Stimme von innen die ganze Zeit sagt, nein, er kann doch nicht recht haben. Nein, eigentlich nicht.

00:01:41: Ich sehe das anders also. Entspannen, ausatmen, meine Quote an US-Aktien, wenn wir jetzt dreien

00:01:50: zahlenmäßig uns das anschauen, die liegt nach wie vor bei 42 oder 43 Prozent. Also etwas weniger

00:01:58: als die Hälfte der Aktien, die ich in meinen langfristigen Depots habe, kommt aus den USA.

00:02:05: Und ich habe erst mal nicht vor daran etwas zu ändern. Ich halte das für einen vernünftigen

00:02:10: Anteil. Ich halte das, nein, ich weiß, dass es ein Anteil war, der dafür gesorgt hat, dass ich in

00:02:18: meinem langfristigen Depot fasenweise auch die großen amerikanischen Indizes underperformed habe.

00:02:25: Denn es gab einige Jahre lang ja eigentlich überhaupt nichts anderes zu tun, als den Nesdeck

00:02:30: 100 ETF oder die Max7 zu kaufen. Damit hätte man die maximale Rendite erzielt. Maximale Rendite

00:02:38: ist ein Ziel, welches man im Portfolio haben kann. Ich habe aber andere Ziele, das heißt,

00:02:44: ich möchte insbesondere auch die Volatilität nicht allzu hoch haben. Ich möchte Dividendenausschüttungen

00:02:50: haben und und und und. Und deswegen nehme ich in Kauf, dass ich in einigen Marktphasen eben den

00:02:56: Markt underperformen. Das gehört dazu. In einem Jahr, wo der Nesdeck ein 100 über 40 Prozent macht,

00:03:02: wird es für jeden Formmanager, der auch nur im Hinterkopf über Diversifikationen nachdenkt,

00:03:08: natürlich brutal schwierig ist. Es wird unmöglich, hier diese Performance nachzuvollziehen. Weil wir

00:03:13: aber eben nicht wissen, was morgen kommt, stellen wir uns ja anders auf. So, ich möchte also nicht

00:03:21: heute irgendjemandem dazu bewegen, jetzt seine US-Aktien zu verkaufen und sie in europäische oder

00:03:27: asiatische oder gar chinesische Aktien zu tauschen. Ich möchte aber einen Gedanken mit euch teilen,

00:03:34: der von Scott Galloway in seinem letzten Newsletter beschrieben wurde. Lass mich mal kurz im Original

00:03:41: sehen, wie er hieß. Also erst mal den Newsletter kann man gerne googeln. No mercy, no malese. The

00:03:49: great rotation heißt er. Und Scott Galloway ist für diejenigen, die nicht kennen, ein Professor

00:03:58: für Marketing at the Stern School of Business New York University. Er ist Redner, er ist Investor,

00:04:06: er ist im Übrigen auch jemand, der es finanziell für ein Professor relativ weit gebracht hat. Das

00:04:13: wird im Wesentlichen daran liegen, dass er im Jahr 2010 das Digital Intelligence Unternehmen L2

00:04:21: gegründet hat und das wurde 2017 von Gardner, große Spratungsunternehmen für 155 Dollar. Ja,

00:04:31: das wäre jetzt gar nicht mal so teuer. 155 Millionen Dollar übernommen. So, nicht alles, was er

00:04:37: gemacht hat, ist erfolgreich gewesen und insbesondere, ich höre ganz gerne am Ende seines Jahres, macht

00:04:43: er immer so predictions und er hat den Hang, aber das wollen wir mal nachsehen, seine predictions im

00:04:48: Nachhinein als, na das hat doch eigentlich geklappt. Also das, was er so ergibt, dann plus Sternchen,

00:04:54: minus Sternchen und so ein Gleichheitszeichen, wenn er sagt ein bisschen, was ist hingekommen,

00:04:58: er geht da nicht allzu kritisch mit sich ins Gericht. Aber wer macht das schon? Ansonsten schätze

00:05:04: ich ihn dafür, dass er auch in Zeiten, in denen man für einige Standpunkte ordentlich Lack bekommt,

