JPMorgan: So verdient man Geld in den nächsten 15 Jahren!
Shownotes
JPMorgan hat kürzlich eine Studie an seine Kunden herausgeschickt. Dort wird erläutert, wie sie in den nächsten zehn bis 15 Jahren wohl am besten Geld verdienen werden. Das ist interessant - sprechen wir darüber!
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Quelle der Audio-Snippets, abgerufen am 18.11.2024:
URL: https://www.youtube.com/watch?v=Q6uV785X-pU
Titel: 'Drill, Baby Drill…' Donald Trump On Oil Extraction In America at RNC 2024, | World News
YouTube-Kanal: Mirror Now
URL: https://www.youtube.com/watch?v=ANYh0jXZy04&t=22s
Titel: EZB stemmt sich mit weiteren Milliarden gegen Corona-Krise
YouTube-Kanal: tagesschau.de
Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.
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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -
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00:00:00: Herzlich willkommen bei Erechsen Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.
00:00:07: JP Morgan hat kürzlich eine Studie an seine Kunden rausgeschickt, in der erläutert wird,
00:00:14: wie sie in den nächsten 10 bis 15 Jahren wohl am besten Geld verdienen werden. Da lohnt es sich
00:00:21: doch mal drauf zu schauen. Das machen wir in der heutigen Ausgabe und legen los. So, bevor wir
00:00:30: gleich auf die Aussagen der JP Morgan Asset Management blicken und ich kann schon mal vorweg
00:00:35: nehmen, hinsichtlich einer Anlageklasse bin ich etwas skeptischer als die Analysten von JP
00:00:40: Morgan. Bevor wir das aber machen, möchte ich mich bei euch ganz herzlich in aller Kürze bedanken.
00:00:45: In der vergangenen Woche wurden sie vergeben, die Awards veranstaltet, wurde das Ganze von der
00:00:50: DZB Media GmbH unterstützt von GetTex, von NTV, von Finanzen.net, von OnVista und von Stock3. Und
00:00:58: bei all den Awards, die dort vergeben wurden, war in diesem Jahr auch ein Publicums Award. Und
00:01:03: deswegen habe ich überhaupt damit gemacht, ein Publicums Award vergeben für den Influencer des
00:01:08: Jahres. Und siehe da, ich habe den ersten Platz gemacht, ihr seid dafür verantwortlich, denn eure
00:01:15: Stimmen haben gezählt. Und dafür danke ich euch ganz herzlich. Es ist für mich gleichermaßen ein
00:01:20: Lob, aber selbstverständlich auch Ansporn und Motivation in der Zukunft so weiter zu machen.
00:01:25: Fast noch wichtiger, als die Frage, wer dort gewonnen hat, ist aber, dass die Gesellschaft,
00:01:31: in der ich mich befunden habe, eine sehr gute war. Auf dem zweiten Platz war Christian W. Röhl. Ihr
00:01:37: kennt ihn. Er ist seit Jahren ein sehr bekannte Aktivist für Investmentkultur. Wie er es selber
00:01:43: beschreibt, völlig zurecht. Auf dem dritten Platz war Lisa, Lisa Osada kennt ihr wahrscheinlich auch.
00:01:49: Die beiden haben sich sehr verdient gemacht, um die Aktienkultur in Deutschland. Und genau darum
00:01:55: geht es am Ende des Tages. Wen man sich also rauspickt, wer einem da besonders zusagt,
00:02:00: vielleicht mit wem man ein bisschen mehr oder weniger auf der Wellenlänge ist,
00:02:03: das ist ja am Ende des Tages eure Entscheidung. Wichtig ist, dass man sich mit der Geldanlage
00:02:08: auseinandersetzt und das Ganze möglichst unabhängig, damit man Chancen und Risiken
00:02:14: gleichermaßen beleuchten kann. Also insofern einen herzlichen Glückwunsch auch an alle nominiert
00:02:19: und nochmal danke an euch, dass ihr es möglich gemacht habt, mir hier diesen Award auf den
00:02:25: Schreibtisch zu stellen. Ich werde ihn aber dann mit der Zeit auch wieder runternehmen. Aber ich
00:02:31: muss um das abzulesen, habe ich ihn jetzt nochmal gebraucht. So und jetzt legen wir los. Ich beziehe
00:02:37: mich hier ganz transparent auf einen Handelsblattartikel vom 31. Oktober. Der Titel lautet "Mit
00:02:47: welchen Erträgen Langfristanleger rechnen können. JP Morgan Asset Management ist überzeugt. Anleger
00:02:54: können in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit Portfolios aus Aktien und Anleihen noch gut verdienen.
00:03:00: Dafür gibt es vor allem einen Grund und wir gehen das Ganze jetzt mal durch und ich habe ganz
00:03:05: bewusst hier einen Artikel gewählt für die heutige Folge, der geschrieben wurde, bevor wir
00:03:12: wussten, dass Donald Trump absehbar der nächste Präsident der Vereinigten Staaten sein würde.
