Finanzielle Freiheit: Wieviel Geld brauchst du dafür?
Shownotes
Welche Annahmen sind realistisch, um ein Leben in finanzieller Freiheit führen zu können? Oder anders ausgedrückt: Wie viel Kohle brauche ich eigentlich, um nicht mehr arbeiten zu müssen? Diese Frage schaue ich mir heute für euch an.
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Quelle der Audio-Snippets, abgerufen am 20.11.2024:
URL: https://www.youtube.com/watch?v=ipF88N9NMZs
Titel: Zahlen und Fakten: Die soziale Situation in Deutschland - Bevölkerung und demografischer Wandel
YouTube-Kanal: Bundeszentrale für politische Bildung / bpb
Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.
Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei Eriksen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.
00:00:07: Für viele ist es wahrscheinlich nur eine theoretische Überlegung oder nennen wir es ruhig eine
00:00:13: Gedankenspielerei. Welche Annahmen sind realistisch, um ein Leben in finanzieller Freiheit führen zu
00:00:21: können oder anders ausgedrückt, wie viel Kohle brauche ich eigentlich, um nicht mehr arbeiten
00:00:27: zu müssen. Darum soll es heute gehen. Ich überlege mal ganz kurz und sage, es ist in etwa drei Jahre
00:00:37: her. Da habe ich genau dieses Thema hier im Podcast schon mal besprochen. Aber die Zeiten ändern sich
00:00:43: und es gibt Phasen, in denen ändern sich die Zeiten sogar sehr schnell und deswegen werden
00:00:48: Updates notwendig. Das ist genau der Grund, weshalb du diesen Podcast jetzt abonnieren solltest,
00:00:54: egal auf welcher Plattform du ihn gerade hörst. Die Zeiten ändern sich und ich möchte darüber sprechen,
00:00:59: was sich ändert, was sich für dich ändert. Also, macht das sehr gerne und wenn du noch einen
00:01:05: weiteren Grund brauchst für ein Abo, dann du tust mir einen großen Gefallen damit. Es ist Lob
00:01:11: und Ansporn zugleich. Also nutzt die Chance, das regelt auch das Durcheinander im Algorithmus.
00:01:17: Da bekommst du nämlich eine Nachricht, wenn die nächste Ausgabe hochgeladen ist. Ich möchte
00:01:22: ganz kurz zusammenfassen, weil es, na sagen wir mal, Common Sense ist, dass man die finanzielle
00:01:28: Freiheit auf eine gewisse Art und Weise berechnen kann. Ich möchte also zusammenfassen, was ich vor
00:01:33: drei Jahren gesagt habe und dann gibt es die Updates plus einen sehr interessanten Gedankengang,
00:01:39: den ich unterstütze. Der Schlüssel ist die 4%-Regel. Damit geht es zur finanziellen Freiheit. Ist
00:01:47: eine sehr bekannte Strategie für den Ruhestand, die finanzielle Unabhängigkeit, wann auch immer
00:01:52: sie denn mich beglücken soll, wenn überhaupt. Diese Regel dient also als Leitlinie dafür,
00:02:00: wie viel man von seinem Vermögen abheben kann, ohne dass das Geld aufgebraucht wird. Ja,
00:02:06: bei allen anderen Plänen, die gibt es natürlich auch, gibt es im Übrigen auch von Versicherungen,
00:02:12: solche Rentenpläne. Ich kann natürlich von vorne rein sagen, ja, ich lebe in Saus und Braus,
00:02:17: je nachdem, was man so als Saus und Braus empfindet, indem ich mein Kapital verzehre. Dann aber muss
00:02:24: ich mich auch daran halten, ganz wichtig, dass ich zum Zeitpunkt X, wenn eben das Kapital aufgebraucht
00:02:30: ist, dass ich dann zum Zeitpunkt X auch abtrete. Also Verlängerung wird dann schwierig oder man muss
00:02:38: dann ausgerechnet in der allerletzten Phase seines Lebens seine Pläne doch erheblich anpassen und
00:02:45: ganz hoffen, dass es keine attraktive Vorstellung. Niemand weiß ganz genau, ob man überhaupt richtig
00:02:50: alt wird und niemand weiß, wie sich die Welt in den nächsten Jahren, für einige vielleicht auch
00:02:55: Jahrzehnten ändern wird. Aber was du ganz sicherlich nie willst, ist, dass du, wenn du Glück hast,
00:03:02: Mitte 80 oder Mitte 90 bist und dann ist alles weg. Ja, dann gibt es hoffentlich noch irgendwelche
00:03:08: sozialen Sicherungssysteme, aber ich glaube, der Gedanke ist klar, das will klein, keiner,
00:03:14: das klingt nicht attraktiv. Ursprünglich entwickelt wurde diese Regel in den 1990er-Jahren von William
00:03:22: Ebingen und die Idee basiert einfach darauf, dass ein Portfolio, das aus Aktien und Anleihen besteht,
00:03:30: über ein Zeitraum von 30 Jahren stabil genug ist, um jährliche Entnahmen von 4 Prozent zu ermöglichen,
00:03:36: ohne das, wie schon gesagt, das Vermögen aufgebraucht wird. Wenn du also beispielsweise ein Portfolio
00:03:44: von einer Million Euro aufgebaut hast, dann kannst du im ersten Jahr 4 Prozent, dem entsprechend 40.000
00:03:52: Euro abheben. Wir lassen jetzt mal steuerliche Dinge außen vor. Von diesen 40.000 sollte man
00:03:59: im besten Fall dann keine Steuern mehr bezahlen. In Wahrheit ist es also vielleicht ein bisschen mehr.
00:04:04: Es kommt auch immer darauf an, wo die Einkünfte herrühren. Heute müsste ich mit Dividendeneinkünfte
00:04:11: mit 25 Prozent versteuern. Wie das in 10, 20 oder 25 Jahren ist, das weiß ich nicht. Also,
00:04:18: wir machen es heute mal ohne Steuern. Von daher wird am Ende des Tages für jeden natürlich eine
00:04:23: sehr individuelle Herangehensweise und Berechnungsweise notwendig sein, wenn man denn überhaupt so planen möchte.