00:05:11: sie trotzdem äußert. Das gefällt mir mal grundsätzlich selbst, wenn ich nicht mit allem

00:05:16: übereinstimme. Das ist nämlich gar nicht so einfach in der öffentlichen Kritik zu stehen,

00:05:19: erst mal in der Wahrnehmung, dann in der Kritik und dann die Resilienz zu zeigen, ja, es ist in

00:05:25: Ordnung, ihr könnt es anders sehen, ich sag's trotzdem, ich mag das und wenn man sich dann auch noch mit

00:05:30: Kritik auseinandersetzt, umso besser. Und ich kann an dieser Stelle vielleicht erwähnen, es ist aber

00:05:38: nicht relevant für das, was, vielleicht ist doch relevant für das, was er hier in diesem Beitrag

00:05:44: beschreibt. Er ist ein scharfer Trump-Kritiker und zwar für mich aus nachvollziehbaren Gründen.

00:05:52: Ja, das geht jetzt nochmal über seine ökonomischen Entscheidungen weg. Ich glaube einfach, lasse

00:06:00: ich das jetzt weg. Vor dem eigentlich sollte ich vielleicht vor der Invest und bevor mich dann

00:06:05: einige Leute treffen jetzt nicht allzu ausführlich Trump-Kritisieren. Also es ist für mich ein

00:06:11: absolut fragwürdiger Charakter, jetzt mal unabhängig von fragwürdigen ökonomischen

00:06:17: Entscheidungen. Das darf man sagen, er ist ein scharfer Trump-Kritiker, ist ein scharfer

00:06:21: Mask-Kritiker. Das ist aber nicht der Grund dafür, dass ich heute hier diesen Beitrag mit euch

00:06:28: besprechen möchte. So, wir gehen mal in die Zusammenfassung und das Ganze wird nicht lange

00:06:34: dauern. Ich möchte euch nämlich, wie so oft, gar nicht eine mundfertige Antwort irgendwie hinlegen,

00:06:40: zumal ihr mir auch gerne widersprechen dürft und sagt, nee, es hat doch einen Sinn, dass man

00:06:46: niemals gegen die USA gebetet hat und so wird es auch in den nächsten zehn Jahren sein und

00:06:51: dementsprechend werde ich auch weiterhin einen weit überwiegenden Anteil an US-Aktien in meinem

00:06:56: Portfolio haben, was man ja im Übrigen auch hat, wenn man nur einen ETF-Spart in den MSCI World,

00:07:01: dann haben wir ja auch rund drei Viertel seines Kapitals in US-Aktien. Also es ist nur eine Anregung

00:07:08: mal drüber nachzudenken und was dann am Ende für euch dabei rauskommt, das ist eure Entscheidung.

00:07:14: Das Kapital im Wandel, wir sehen eine große Kapitalrotation jetzt, da ist es ganz wichtig,

00:07:23: sonst hätte ich es nicht gemacht. Also in die Zukunft zu blicken ist natürlich immer etwas,

00:07:27: was spannend ist, aber dann wird alles nur Spekulation. Ich würde nicht darüber sprechen,

00:07:32: wenn wir nicht die Ansätze bereits sehen. Sähen, heißt diese große Kapitalrotation weg von den

00:07:41: USA, hin zu Europa, China und einigen anderen Wachstumsregionen Südostasien, die haben wir

00:07:50: beobachtet und zwar in einem Ausmaß wie niemals zuvor. Seit Ende 2024 verzeichnen Formanager

00:08:00: weltweit eine dramatische Reduktion ihrer US-Aktienquote. Warum sage ich das so effektascherisch? Weil noch

00:08:08: nie so viel Kapital aus den USA abgeflossen ist wie in den letzten Wochen. Natürlich wird in dem

00:08:17: Moment, wo sich Aktienindices erholen, das Kaufvolumen zwangsläubig höher als das Verkaufsvolumen.