00:03:17: Denn es kam einen in den letzten Tagen so ein bisschen so vor, als wäre es nun ausgerechnet
00:03:24: dieser Mann, der dafür sorgt, dass Aktien jetzt stiegen. Zuerst einmal hat sich das natürlich sehr
00:03:29: auf die USA konzentriert, aber wichtig ist hier festzuhalten, er ist ein Katalysator für Entwicklung,
00:03:36: die wir vorher schon gesehen haben. Das heißt also, fast alle Aktien aus dem Bereich Clean Energy
00:03:42: sind vorher schon sehr schlecht gelaufen, jetzt sind sie noch schlechter gelaufen.
00:03:46: I will end the devastating inflation crisis immediately, bring down interest rates and lower
00:03:52: the cost of energy. We will drill, baby, drill. Finanzaktien sind in den letzten Jahren sehr gut
00:04:01: gelaufen, insbesondere auch die Private Equity Firmen, die sind jetzt noch besser gelaufen. Das heißt,
00:04:06: er hat Entwicklung noch verstärkt und sein Einfluss wird logischerweise in diesem Amt
00:04:12: groß bleiben, er wird aber nicht allein bestimmen, wohin sich der Aktienmarkt entwickelt. Auch dieser
00:04:18: Trump Trade hat dann sein Limit, wobei ich nicht ausschließen will, dass es in den nächsten Wochen
00:04:22: und Monaten durchaus noch immer mal die Schlagzeile sein wird, die dann bestimmt,
00:04:27: wohin sich Kurse entwickeln, insbesondere im Kryptosektor sind solche Bewegungen ja häufig
00:04:33: ein bisschen nachhaltiger. So, Tillman Galla, Kapitalmarktstrategie bei JP Morgan Asset Management,
00:04:40: meint, dass es mit Blick auf die US-Wahl viele Unwägbarkeiten gibt. Doch er betont,
00:04:46: langfristig spielen die Auswirkungen nur eine untergeordnete Rolle. Agree. Genau diese
00:04:52: langfristigen Aussichten an den Kapitalmärkten untersucht das US-Fondshaus jedes Jahr in
00:04:57: seiner Long-Term Capital Market Assumptions, also Annahmen, LT-CMA genannten groß angelegten Studien.
00:05:06: Dabei gibt es für Anlegerinnen und Anleger eine beruhigende Nachricht. Auf Sicht der nächsten 10
00:05:11: bis 15 Jahre erwartet JP Morgan Asset Management, dass Euro-Anleger, um die geht es ja heute,
00:05:16: mit gemischten Portfolios aus 60 Prozent globalen Aktien und 40 Prozent globalen Anleihen unter
00:05:24: dem Strich pro Jahr eine Rendite von 5,1 Prozent erzielen werden. Die Aussichten sind damit noch
00:05:30: fast so gut wie im vergangenen Jahr und das muss man natürlich in Relation zueinander setzen. Wenn
00:05:36: wir aus einem Jahr kommen, und das Jahr 2000 und 23 war ja auch kein schlechtes, indem man mit reiner
00:05:44: Beientholtanlage in einem S&P 500, insbesondere auch in einem NASDAQ 100, sehr deutlich zweistellige
00:05:52: Renditen erzielt hat, dann mögen 5,1 Prozent gerade zu Mager erscheinen. Und sie sind meines
00:06:00: Erachtens auch Mager hinsichtlich der Realrendite in den nächsten Jahren zu dem Anleiheteil, der
00:06:06: aber dafür sorgen wird, kommen wir gleich noch. Man muss es aber dennoch einordnen, es ist nicht
00:06:12: normal und es wird auch nicht in den nächsten 20 Jahren zur Normalität, dass man mir nichts,
00:06:18: dir nichts ohne Aufwand 12, 15, 20 Prozent jährlich macht. Dessen muss man sich einfach bewusst sein
00:06:25: und allein schon aufgrund der Tatsache, dass alle Ausreißer zumindest mal in der Vergangenheit
00:06:31: irgendwann wieder zu einem Rücksetzer in Richtung des statistischen Mittels oder des statistischen
00:06:38: Mittel zurückkommen, dann muss man einfach damit rechnen, dass auch Jahre mal vor uns liegen,
00:06:44: in denen wir unterdurchschnittliche Renditen erzielen. Und die durchschnittliche Rendite zum