00:04:30: Dazu kommen wir noch. In den folgenden Jahren passt man diesen Betrag der Inflation natürlich an.
00:04:36: Es geht ja nicht mehr um Kapitalzuwachs. Also, es geht nur darum, dass das Vermögen erhalten bleibt.
00:04:41: Das heißt, dass man im zweiten Jahr möglicherweise etwas mehr abhebt, um diese Inflation auszugleichen.
00:04:47: Aber der Prozentsatz, der bleibt immer auf Basis des ursprünglichen Vermögens konstant.
00:04:54: Und der Gedanke dahinter, ganz klar, diversifiziertes Portfolio. Und das war eben früher das klassische
00:05:00: 60/40 Portfolio, 60 Prozent, 18/40 Prozent Anleihen über einen Zeitraum von 30 Jahren ermöglicht
00:05:09: eine Rendite von 4 Prozent plus. Und es gibt viele Zeiträume, in denen hat das funktioniert.
00:05:17: Das heißt, also Marktabschwünge, steigende Inflation, sinkende Inflation, Wirtschaftskrisen, Rezession.
00:05:24: All das spielt ja natürlich mit rein. Und deswegen ist noch ein weiterer Kritikpunkt dieser Regel,
00:05:32: an dieser Stelle zu nennen, wann genau ich damit beginne und wie viel ich anfange, abzuheben.
00:05:41: Also, was ist mein Ausgangspunkt? Da spielt natürlich eine Rolle. Es sind Durchschnittswerte.
00:05:47: Vier Prozent ist deshalb ein zentraler Leitfaden geworden, weil es in den allermeisten beobachteten
00:05:54: Perioden ausgereicht hätte. Und der spielerische Gedanke dahinter ist natürlich, sich einen
00:06:01: Ziel zu setzen. Ob man es dann am Ende des Tages macht oder überhaupt machen sollte,
00:06:06: steht auf einem ganz anderen Blatt Papier. Aber ich habe sozusagen eine, das kann ich ja,
00:06:11: wenn es gut läuft, mir schon sehr, sehr früh überlegen, wenn ich in meiner eigenen Vergangenheit
00:06:16: zurückschau. Ja, ehrlicherweise, aber warum, das werde ich euch gleich noch sagen, habe
00:06:21: ich heute noch keine festen Zahlen im Kopf. Aber ich hatte sie mit 15 sowieso nicht, aber
00:06:27: mit 25 auch noch nicht. Und mit 35 hätte man sie vielleicht im Kopf haben sollen, hatte
00:06:31: ich aber auch nicht. Aber es gibt ja auch viele Menschen, die sind deutlich vernünftiger
00:06:36: als ich. Das hoffe ich doch inständig. Und wenn ihr also zuhört, der Faktor Zeit ist
00:06:43: bei so einem Gedankenspiel, bei so einer Theorie, bei so einer Regel natürlich ein enorm großer.
00:06:50: Wir sprechen ja erst mal von der Aufgabe, einen Vermögen aufzubauen. Das kann man zum
00:06:55: Teil durch die Geldanlage. Aber ihr euch ist auch klar, egal wie schön ich mir Zins und
00:07:02: Zins ist, Zins technisch alles zu recht rechne, ich muss schon was einnehmen. Ich muss was
00:07:09: verdienen, um einen Kapitalstock zu haben, der dann auch wachsen kann. So, das ist also
00:07:14: das, was ich vor einigen Jahren hier schon besprochen habe. Und die Quintessenz lautete,
00:07:21: dass diese 4%-Regel okay sein mag, aber wahrscheinlich nicht reicht. Wahrscheinlich ist es zu viel.
00:07:29: Entweder muss ich also weniger abheben oder ich muss einen größeren Kapitalstock haben.
00:07:35: Und es gab jetzt einen aus meiner Sicht, ihr wisst ja, mit Medien gehe ich sehr transparent
00:07:40: um sehr schönen Artikel hinter einer Bezahlschranke bei The Pioneer. Ich höre das Morning Briefing
00:07:50: von Gabor Steingart und seinen Kolleginnen und Kollegen sehr gerne. Und weil ich das
00:07:55: ein oder andere Gespräch dann auch länger hören möchte, gönne ich mir das also, diese
00:08:02: Bezahlschranke durch eine Zahlung dann zu senken. Das hier ist keine Kooperation, das hier ist
00:08:10: auch kein Aufruf von mir, es gleich zu tun. Aber warum soll ich euch denn nicht sagen,
00:08:16: was ich hin und wieder gerne höre oder lese? The Pioneer weiß nichts von ihrem Glück, dass
00:08:21: ich also heute über ihren Artikel spreche. Und weil ich ja quasi ein bisschen für sie
00:08:27: werbe in diesem Podcast, erlaube ich mir also hier Inhalte zu besprechen, die hinter der
00:08:32: Bezahlschranke sind. Es geht um eine Bewegung, die hier genannt wird, die "Fire-Bewegung".
00:08:40: Financial independence, retire early. Und man sagt, das habe ich irgendwo schon mal anders gehört.
00:08:46: Genau, in Deutschland nennt man diese Bewegung, ja die Bewegung der Frugalisten. Befürworter dieses
00:08:55: Konzeptes leben also in der Regel extrem sparsam und sie investieren bis zu 90 Prozent
00:09:02: ihres Einkommens an der Börse. Anders geht es nicht. Das haben alle verstanden und das ist ja auch
00:09:08: schon mal ein ganz ganz wichtiger Punkt. Es wird nicht funktionieren durch Geldwerte. Das heißt,
00:09:15: egal wie sehr ich hin und her springe, oder Neukundenangebote, Nutze oder oder oder,
00:09:22: das was mir als fester Zins versprochen wird. Schließlich ist man ja eigentlich in der Lebensphase,
00:09:28: wo man gar kein Risiko mehr haben möchte, aber das wird auf keinen Fall reichen. Man kann ja
00:09:33: diese Berechnungen auch anstellen, indem man zum Beispiel nur in Online investiert oder nur in Gold
00:09:39: investiert oder vielleicht nur in Zinsprodukte investiert. Festgeld, die Bundesobligation,
00:09:46: whatever, es hätte praktisch nie gereicht. Es hätte deshalb nicht gereicht, weil die 4 Prozent
00:09:52: Ausschüttungen im Durchschnitt zu hoch waren, beziehungsweise die Forderung nach 4 Prozent.