00:08:25: Aber es geht ja hier um den relativen Anteil in den Portfolios und das wurde jetzt nicht wieder

00:08:31: aufgestockt, weil man nun zu der Überzeugung gelangt, Trump hat es ja doch verstanden und

00:08:36: und und. Also es ist ganz klar zu verzeichnen, dass nicht nur amerikanische, auch amerikanische und

00:08:44: internationale Investoren hier Kapital aus den USA abziehen, was man auch ganz einfach daran

00:08:50: ablesen kann, dass die Erholung und S&P 500 und NASDAQ 100 die zu sehen ist, aber im geringer

00:08:58: ausfeld als in mehreren europäischen Indices teilweise auch in einigen asiatischen Indices war

00:09:05: die Erholung etwas stärker. Laut der jüngsten Umfrage der Bank of America haben institutionelle

00:09:11: Anleger ihre Allokation in US Aktien innerhalb von zwei Monaten noch mehr als 50 Prozentpunkte

00:09:16: reduziert. Achtung, das heißt nicht, sie haben ihre Gesamtaktienquote um 50 Prozent reduziert.

00:09:24: Besprechen wir beim nächsten Mal, wenn Bedarf besteht, gerne nochmal etwas ausführlicher.

00:09:28: So eine starke Bewegung haben wir noch nie erlebt und an dem Punkt kann man natürlich

00:09:36: aufhören, wenn man sich beruhigen möchte mit den Worten, das wird sich aber auch wieder ändern

00:09:40: in dem Moment, wo wir Deals sehen zwischen den USA und China, USA und anderen, dann wird sich das

00:09:47: all wieder beruhigen und dann werden sie all diese Aktien wieder zurück kaufen und ich ziehe das

00:09:52: deshalb zumindest mal stelle ich das in Frage und möchte leichte Zweifel anmelden, weil A) die

00:10:00: Unsicherheit bleibt unter einem Präsidenten Trump. Man kann hier die erste und die zweite

00:10:07: Amtszeit ganz offensichtlich auch nicht miteinander vergleichen, also das Ausmaß der

00:10:11: Unsicherheit, was Donald Trump hier gestiftet hat. Ich verstehe es auch ehrlicherweise nicht und das

00:10:16: macht es natürlich noch schwieriger. Möglicherweise macht das aber auch meine Analyse schwieriger

00:10:23: oder führt dazu, dass ich zu einer, wenn jemand wirklich Trump versteht, kann er mir

00:10:27: erschreiben, dann sprechen wir hier entweder live miteinander oder er schreibt mir das ganz rein

00:10:31: und bitte nicht mit dem, er ist halt ein Dealmaker und so weiter. Es macht keinen Sinn, er hat die

00:10:36: amerikanische Wirtschaft nachhaltig geschwächt. Welcher gesellschaftlicher Umbau dahinterstehen

00:10:42: soll? Also ich habe wirklich alles dazu gelesen, einfach weil es hochspannend ist, dass jemand mit

00:10:50: so einer Macht in einer Demokratie, das Ausmaß die Durchdringung dieser Entscheidung in der

00:10:57: Gesellschaft, da würde ja jeder Autokrat hätte Sorge, dass ihn irgendeiner stürzt. Das ist meines

00:11:04: Erachtens einmalig und von daher, ich lese alles, was ich in die Hände bekommen kann. Ich habe sogar

00:11:09: amerikanische Zeitschriften abonniert, einfach um zu verstehen, was hier passiert. Das ist ja auch

00:11:15: Geschichte, die wir hier live erleben. Also wenn jemand aber das tiefen psychologisch noch besser

00:11:21: ergründen kann und mir da neue Erkenntnisse liefert, dann freue ich mich darüber. So oder so ist

00:11:28: meines Erachtens diese Bewegung eine, die jetzt, wo sie begonnen hat, auch dann nicht wieder zurückgedreht

00:11:34: wird, wenn Trump in Anführungszeichen zur Vernunft käme. Und an der Stelle sei auch gesagt, mir

00:11:43: würde es noch größere Sorgen machen. Ich glaube mit Trump werden wir umgehen können. J.D. Vance,

00:11:49: was der Mann zwischenzeitlich von sich gegeben hat, das wäre noch eine Spur härter. Müssen wir bei