00:06:49: Beispiel für US-Aktien hat sich ja deutlich erhöht, kommt immer darauf an, welchen Zeitraum man
00:06:54: betrachtet, aber wenn wir jetzt noch zur Jahrtausendwende gehen, dann sprechen wir über
00:06:59: irgendwas zwischen 9 und 10 Prozent. Und das war schon deutlich erhöht. In den nächsten zehn Jahren
00:07:05: wird man mit der reinen Beihentholtanlage wahrscheinlich weniger verdienen, insbesondere,
00:07:12: und das ist ja das, was uns am Ende des Tages interessiert, nach Inflation. Das heißt, wenn
00:07:17: wir über Realrenditen sprechen. Die Analysten von JP Morgen meinen, dass Rezessionen fest
00:07:23: eingepreist sind, wie man es auch immer nimmt. Rezessionen werden dann eingepreist, wenn sie
00:07:28: absehbar sind. Aber klar, auf Sicht der nächsten 10 bis 15 Jahre wäre es völlig normal, wenn wir
00:07:35: mindestens zwei Rezessionen oder gar sehr große Rezessionen sehen würden. Und dass das hier nicht
00:07:42: eingepreist werden muss in Form von Renditeabschlägen, ist auch nachvollziehbar. Denn was ist jede
00:07:49: Reaktion auf eine Rezession, dann wird weiter aufgedrückt. Das klingt ganz banal. Aber wenn wir uns
00:07:56: diese großen Zyklen anschauen, diese großen Ereignisse, dann ist es genauso banal. Die Reaktion
00:08:02: auf Krise ist immer Geldhahn aufdrehen. Und das wird auch bei der nächsten Rezession so sein. Und
00:08:08: das ist im Übrigen auch nichts, was man mit irgendeiner Verschwörungstheorie belegen muss. Das war
00:08:13: schon immer so. Das Notenbanken und auch Regierungen, wie wir erlebt haben in der Corona-Krise,
00:08:19: darauf reagieren mit einer wirtschaftsfreundlicheren Politik. Das eigene Hilfspaket stockte die
00:08:26: Europäische Zentralbank heute noch einmal auf, um 500 Milliarden Euro auf insgesamt 1,85 Billionen.
00:08:34: Mit dem Geld sollen Staatsanleihen gekauft oder günstige Kredite an Banken vergeben werden.
00:08:39: Das ist Teil unseres Systems. Das ist von daher auch nachvollziehbar. Selbst Bärenmärkte werden
00:08:45: wir ganz sicher erleben, auch wenn der Letzte schon ziemlich lange her ist, wenn wir uns an die
00:08:51: zweite Jahreshälfte, insbesondere 2022, ändern. Das ist schon Bärenmarkt gewesen, also Rückschläge
00:08:57: von 20 Prozent. Ich glaube, ehrlicherweise, ich muss das euch gegenüber gar nicht weiter ausführen.
00:09:03: Ihr wisst das. Das gehört einfach mit dazu. Es geht um die langfristigen Aussichten und es geht
00:09:09: damit auch um Aktien. Die Experten rechnen damit, dass die Wirtschaft in den Industrieländern
00:09:16: langfristig im Schnitt um 1,7 Prozent und in den Schwellenländern um 3,5 Prozent pro Jahr wachsen wird.
00:09:25: So, und jetzt kann man natürlich an der Stelle, da stolpert eigentlich niemand drüber und sagt,
00:09:29: das klingt ja 1,7 Prozent. Wieso wächst denn der Aktienmarkt dann um 5,1 Prozent oder um 7 Prozent
00:09:38: oder um 9 Prozent? Und das durchschnittliche Wirtschaftswachstum in den letzten vier Jahren
00:09:42: lag ja auch nur über knapp über 2 Prozent. Und damit habt ihr das. Das ist eine permanente
00:09:48: Entwertung und damit eine Entwertung der Geldwerte, eine Aufwertung der Sachwerte. Das ist sehr
00:09:56: Grund. In einem rein theoretischen Börsen-Spiel müsste man ja sagen, wenn die Wirtschaft um 1,7
00:10:03: Prozent wächst, dann müssten ja logischerweise müsste auch das Produktivkapital, also Aktien,
00:10:09: auch um 1,7 Prozent wachsen. Das ist eben nicht so. Im Euro-Raum wird mit einer wachsenden
00:10:17: Wirtschaft ein bisschen trostlos im Schnitt um 1,4 Prozent gerechnet, in den USA mit 2 Prozent.