00:09:58: Man kommt da an der Börse nicht vorbei. Und das ist gar kein Argument gegen Gold. Das ist auch
00:10:03: kein Argument gegen Online, obwohl ich euch mit Blick auf die nächsten Jahre gesagt habe,
00:10:08: dass ich glaube, dass diese Anlageklasse nach Inflation nicht so sonderlich attraktiv sein wird.
00:10:14: Wenn ich mir aber die langfristigen Entwicklung anschaue über Dekaten hinweg, dann finde
00:10:20: ich einfach keine bessere Rendite als im Aktienmarkt. Und wirklich, es ist kein Pitch für
00:10:27: Aktien, sondern es ist einfach eine Feststellung. Lebensversicherung konnten logischerweise nicht
00:10:31: mithalten, Bausparverträge sowieso nicht. Es gibt eine Anlageklasse, wird jetzt vielleicht
00:10:36: der eine oder andere im Kopf haben und sagen, ja, aber da waren die Renditen deutlich höher.
00:10:39: Aber diese Anlageklasse ist mir für diese Betrachtung noch zu jung und sie ist vor allen
00:10:45: Dingen auch zu volatil. Das heißt, Einstiegszeitpunkt, Ausstiegszeitpunkt spielt eine große Rolle. Und
00:10:51: das sind die Kryptos. Na klar, wer rechtzeitig ein Kryptos investiert hat, der konnte schon
00:10:57: ziemlich schnell sich finanziell unabhängig nennen. Aber ich glaube, es ist euch klar,
00:11:03: was ich meine, das ist jetzt vielleicht nicht, was man als Konzept für die nächsten 30 Jahre
00:11:07: einfach so hinstellen kann und damit guten Gewissen empfiehlt, dann geht doch einfach
00:11:13: in die Kryptos rein. Vielleicht funktioniert es, aber für mich ist Diversifikation der Schlüssel
00:11:19: und der Hauptanteil, das sind nun mal Aktien. So, es gibt nur wenige Anleger, die dieses
00:11:27: Ziel der finanziellen Freiheit, was natürlich als Begriff sowieso erstmal ganz nett ist und
00:11:32: ja vielleicht auch erstrebenswert, die das mit aber einer solchen Behemence verfolgen.
00:11:37: Frugalisten sagen nämlich ganz bewusst, ich verzichte heute, um morgen diese finanzielle
00:11:44: Freiheit zu erreichen. Das ist ja etwas anderes, als wenn ich sage, ich möchte einfach ein
00:11:48: möglichst gut laufendes Unternehmen oder ich habe eine möglichst gute Bildung, die ich mir selber
00:11:53: gönne. Ich steige in Unternehmen auf, wie auch immer. Einkommen ist natürlich ein ganz, ganz großer
00:11:58: Teil. Es gibt einfach Menschen, die verdienen so viel im Laufe ihres Lebens, die müssen sich
00:12:01: keinen großen Gedanken machen, nicht mal über Geldanlage. Ja, die kenne ich. Haben sich wenig
00:12:06: Gedanken gemacht, sind aber trotzdem finanziell frei, weil sie schlicht und einfach so viel
00:12:10: verdient haben. Oder du hast einen, ja du warst mal Bundeskanzler oder Minister oder Abgeordneter,
00:12:19: müsste auch noch gerade reichen. Klar, wenn du sowas hattest, dann hast du eine Pension auf
00:12:24: Lebenszeit und musst dir über solche Planungen, solche lästigen Planungen überhaupt keine Gedanken
00:12:30: machen. Aber das tritt dir auf die allermeisten nicht zu. Und Frugalisten sagen, ich verzichte
00:12:35: heute. Das heißt, ich gönne mir bewusst weniger. Bei den allermeisten Menschen wird das so sein,
00:12:40: wenn sie 70 Prozent ihres Einkommens an der Börse investieren, weil ich ihr möglichst schnell
00:12:46: diesen Punkt erreichen möchte. Hier ist eine ganz erstaunliche Umfrage mit dabei. 46 Prozent der US-amerikanischen
00:12:55: Millennials, also die Jahrgängen 1980 bis 1999, sagen, dass finanzielle Freiheit eines ihrer
00:13:02: Lebensziele sei. Eine andere Befragung ermittelt das 51 Prozent der Millennials, den Ruhestand nicht
00:13:09: mit dem Renteneintrittsalter definieren, sondern mit dem Zustand finanzieller Unabhängigkeit. Und
00:13:15: wer jetzt denkt, ja, ja, die jungen Leute, also so jung sind diese Leute auch nicht mehr, ich finde,
00:13:20: sich das vorzunehmen und eben nicht diesen klassischen Bild von früher zu entsprechen,
00:13:25: maloche, maloche, maloche und irgendwann, klammer auf, körperlich und geistig, vielleicht schon
00:13:30: nicht mehr in dem besten Zustand, dann hast du dir auch den Ruhestand verdient nötig. Das finde
00:13:34: ich ein altmodischen Gedanken. Also warum nicht? Stripfen von mir ist auch mehr Menschen sein,
00:13:38: die so denken. Zu einigen Konsequenzen kommen wir gleich noch. Laut einer Studie von Goldman
00:13:45: Sachs erwarteten 44 Prozent der Gen Zee, da kommen wir in die Generationen zum Beispiel meiner Kinder,
00:13:53: also Jahrgänge 1997 bis 2012, vor dem 60. Lebensjahr in Rente gehen zu können. So,
00:14:01: ich verzeiht mir den Ausflug. Das ist höchst unsachlich, höchst unsachlich. Aber als ich
00:14:08: das gelesen habe und mir angeguckt habe, wie gerade die demografische Struktur unserer Gesellschaft
00:14:13: aussieht. Hingegen werden im Jahr 2060 auf 100 Personen der mittleren Generation 50 Personen
00:14:22: der älteren Generation entfallen. Davon 21, die 80 Jahre oder älter sind. Mehr als 8,8 Millionen,
00:14:30: 80-Jährige und ältere. Nicht nur in den USA, aber auch dort insbesondere auch in Europa,