00:11:57: Piliert jetzt noch gar nicht darüber sprechen. Gleichzeitig erreichen die Kapitalzuflüsse,

00:12:04: Flüsse in europäische Indexfonds Höchststände. Das ist einfach ein Zusammenhang, der natürlich

00:12:11: nicht zufällig ist. Ich denke allerdings auch, dass es hier nicht nur um Trump geht. Bei all dem,

00:12:19: was wir hier in den letzten Wochen gelesen haben, was ich gelesen habe, was ihr gelesen habt,

00:12:23: steht zwar immer wieder Trump im ersten Absatz oder auch in der Überschriftrenne. Wir dürfen

00:12:29: Das möglicherweise eine andere Entwicklung hier unterstützt wurde durch Trump, die

00:12:35: er aber letztlich nicht zu verantworten hat.

00:12:38: Der S&P 500 notiert aktuell mit einem KGV von etwa 26.

00:12:45: Europäische Indizes, wie zum Beispiel der Stocks Europe 600, notieren bei 14.

00:12:54: Auch China ist viel günstiger bewertet.

00:12:57: Historisch betrachtet, das ist etwas, was man für viele Jahre einfach im Klammern setzen

00:13:03: musste, weil es nicht mehr gepasst hat, aber historisch betrachtet führen hohe Bewertungen

00:13:08: zu niedrigeren langfristigen Renditen.

00:13:11: Und der US-Markt hat nun über 13 Jahre hinweg eine Outperformance hingelegt.

00:13:17: Wer sagt, das war immer so, der muss genau hinschauen.

00:13:20: Das ist nicht der Fall.

00:13:21: US-Aktien haben nicht immer eine bessere Performance, es gab mehrere Dekaden.

00:13:26: Und da spreche ich jetzt nur über Zeiträume seit dem Zweiten Weltkrieg, in denen europäische

00:13:32: Aktien besser gelaufen sind.

00:13:33: Es gab anderthalb Dekaden, in denen chinesische Aktien besser gelaufen sind.

00:13:37: Es gab eine, jetzt muss ich lügen, eine oder zwei Dekaden, in denen die Aktien aus Südostasien,

00:13:45: also als Länder wie Thailand, Malaysia, in diesen Status developed country aufgestiegen

00:13:55: sind.

00:13:56: Ich weiß, offiziell sind sie ja immer noch Second World.

00:14:00: Ich finde, die Begriffe passen irgendwie nicht mehr.

00:14:02: Aber nichtsdestotrotz, wir haben natürlich enormes Wachstum da gesehen.

00:14:05: Indien hat eine Zeit lang eine massive Outperformance hingelegt.

00:14:08: Also es ist nicht so, dass US-Aktien einfach immer Outperformed hätten.

00:14:12: US-Aktien performen Out seit die großen Tech-Aktien.

00:14:17: Die Weltwirtschaft zumindest teilweise dominieren.

00:14:20: In den letzten Jahren hat sich das Begriff Regression to the Mean, heißt schlicht und

00:14:35: einfach, dass sich irgendwann Bewertungen auch wieder im langfristigen Durchschnitt

00:14:39: annähern.

00:14:40: Und das würde bedeuten, dass man nun mal im S&P 500 dann auch über einige Jahre hinweg

00:14:47: eine etwas schwächere Performance bekommt im Vergleich zu der Aktienrendite international,

00:14:53: im Vergleich zu der Aktienrendite in Europa.

00:14:56: Ist das sicher, dass es so kommt?

00:14:58: Ist es absolut nicht.

00:15:00: Sollte man allerdings zumindest mal die Möglichkeit in Betracht ziehen, das nicht einfach, nur

00:15:06: weil es nun mal jetzt in den letzten 10 Jahren so war, US-Aktien immer Outperformen, ich will

00:15:11: gar nichts von Schichtsvergessenheit sprechen.

00:15:13: Das ist vielleicht ein bisschen zu großer Begriff.