00:14:38: insbesondere noch mehr in Deutschland, wie sich gerade diese Rentenlücke auftut, die wir mit 100
00:14:45: Milliarden im Jahr sponsern müssen. Ich habe das gelesen und dachte, es gibt auch eine ganz
00:14:49: interessante Studie hinsichtlich der Fantasie der Menschen. Die lautet folgendermaßen,
00:14:56: umfragen zeigen, dass der Glaube an die Existenz von Außerirdischen unter Europäern variiert. In
00:15:02: Deutschland glauben etwa 40 Prozent der Bevölkerung an Außerirdisches Leben. In den USA sind es 41
00:15:09: Prozent. Und eine Umfrage aus dem Jahr 2022 hat ergeben, dass 34 Prozent der Amerikaner glauben,
00:15:16: dass Ufos wahrscheinlich entweder ein Außerirdisches Schiff oder eine Lebensform sind. Als was ich
00:15:23: damit sagen will, die Fantasie der Menschen ist unergründlich. Ich muss mich übrigens selber
00:15:29: gleich korrigieren. Eigentlich gehöre ich auch dazu. Ich bin nicht ganz sicher, wie die Umfrage
00:15:33: formuliert war. Wenn mir nämlich jemand sagt, glaubst du an die Existenz von Außerirdischem
00:15:38: Leben, dann würde ich glaube ich auch ja antworten. Das ist nicht viel wahrscheinlicher,
00:15:43: dass das so ist. Also ich will hier gar nicht so tief einsteigen. Aber gerade mit solchen Umfragen
00:15:47: muss man vorsichtig sein, gerade in diesen Zeiten, dass man die genau liest. Denn Außerirdisches Leben
00:15:54: bezweifeln doch ganz viele nicht. Allerdings ist es immer noch ein beträchtlicher Teil, der sagt,
00:15:58: die sind mit Ufos hier auf die Erde gekommen. Und ich glaube, es sind knapp 14 Prozent, die sagen
00:16:04: und haben hier bereits wichtige Schlüsselstellen auf der Erde eingenommen. Natürlich dann in Form
00:16:10: von Menschen. Das wiederum, das, da reicht meine Fantasie nicht aus. So, ich weiß wie ehrlich
00:16:16: nicht, warum ich auf Außerirdische komme, wenn wir darüber sprechen, wie viele Menschen damit
00:16:21: rechnen, vor dem 60. Lebensjahr in Rente zu gehen. Also entschuldigt bitte diesen unsachlichen Ausflug.
00:16:26: Das Update, um das es heute geht, was hier ganz schön beschrieben ist, das stammt von verschiedenen
00:16:35: Vermögensberatern. Denn, und das ist das ganz große Problem, es ist sehr wahrscheinlich,
00:16:42: obwohl die Statistik in der Vergangenheit pro 4 Prozent Regel war, es ist wahrscheinlich,
00:16:49: dass das nicht reicht, dass die 4 Prozent viel zu wenig sind, beziehungsweise man deutlich
00:16:56: weniger entnehmen muss oder deutlich mehr haben muss, um hier tatsächlich finanziell frei in
00:17:03: dem Sinne zu sein, dass man auch nie wieder in eine Abhängigkeit gerät. Ja, bei dem Beispiel,
00:17:09: was hier verwendet wird, man kann es ja auch andersrum betrachten, je nachdem, wie man den
00:17:13: Taschenrechner bedienen möchte. Bei der 4 Prozent Regel muss der Anleger das 25-Fache seiner
00:17:20: jährlichen Ausgabe sparen, um finanziell frei zu sein. Das Beispiel, was hier genannt wird,
00:17:25: sind also 50.000 Euro im Jahr und dafür bräuchte er dem zufolge 1,25 Millionen Euro,
00:17:33: keine Kredite und so weiter, die er dann noch bedient. Das widerspricht der Regel der Frugalisten.
00:17:39: Vermögensverwalter haben allerdings andere Summen errechnet. Albrecht, Kita und Co. kommen nur in
00:17:48: einem sehr, sehr optimistischen Markt-Szenario in die Region von 1,25 Millionen Euro. Bei vorsichtigeren,
00:17:56: realistischeren Annahmen errechnen sie einen Bedarf von fast 2,4 Millionen Euro, beziehungsweise
00:18:04: hier steht 2,3 Millionen Euro, 2,5 wäre noch schöner zu rechnen. Dann würde das nämlich bedeuten,
00:18:09: aus der 4 Prozent Regel wird eine 2 Prozent Regel. Das heißt, man bräuchte das 50-Fache der
00:18:14: jährlichen Ausgaben, um sich dann unter diesem Aspekt als finanziell frei sehen zu dürfen.
00:18:22: Die Kidron-Vermögensverwaltung sagt, man braucht 1,94 Millionen Euro. Wie die auf so eine genaue
00:18:29: Zahl kommen? Natürlich, man schmeißt die Exeltabelle an und dann kommt am Ende was Genaues raus. Und weil
00:18:35: Rundesummen irgendwie unprofessionell klingen, kommt man in der Regel auf Unrundesummen.
00:18:40: Die SVA-Vermögensverwaltung Stuttgart dieligt etwas darunter.
00:18:45: Erlinkten Investors taxiert das erforderliche Vermögen auf 1,3 Millionen Euro.
00:18:51: Die erheblichen Abweichungen bei diesen Vermögensverwaltern zeigen, dass die Investmentstrategie der
00:18:57: Frugalisten offenbar auf Trugschlüssen basiert.
00:19:00: Mit der finanziellen Freiheit ist es also sehr viel schwieriger, als das Spadich in
00:19:06: Rante Mantra der Frugalisten suggeriert.
00:19:10: Ist das jetzt eigentlich schlimm?
00:19:12: Und ich würde euch diesen Artikel nicht vorstellen, um euch hier ein paar Vermögensverwalter zu
00:19:16: nennen, zu denen ich logischerweise auch keinerlei - ich habe nicht nur keine Kooperation,
00:19:20: ich kannte offen gesagt auch keinen einzigen dieser Vermögensverwalter.
00:19:24: Ich kann überhaupt nicht beurteilen, ob die gut oder schlecht sind.
00:19:26: Sie werden einfach hier im Artikel genannt.
00:19:28: Aber warum ich überhaupt darüber spreche?
00:19:30: Die nächsten Absätze sind interessant.
00:19:33: Und ich sage es ganz offen aus meiner Sicht auch richtig.
00:19:37: Trugschluss Nummer 1.
00:19:39: Die Börse läuft weiter gut.
00:19:41: So gut wie bisher.
00:19:43: Es gab ja in den letzten 100 Jahren für den S&P 500 eine durchschnittliche Jahresrendite
00:19:51: von 10%.
00:19:52: Und wie die nächsten 100 Jahre aussehen, kann ich euch nicht sagen.
00:19:59: Ich glaube, dass in den nächsten 10, wahrscheinlich auch in den nächsten 15 Jahren die durchschnittliche
00:20:06: Jahresrendite niedriger ist.
00:20:08: Und das ist auch überhaupt nicht tragisch.
00:20:10: Denn nichts zu tun macht es ja nur noch viel, viel schlimmer.
00:20:15: Innerhalb dieser Durchschnittsrendite gab es nämlich auch in der Vergangenheit erhebliche
00:20:20: Schwankungen.
00:20:21: Und wenn ich heute diesen Plan aufstelle, ist natürlich auch erstmal wichtig.
00:20:26: Ich kann ja schließlich nicht in der Vergangenheit leben und ich kann mich auch nicht damit trösten,
00:20:29: dass auf 50 Jahre Sicht alles gut ist.
00:20:31: Da muss ich mir selber dann noch ziemlich hohe Lebenserwartungen andichten.
00:20:35: Ich muss schon ein Gefühl dafür haben, beziehungsweise für mich einen Plan entwickeln, wie könnte
00:20:42: die Börse in den nächsten 10 Jahren aussehen.
00:20:46: Vanguard prognostiziert in den kommenden 10 Jahren Renditen bei US-Aktien zwischen 3,2
00:20:52: und 5,2%.
00:20:53: Goldman Sachs erwartet sogar nur 3%.
00:20:56: Ich glaube, ich habe auch im letzten Podcast schon, habe ich ganz sicher sogar erzählt,
00:21:00: da haben wir über J.P. Morgan gesprochen.
00:21:02: Und die Inflation ist ja noch nicht mit einbezogen.
00:21:04: Wenn wir die Inflation nehmen, und ich habe es, nehme nochmal den gleichen Begriff wie
00:21:09: in der letzten Folge, diese Mischinflation.
00:21:12: Also nicht nur Verbraucherpreisinflation, sondern auch noch ein paar andere Dinge, insbesondere
00:21:16: Dinge, die eben in diesem Korb gar nicht mit drin sind, dann würde ich sagen, sollte die
00:21:21: Börse nur 3% liefern.
00:21:22: Mit Mühe und Not wird man dann die Kaufkraft erhalten, aber es wird wahrscheinlich nicht
00:21:28: reichen.
00:21:29: Ich glaube, das 3% nicht reichen, um nach Inflation die Kaufkraft zu erhalten.
00:21:35: Als Gründe für die schmalen Renditen führt Goldman Sachs, und das ist auch nachvollziehbar,
00:21:43: die derzeit hohe Bewertung von Aktien an.
00:21:46: Und das ist ja logisch, wenn du als Analyst gefragt wirst, oder auch selber sagst, ich
00:21:50: muss heute mal ein bisschen Inhalt machen.
00:21:52: Wie wird wohl die Börse in den letzten 10 Jahren?
00:21:55: Da guckst du natürlich auf Durchschnittswerte und dann schaust du, wie weit sich die Renditen
00:22:00: bzw. die Performance in den letzten 10 Jahren vom Durchschnitt entfernt hat.
00:22:05: Und es ist normal, dass dann nicht nur das Bauchgefühl, sondern auch eine auf Wahrscheinlichkeit
00:22:12: basierende Studie sagt, na wir werden uns ja irgendwann mal diesen Mittelwert wieder
00:22:17: nähern.
00:22:18: Das ist natürlich auch, damit wir den Durchschnittswert erreichen.
00:22:21: Das heißt natürlich auch, wir werden dann eine Zeit niedrigerer Renditen erleben.
00:22:25: Ich halte es für überflüssig, sich Gedanken zu machen auf 10 Jahre Sicht.
00:22:32: Aber wenn ich heute mit der 4% Regel an den Start gehe, dann muss ich mir heute darüber
00:22:38: Gedanken machen.
00:22:39: Denn ich möchte hier eine möglichst realistische Annahme und den Charlie Manga werden wir
00:22:44: wahrscheinlich in den nächsten Jahren immer wieder bemühen.
00:22:46: Invert, always invert, das heißt also, nimm doch mal bitte den schlechtesten Fall an
00:22:52: und nicht den besten Fall.
00:22:53: Ob diese Annahmen stehen, ob Vanguard recht hat oder JP Morgan oder Goldman Sachs, das
00:23:00: wissen wir alles erst in 10 Jahren.
00:23:02: Was ich aber unterstreichen würde, ist, wahrscheinlich haut das nicht hin mit der 4% Regel.
00:23:09: Schlicht und einfach wird das zu wenig sein, bzw. wird dann die Million für die 40.000
00:23:17: zu wenig sein.
00:23:18: Andersrum ausgedrückt, die 4% sind zu viel Entnahme.
00:23:21: Mal ganz abgesehen von dem mentalen Druck, den du hast.
00:23:25: Schämer, du beginnst mit diesen 4%, du hast als ein Million, hast die 4%, eine Million
00:23:30: ist sehr viel Geld.
00:23:31: Da sind wir uns vollkommen einig.
00:23:33: Aber du hast also deine 40.000 entnommen, machst so deine Pläne fürs Jahr, wie auch immer
00:23:39: die aussehen mögen, das deutsche Anleger in der Lage sind, ein Haushaltsbuch zu führen
00:23:44: und am Ende ihre 40.000 Diszipline nicht einhalten.
00:23:47: Das traue ich Ihnen aber auf jeden Fall mal zu.