00:15:15: Aber ich habe doch den Eindruck, dass sich sehr viele Anleger, die sagen, ich bin ein

00:15:19: langfristiger Investor, sehr von dem beeinflussen lassen, was jetzt gerade war.

00:15:24: Das ist so ein bisschen wie ein HSV, wenn der sagt, die können sowieso nicht aufsteigen.

00:15:29: Was aber, nachdem ich jetzt, wir wissen, wir haben Darmstadt weggehauen, was aber diesmal

00:15:35: gelingen wird.

00:15:36: Also Wunder geschehen immer wieder.

00:15:39: Es geht um Vertrauen.

00:15:40: Viele Investoren zweifeln daran, ob die USA die institutionelle Stabilität behält, auf

00:15:47: die ihr wirtschaftliche Erfolg beruht.

00:15:49: Rechtssicherheit, Innovationskraft, Bildungssystem war immer etwas, was in den USA Geld gekostet

00:15:56: hat.

00:15:57: Aber man hat es unberührt gelassen.

00:15:59: Das ist geradezu verrückt, was da gerade passiert.

00:16:03: Welche Einflussnahme auf das Bildungssystem durch die Trump-Administration, das einzige,

00:16:10: was mich daran wirklich wundert, ist, wie leise der Protest noch ist.

00:16:14: Also die Angst davor, durch eine Kritik an Donald Trump einen persönlichen wirtschaftlichen

00:16:19: Schaden zu erleiden, muss immens groß sein.

00:16:22: Und nicht zuletzt Weltoffenheit.

00:16:25: Das ist, was die USA, die ein klassisches Einwanderungsland sind, ausgemacht hat.

00:16:31: Und all das sehen wir nicht.

00:16:32: Das war die Grundlage für dieses Narrativ, natürlich auch gefördert von den Amerikanern

00:16:38: selbst, American Exceptionalism.

00:16:40: Aber diese Spannung, die wir hier sehen, dieser zunehmende Protektionismus und das aufweichen

00:16:46: demokratischer Norm, das verunsichert Kapital, das sollte auch eine Gesellschaft verunsichern,

00:16:53: das Kapital reagiert aber sehr, sehr schnell.

00:16:55: Und gleichzeitig gewinnen natürlich andere Regionen an Attraktivität.

00:17:00: Die EU musste sehr, sehr schnell, sie ist immer noch dabei, sie muss eine wirtschaftspolitische

00:17:07: Eigenständigkeit entwickeln.

00:17:09: Das wird sie machen.

00:17:11: Deutschland hebt seine Schuldenbremse auf.

00:17:13: Darüber kann man ganz lange diskutieren, muss man auch.

00:17:16: Meines Erachtens sollte die Diskussion aber weiterhin sich im Wesentlichen darauf konzentrieren,

00:17:20: was machen wir denn mit neuen Schulden?

00:17:22: Dass wir hier massiv in Verteidigung und Infrastruktur investieren, ist meines Erachtens zu lapidar.

00:17:29: Das eine hat nämlich volkswirtschaftlich einen begrenzten Nutzen.

00:17:34: Es geht mir nicht um richtig oder falsch.

00:17:35: Nur, dass man es richtig versteht.

00:17:37: Verteidigungsausgaben sind einmal Ausgaben sind, einmal konjunkturelle Effekte, aber

00:17:45: dass wir Infrastruktur ausbauen müssen.

00:17:47: Ich hoffe, dass es gelingen wird.

00:17:49: So oder so am Aktienmarkt wird genau das derzeit wahrgenommen.

00:17:56: Frankreich, Italien ist es ähnlich und das ist natürlich nicht nur geopolitisch relevant.

00:18:00: Das alles wirkt wie ein großes Konjunkturpaket.

00:18:02: Europa wird ein eigenständiger Akteur sein müssen und jeder, der sagt, da bin ich aber

00:18:09: skeptisch, verstehe ich vollkommen, aber das Kapital fließt derzeit nach Europa.

00:18:15: Es ist ein Zustand, den wir Ewigkeiten nicht mehr erlebt haben.

00:18:19: Es fließt aus den USA nach Europa.