00:23:50: Und was bekommt dann Börsencrash?
00:23:53: Und im nächsten Jahr keine Erholung, ein Bärenmarkt.
00:23:57: Dann stehst du also da, schaust auf dein Portfolio, bei welchem Broker auch immer und da steht
00:24:03: dann, du hast noch eine Summe, was wollen wir mal nehmen, der durchschnittliche Bärenmarkt,
00:24:08: irgendwas zwischen 20 und 30% nehmen, wenn man heftigen Bärenmarkt.
00:24:12: Du hast also gerade 40.000 abgehoben, von deinen hart erarbeiteten 1 Millionen Euro
00:24:17: und dann steht da, du hast aktuell noch ein Wert im Portfolio von 700.000 Euro.
00:24:21: Na da wirst du aber bestimmt mit gutem Gewissen am nächsten ersten Jahr nur dann wieder 40.000
00:24:27: annehmen, weil du sagst, das wird schon alles wieder.
00:24:30: Es gibt auch mal Bärenmärkte, die dauern länger, die längsten Bärenmärkte bis zu 36 Monate.
00:24:35: 36 Monate, dafür brauchen wir es noch nicht mal gut in Mathematik zu sein und sagen,
00:24:39: das sind drei Jahre, so was gibt es.
00:24:41: Was haben wir für Einbrüche erlebt?
00:24:43: Oder stell dir vor, das Ganze ist kein Bärenmarkt, habe ich vorhin ein Crash gesagt,
00:24:47: ja Crash wäre ja noch gut, du weißt ein Crash kannst du immer kaufen,
00:24:49: bzw. du kannst es nicht mehr kaufen, weil deine Million steckt ja da drin.
00:24:55: Und dann kommt es kein Bärenmarkt, sondern zwei Wochen nach dem du die 40.000 abgehoben
00:24:59: machst, sind noch 960.000 drin und dann kommt ein Corona Crash 2.0 aufgrund von whatever.
00:25:04: Und du siehst, ich habe dann noch 600.000 oder 500.
00:25:08: Will man das?
00:25:09: Brutal, es macht sich dann natürlich bemerkbar, ob ich hier mit sehr spitzen Bleistift gerechnet
00:25:16: habe oder ob ich gesagt habe, nee, ich bin total zurückhaltend in meiner Rechnung,
00:25:22: ich habe nur 1% angenommen.
00:25:23: Und wer sich jetzt gerade im Kopf ausrechnet, bei einem Prozent, da bräuchte ich ja 4 Millionen
00:25:30: Euro, der wird dann vielleicht zu der Erkenntnis kommen.
00:25:34: Ja werde ich denn dann nie finanziell frei sein in der Praxis.
00:25:39: Ist das natürlich häufig etwas anderes?
00:25:41: Viele haben einen Rentenanspruch, viele haben vielleicht auch ein Einfamilienhaus oder
00:25:46: sie haben einen Vermögen aufgebaut.
00:25:48: All das spielt ja damit rein, die Frugalisten müssen ja wahnsinnig lang auskommen mit
00:25:54: dem Geld.
00:25:55: Das Ziel, ich glaube es steht ja auch irgendwo drin, ist jetzt aber nicht so entscheidend,
00:25:59: ist ja oft schon mit 40 bis 50 finanziell frei zu werden.
00:26:03: Und das bedeutet eben, dass du bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung dann nochmal,
00:26:08: deine ganze Lebensspanne nochmal das Kapital brauchst.
00:26:12: Dafür ist es ja gedacht.
00:26:13: Wir, die wir einfach weiterarbeiten und ganz normal altern, an einigen Tagen schneller,
00:26:23: an anderen Tagen weniger schnell und dann vielleicht mit, ja wann möchtet ihr denn
00:26:28: aufhören zu arbeiten?
00:26:29: Ich kann es mir gar nicht vorstellen.
00:26:30: Ich bin an einigen Tagen nicht so motiviert wie an anderen, aber unter dem Strich bin
00:26:36: ich total happy mit dem, was ich mache und ich hoffe, dass in 20 Jahren, da bin ich 72
00:26:41: immer noch Lust hat sich irgendjemand anzulesen oder mit mir darüber zu sprechen, was mich
00:26:48: so interessiert.
00:26:49: Was an der Börse passiert, wie auch immer die dann aussieht.
00:26:52: Ich hoffe also, dass ich immer eine dementsprechende Aufgabe habe oder und das muss man ja auch
00:26:57: sagen, Aufgaben, bei denen es vielleicht gar nicht mehr um eine Entlohnung geht.
00:27:01: Also, das ist der wahre Trigger meines Erachtens, über den man sich Gedanken machen sollte.
00:27:09: Ja, wir gehen noch kurz die Trugschlüsse 2 und 3 durch.
00:27:13: Die Inflation bleibt niedrig.
00:27:15: Sehr viele dieser Modelle haben funktioniert, weil wir so eine niedrige Inflation gehabt
00:27:19: haben.
00:27:20: Auch das ist mehr oder weniger Raterei.
00:27:22: Wenn ich aber raten darf, die nächsten 10 Jahre werden wir uns weit aus mehr mit Inflationen
00:27:27: beschäftigen als im Zeitraum vor 2020.
00:27:31: Und jetzt kommt Trugschluss Nummer 3.
00:27:34: Geiz ist dauerhaft durchhaltbar.
00:27:39: Diese Frugalisten arbeiten, verzichten, arbeiten, verzichten und das Leben kann trotzdem sehr
00:27:45: gut sein.
00:27:46: Denn das kommt am Ende des Tages natürlich viel, viel weniger auf Geld an, als man so
00:27:50: glauben mag.
00:27:51: Nur, was passiert, wenn du dann den ganzen Tag Zeit hast?
00:27:56: Ist es dann nicht ein bisschen schwierig, wenn du weißt, ich bin dabei limitiert in dem,
00:27:59: was ich ausgeben kann.
00:28:00: Das heißt also, wenn weiterhin das aufadieren und einige haben, ich habe einen mal kennengelernt,
00:28:08: außerhalb jetzt einfach im privaten Bereich, der wusste gar nicht, was ich mache und dass
00:28:12: ich daran gesteigertes Interesse habe, das mal live und in Farbe zu beobachten.