00:18:21: Weil man sagt, hier sind zwar verkostete Strukturen, hier wird das Wachstum wahrscheinlich nicht

00:18:26: in dem Ausmaß stattfinden wie in den USA.

00:18:30: Aber wir haben eine Perspektive und darüber hinaus muss natürlich auch, und das ist eigentlich

00:18:37: der einer der ganz großen taktischen Fehler meines Erachtens, muss doch vollkommen klar

00:18:41: sein, dass die gesamte Welt jetzt darauf aus ist eigene Dieels zu machen.

00:18:45: Dass wir eine Freihandelszone zwischen sehen, sehen zwischen Europa und China, kann auch

00:18:51: nicht in unserem Sinne sein.

00:18:53: Denn des einen Feid des anderen Freund so einfach ist es auch wieder nicht.

00:18:59: Aber das natürlich alle auf diese Unsicherheit reagieren, das ist Glas klar.

00:19:05: Vielleicht möglicherweise auch hier den taktischen Vorteil beziehungsweise die taktische Stärke

00:19:11: der USA selbst etwas überschätzt.

00:19:13: Und ich habe es an anderer Stelle wahrscheinlich schon zwei oder dreimal gesagt, das sieht man

00:19:16: meines Erachtens daran, dass Donald Trump, wie er es eben so macht, versucht hat auf

00:19:22: die Wahl in Kanada Einfluss zu nehmen und es ist komplett um die Ohren geflogen.

00:19:27: Nun ist in den USA ein Anti-Trump-Premier da und das wäre niemals passiert.

00:19:34: Der Mann war chancenlos abgeschlagen, wenn Trump nicht diese Stimmung erzeugt hätte.

00:19:39: Ob ihn das in irgendeiner Art und Weise tangiert, oder er sagt, ja, Canadians halt zu wenig

00:19:45: Sonne, I don't know.

00:19:47: Das kann ich, ich möchte hier gar nicht zu sehr darüber spekulieren, was Donald Trump

00:19:51: als nächstes machen wird, denn darum geht es ja heute nicht.

00:19:55: China.

00:19:56: Trotz geopolitischer Risiken sehen momentan wieder mehr Anleger dort Chancen als noch

00:20:02: vor zwei Jahren als China praktisch als investierbar galt.

00:20:07: Wenn wir uns Unternehmen anschauen wie Alibaba oder BYD, dann sehen wir ja, dass China nicht

00:20:13: nur eine Werkbank ist, sondern eben auch eine Innovationsstandorte.

00:20:16: Alibaba ist im letzten Quartal beziehungsweise der Gewinn um über der Umsatz, um 7% gestiegen,

00:20:23: der Gewinn hat sich fast verdreifacht.

00:20:24: Wenn man BYD heute mit Tesla vergleicht, ich muss mir glaube ich gar nicht weiter ausführen,

00:20:30: Tesla hat ein negatives Quartalsergebnis, hätte ein negatives Quartalsergebnis erzielt,

00:20:38: hat es nicht, weil die rund 500 Millionen, die an Subventionen vom Staat gekommen sind,

00:20:45: für diese CO2, diese CO2-Zertifikate handelt, ist ein bisschen was anderes als bei uns die

00:20:50: CO2-Zertifikate.

00:20:51: Aber auch dort in den USA ist dieser Akt ja noch in Kraft.

00:20:55: Ohne die Subventionen vom Staat, eigentlich ein bisschen crazy, dass der CEO auch gleichzeitig

00:21:00: Vorsitzender von Deutsche ist und sagt, der Staat soll ich aus allem raushalten und dann

00:21:04: fließen 500 Millionen an Tesla als Ausgleich und dadurch wird gerade noch so ein positives

00:21:10: Quartal dargestellt.

00:21:12: Anyway, wenn man heute BYD neben Tesla stellt, KGV von rund 20 bei BYD, Tesla, wo liegen wir

00:21:21: aktuell, das müssen wir gucken, müsste aufgrund des niedrigen, sehr niedrigen Gewinn, aber

00:21:27: ja wieder über 100 gestiegen sein.