00:28:16: Es gibt natürlich mittlerweile Apps und da schaust du dann, was darfst du ausgeben,
00:28:21: was darfst du nicht ausgeben.
00:28:22: Ich finde, das ist auch echt eine Leistung, zu sagen, ich gucke immer, wie es ausscheint,
00:28:27: immer einen Blick aufs Geld zu haben.
00:28:29: Das hat nicht für jeden Menschen eine Lebensqualität erhöhende Eigenschaft.
00:28:37: Es sollen auch schon die einen oder anderen Beziehungen daran zerbrochen sein, wenn man
00:28:41: sich nicht ganz einig sind.
00:28:42: Es können wir uns was, ja, schatz, willst du, dass ich noch ein Jahr länger arbeiten muss.
00:28:46: Das wird im Einzelfall anders sein, aber Geiz, und das ist ein bisschen böse ausgedrückt,
00:28:53: und die Sparsamkeit als Lebensaufgabe, als Selbstzweck finde ich schwierig.
00:28:59: Ich bin wahrlich kein Hedonist und ich ballere auch nicht raus, was geht.
00:29:03: Und Status-Symbole sind für mich, fällt mir eigentlich noch eins ein, was ich noch richtig
00:29:08: interessant finde.
00:29:09: Nein, eigentlich nicht.
00:29:11: Also ganz oft entscheiden zu können, was ich mache, ist für mich ein Status-Symbol,
00:29:14: aber es ist ja kein Klassisches, mit dem man nach draußen geht.
00:29:17: Nur, ich möchte mir auch nicht den ganzen Tag darüber Gedanken machen, was ich alles nicht
00:29:22: machen darf.
00:29:23: Es ist einfach nicht für mich nicht so spannend.
00:29:26: Und deswegen ist der letzte und vierte Trugschluss auch, das ist auch der Grund, warum ich darüber
00:29:32: gesprochen habe, dass nämlich ein Leben in finanzieller Freiheit dann erfüllend ist.
00:29:37: Das gilt sicherlich für ganz, ganz viele, deswegen ist das auch eine abgehobene, snobbistische
00:29:44: und elitäre Aussage.
00:29:46: Das gilt nämlich für ganz viele, die ihren Job machen, die aber vielleicht kein Bock
00:29:52: drauf haben.
00:29:53: Und wir müssen uns da überhaupt keine Illusionen hingeben, davon gibt es einige.
00:29:58: Es gibt einige, es gibt viele Menschen nach wie vor, die körperlich schwer arbeiten und
00:30:03: die den Tag herbeisehen, wenn sie das nicht mehr machen müssen.
00:30:06: Vollstes Verständnis.
00:30:07: Und es gibt viele Menschen, die eine sehr repetitive Aufgabe machen, also sehr wiederholend
00:30:15: immer wieder das Gleiche, dass die sagen, ich freue mich darauf, wenn ich das nicht
00:30:19: mehr machen muss.
00:30:20: Und es gibt auch viele Menschen, die haben einen Job, der ist weder körperlich sehr
00:30:24: anstrengend, noch sitzen sie am Band und immer machen wir das Gleiche.
00:30:27: Und dennoch sagen sie, mein Leben ist eben, was die Arbeit angeht, nicht exakt so gelaufen,
00:30:32: wie sie ist.
00:30:33: Das kann ja auch manchmal damit zusammenhängen, dass man mehr oder weniger gezwungen war, dieses
00:30:38: oder jenes zu arbeiten.
00:30:39: Diese Vorstellung, ich erfülle mich mit all dem, was ich mache.
00:30:43: Es ist eine sehr moderne Vorstellung.
00:30:45: Wenn ich an meine Großeltern denke, mein Großvater hatte die Vorstellung, er wäre
00:30:50: ein freischaffender Architekt.
00:30:52: Und dann kam seine Tochter und dann wollte man ein Haus bauen und dann hat er eben in
00:30:58: einem Unternehmen eine Stelle angenommen, eine gute Stelle und er ist da auch aufgestiegen
00:31:04: in diesem Unternehmen.
00:31:05: Dennoch war in ihm eigentlich immer der Wunsch, als freischaffender Architekt zu arbeiten.
00:31:10: Und er hat das nicht gemacht, weil das zu riskant erschien.
00:31:15: Es gab damals auch keine sozialen Medien, die uns permanent suggerieren, wenn ich nur
00:31:20: all in gehe an der Stelle und nur wirklich fest genug dran glaube, dann kann ich das
00:31:25: auch alles schaffen.
00:31:26: Da ist auch ganz, ganz viel Schaumschlägerei und blablabla dabei.
00:31:30: Insbesondere wenn diese Memes von jungen Menschen erstellt werden, ich mag jungen Menschen,
00:31:37: natürlich habe ich ja einige im meinem Umfeld, aber diese Vorstellung, dass dir ein 24-Jähriger
00:31:43: wohl erzählt, wie das perfekte Leben aussieht und du musst nur dran glauben, ein 24-Jähriger
00:31:48: Live-Coach ist eigentlich ein Paradoxon.
00:31:51: Ja, dann lass den doch mal erstmal richtig krank werden, Angst um seinen Arbeitsplatz
00:31:56: haben, seine Arbeit vielleicht verlieren, im finanziellen Not geraten und dann machst
00:32:00: du nochmal deinen Coaching und erklärst mir, wie ich mit Chaka am Morgen mein Leben
00:32:04: in den Griff kriege.
00:32:05: Viele Lebenswege sind eben nicht vorher planbar, dann bekommst du nicht ein Kind, sondern
00:32:11: mit einem hast du Zwillingsbekommen und dann bist du zu Hause geblieben und 10 oder 15
00:32:16: Jahre später oder auch nur 5 Jahre später ergab sich eben diese oder andere Möglichkeiten.
00:32:20: So sind doch die meisten Lebenswege.
00:32:22: Hat sich doch nicht jeder am Reisbrett alles ausgedacht und sagt, ja wunderbar, wie geplant
00:32:28: alles gelaufen.