00:21:28: Lass mich gucken, aktuell ist KGV 2025/179.

00:21:33: Du hast Tesla nicht verstanden und du hast in Tesla investiert und den Markt um fast

00:21:39: 80% ander performt.

00:21:41: Also haben wir beide was nicht verstanden, voll gemein.

00:21:44: Aber ich denke, wer hier aussteigen wollte, ist wahrscheinlich eh schon lange ausgestiegen

00:21:50: bei meinem Trump-Bashing.

00:21:52: So, abschließend, wo sind wir?

00:21:56: Hier, müssen wir umdenken, wir müssen gar nichts.

00:22:01: Ich bespreche hier nur meinen Standpunkt bzw.

00:22:06: Er sagt Scott Galloway, das hat ausgedient, zumindest mal für den Moment.

00:22:15: Er sagt aber auch, und das ist ganz wichtig, es geht nicht darum, Amerika abzuschreiben.

00:22:19: Die Strukturen in Amerika sind für eine Unternehmensgründung und für ein erfolgreiches Unternehmen

00:22:24: und allein schon durch die Zahl der Konsumenten und immer noch gut.

00:22:28: Amerika ist nicht auf dem absteigenden Ast.

00:22:30: Aber wer investiert, sollte sich ja fragen, bekomme ich für mein Geld genug Wert, genug

00:22:36: Sicherheit, genug Perspektive?

00:22:38: Und aktuell ist die Antwort auf all diese Fragen nicht unbedingt.

00:22:41: USA zum Teil vielleicht, deswegen diversifizieren wir auch, aber insbesondere sich komplett

00:22:50: auf US-Tech zu konzentrieren ist für mich ein schwieriger Ansatz.

00:22:55: Europa bietet Substanz, Europa bietet Bewertungsvorteile, Europa in Europa investieren heißt ja nicht,

00:23:04: ich kaufe europäische Politik, ich würde auch nicht in das Parlament in Brüssel investieren,

00:23:10: mal abgesehen vielleicht als Immobilieninvestor, ich schätze die Mieten sollten einigermaßen

00:23:14: sicher sein, aber es gibt ja durchaus sehr erfolgreiche europäische Unternehmen, die

00:23:20: von diesen Infrastruktur-Ausgaben zusätzlich profitieren werden, die jetzt schon bis hier

00:23:25: hingutgelaufen sind und China hat Wachstum, hat vermutlich einiges an staatlichen Rückenwind

00:23:33: für zumindest mal für strategische Sektoren, aber nichtsdestotrotz ist China und bleibt

00:23:40: China ein Risikoanteil.

00:23:42: Ein Risikoinvestment und das möchte ich auch überhaupt nicht anders verstanden wissen,

00:23:49: ich würde nicht ein Großklammern meines Kapitals in China investieren, bei uns im Zukunfts-Sipro,

00:23:54: bei den Rendite-Spezialisten ist der Anteil, müsste immer noch echt konstant sein, bei

00:23:59: bummelig 7%.

00:24:00: Wir sind aber ganz happy, dass wir in den mageren Jahren durchgehalten und zum Teil

00:24:06: zugekauft haben, falls einfach die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt für mich in ein

00:24:12: langfristiges Portfolio reingehört und das noch als letzter technischer Hinweis, das

00:24:17: heißt für mich in diesen Zeiten auch, dass ich Werte kaufe, die in Hongkong notiert sind,

00:24:22: nicht unbedingt amerikanische ADRs, denn im Fall der Fälle, wer weiß schon, wie dann

00:24:28: die drastischen Maßnahmen aussehen könnten, auch wenn es ja momentan nicht danach aussieht.

00:24:32: So, muss ich mir kurz gucken, war die Folge jetzt kurz, 24 Minuten, told you.

00:24:40: Also, machts gut ihr Leben, bis nächste Woche oder bis morgen, wenn wir uns auf der Invest

00:24:46: sehen sollten.

00:24:47: Herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.

00:24:49: Ich freue mich sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter wiederhören.

00:24:52: Bis dahin alles Gute, dein Lars.

00:24:54: [Musik]

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