00:32:29: Die allermeisten Leben laufen eben nicht wie geplant, bis hin zur Möglichkeit, dass
00:32:33: man krank wird und also ihr wisst, worauf ich hinaus möchte, ich könnte eine Stunde
00:32:38: weiter reden, warum dieses Live-Coaching, ja es ist sicherlich nicht verkehrt mental
00:32:43: grundsätzlich mal dem Leben optimistisch gegenüber eingestellt zu sein.
00:32:47: Aber die meisten Menschen kommen nicht auf die Welt, sondern das Leben das formt auch
00:32:54: manchmal um manchmal eben auch in einer schwierigen Art und Weise.
00:32:59: Die Vorstellung, dass ein Leben in finanzieller Freiheit erfüllend ist, die ist für ganz,
00:33:05: ganz viele so lange reizbar, bis sie genau an dem Punkt sind.
00:33:09: Und es gibt Aristoteles, so wie es hier steht würde dem zustimmen, es gibt eben auch ganz,
00:33:16: ganz viele Gedanken und ganz, ganz viele Beispiele dafür, dass Menschen eine Aufgabe brauchen.
00:33:23: Und das muss nochmal, es muss keine Aufgabe sein, bei der es um Einkommen geht, das kann
00:33:28: auch eine verantwortungsvolle Aufgabe sein, die gar nichts mit dem persönlichen Reichtum
00:33:34: zu tun hat.
00:33:35: Ja, es blicken genauso viele Menschen, die finanziell frei sind, missmutig auf ihr Leben,
00:33:42: wie Menschen, die nicht finanziell frei sind.
00:33:45: Emotionale Ambi-Valenzen, so wird es hier in einer Studie ausgesprochen.
00:33:51: Diese neue Freiheit erzeugt damit einmal ein Gefühl von Lehre und von Angst.
00:33:58: Es fehlt die Aufgabe, es fehlt das Ziel im Leben.
00:34:00: Vorher war das Ziel klar, sparen, sparen, sparen bis du da bist.
00:34:03: Und unter dem Aspekt, ich muss mal gucken, ich muss immer mal drauf gucken, dass ich
00:34:09: habe sogar die 30 Minuten gerissen.
00:34:11: Entschuldigung, das war wahrscheinlich genau der Teil, wo ich mich über 24 jährige Code
00:34:16: Live Coach aufgeregt habe.
00:34:18: Ja, schreibt mir ruhig, wenn ihr euch angesprochen fühlt und sagt, warum sollte ich das mit 24
00:34:24: nicht wissen?
00:34:25: Ich freue mich ja über Gespräche.
00:34:26: Das ist hier nur mein Standpunkt.
00:34:28: Ich kann absolut falsch liegen.
00:34:30: Wenn jemand das mit vielleicht schließlich auch oft zu, von mir zu schnell auf andere,
00:34:35: wenn mir jemand gesagt hätte, schreibt doch mal mit 24, also in so ein kleines Coaching-Programm,
00:34:41: wie das Leben aussehen sollte, meine Güte, das wäre nicht gut ausgegangen.
00:34:45: Da, das hätte Regressklagen im Nachhinein gegeben.
00:34:48: Was ich wohl so dachte, was mit 24 der Sinn des Lebens ist.
00:34:52: Sagen wir mal so, so ganz tief sind wir da nicht abgetaucht.
00:34:58: So, Ende, beziehungsweise wir enden natürlich mit einem Nobelpreisträger Daniel Karnemann.
00:35:08: "Mehr Geld macht glückliche Menschen glücklicher, hilft aber unglücklichen Menschen wiederum
00:35:14: kaum".
00:35:15: Das ist eine Studie, an der Daniel Karnemann mitgewirkt hat.
00:35:20: Der Zusammenhang zwischen Geld und Zufriedenheit sei zudem zwar statistisch vorhanden, aber
00:35:25: sehr schwach ausgeprägt.
00:35:27: Andere Faktoren wie Gesundheit oder das soziale Umfeld haben oftmals weitaus größere Auswirkungen
00:35:34: auf unsere Zufriedenheit als der finanzielle Status.
00:35:37: Und das wäre ein schönes Schlusswort, wenn ich nicht nur der Vollständigkeitshalber
00:35:43: einen Gedanken hinzufügen müsste, sollte jeder das Ziel der finanziellen Freiheit erreichen,
00:35:52: dann hätten wir ein Problem.
00:35:53: Denn das System würde in sich zusammenbrechen.
00:35:58: Finanziell frei sein zu wollen ist letztlich ein antikapitalistischer Impuls.
00:36:04: Der Wunsch nicht zu arbeiten und dafür den Konsum einzuschränken, der rüttelt am Fundament
00:36:10: der Marktwirtschaft und gleichzeitig nutzen Frugalisten die Mechanismen des Kapitalismus,
00:36:16: im konkreten Fall der Börse für ihre Ziele.
00:36:19: Sie isolieren das aber als ein Teilaspekt des Kapitalismus, der ihn nutzt.
00:36:25: Aber am Ende des Tages, wenn es alle wollten, wer konsumiert denn dann noch dauerhaft?
00:36:31: Wer also nur aus den Erträgen seiner Investments lebt, wird zwar dafür belohnt, dass er sein
00:36:35: Einkommen gespart hat und Risiken auf den Kapitalmarkt eingegangen ist.
00:36:39: Doch sobald er den Zustand erreicht hat, lebt er davon, dass die Arbeit anderer ihm Renditen
00:36:44: beschert, die für sein Auskommen sorgen.
00:36:47: Während Frugalisten eine Massenbewegung, so heißt es hier, würden sie den sozialen
00:36:52: Zusammenhalt gefährden.
00:36:53: Denn ohne Arbeit gibt jede Gesellschaft ins Dysfunktionale.
00:36:59: Und ich entschuldige mich dafür, dass ich euch heute ein bisschen mehr als geplant Lebenszeit
00:37:03: geklaut habe.
00:37:04: Wir sprechen uns, ich mache es dann wieder gut.
00:37:07: Am kommenden Dienstag wieder.
00:37:10: Herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.
00:37:12: Ich freue mich sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter wieder hören.
00:37:15: Bis dahin alles Gute, dein Lars.
00:37:17: [Musik]
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