00:10:25: Das sind gültige Annahmen, ob es heute in diesem Umfeld und nachdem, was wir erlebt haben in den
00:10:32: letzten fünf, in den letzten zehn Jahren eigentlich seit der Finanzkrise, ob es heute überhaupt
00:10:39: noch Sinn macht, einen Plan aufzustellen auf zehn oder 15 Jahre, indem man dann äußert so und so
00:10:46: stark wächst die Wirtschaft, das halte ich für zweifelhaft. Die grundsätzliche Annahme aber,
00:10:51: dass man mit Aktien seinen Vermögen nicht nur erhalten kann, sondern am bestenfalls auch noch
00:10:58: steigern, die unterstütze ich. Und irgendwas muss am Ende des Tages natürlich auch sagen. Und
00:11:03: dann sagst du ja gut, 10 bis 15 Jahre, 1,4 Prozent, das ist ein Piemal-Daum, ehrlich. Es erscheint mir
00:11:10: insbesondere auch angesichts der Entwicklung, der technologischen Entwicklung nahezu ausgeschlossen,
00:11:15: ein Wirtschaftswachstum für 2035 heute zu bestimmen. Müssen wir aber auch nicht machen. Die besseren
00:11:23: wirtschaftlichen Aussichten und die höheren staatlichen Ausgaben dürften nach Ansicht des US-Fonds-Houses
00:11:27: dazu führen, dass auch die Inflation und die Zinsen auf höheren Niveaus bleiben. Das glaube ich und
00:11:33: ich glaube, den Absatz würde man mit noch mehr Zuversicht schreiben, jetzt wo wir wissen, dass
00:11:37: Donald Trump der nächste Präsident sein wird. Und das gilt dann natürlich im Umkehrschluss für alle
00:11:43: anderen auch. Ich möchte das heute gar nicht zu einem separaten Thema machen, sonst wird es zu
00:11:47: lang. Ich werde das ganz sicherlich noch hier besprechen. Also wer hier, also bitteschön,
00:11:52: Finfluencer, DCA, wer den Podcast noch nicht abonniert hat, der holt das jetzt nach. In dem
00:11:58: ganzen Durcheinander, was einem so angezeigt wird, hat man dann nämlich auch den Vorteil,
00:12:02: dass man sieht, wenn ich die nächste Folge hochgeladen habe. Also macht das sehr gerne auch
00:12:07: dafür herzlichen Dank. Das heißt, wenn in den USA, die eine protectionistische,
00:12:14: protectionistische Wirtschaftspolitik so kommen wird, wie das viele erwarten, was werden alle
00:12:23: anderen logischerweise auch machen müssen. Sie werden darauf dementsprechend reagieren. Und wenn
00:12:28: du weniger Wachstum voraus und dir zuführen kannst, wenn dein Export schwächelt, dann heißt das im
00:12:32: Umkehrschluss, deine Geldpolitik muss etwas expansiver werden. Und diese Kombination höhere Zölle
00:12:39: und grundsätzlich mal eine expansive Geldpolitik mit einem niedrigeren Zinsniveau, ja, die Verschuldung
00:12:46: steigt, da kannst du dir mittelfristig nicht erlauben, dass die Zinsen deutlich durch die Decke gehen.
00:12:51: Das wird dazu führen, dass die Inflation insgesamt eine höhere ist als die, an die wir uns vor der
00:13:00: Corona-Pandemie gewöhnt haben. Das heißt also, die Zeit der absoluten Nullzinsen oder sogar
00:13:06: Negativzinsen, die ist vorbei. Das muss im Übrigen auch nichts Negatives sein. Für den Euroraum wird
00:13:14: langfristig mit einer Inflationsrate von durchschnittlich 2% gerechnet. Ich glaube, das ist, wenn wir die
00:13:21: statistische Inflation, das ja die Verbraucherpreisinflation nehmen, korrekt, wenn wir eine
00:13:28: Asset-Price-Inflation, eine Sachwertinflation mit reinrechnen wollen, dann glaube ich, wird sie sehr
00:13:35: viel höher sein und zwar sowohl im Euroraum als auch im amerikanischen Raum. Und genau deshalb
00:13:43: komme ich auch bei einer Anlageklasse zu einem anderen Ergebnis als J.P. Morgan. Aber erst mal
00:13:49: gebe mir noch chronologisch weiter vor. J.P. Morgan sagt, meines Erachtens, völlig zurecht,
00:13:53: zu Recht Aktien liefern den Mehrertrag. Den größten Beitrag in einem gemischten Portfolio
00:13:58: dürften unveränderten Aktien liefern. Die Renditeaussichten sind zwar nach dem starken Anstieg in
00:14:02: diesen Mischjahr gesunken, doch der Rückgang ist weniger gravierend als man denken könnte und so
00:14:06: weiter und so fort. Für die weltweiten Aktienmärkte rechnet der US-Vermögensverwalter mit einem
00:14:12: Plus von 7,1% im Schnitt. Das kann man ehrlicherweise auch ziemlich risikulos dran schreiben, weil diese
00:14:19: 7%, das hat jetzt nichts ominöses, das ist über ganz lange Zeiträume in den USA praktisch immer
00:14:27: richtig gewesen. Die langfristige Performance des MSCI All World Country Index heißt aber eigentlich
00:14:35: Country World Index ist egal, in Dollar gerechnet, der lag bei 7%. Dividentenausschüttung sind bei
00:14:41: dem Aktienindex ja mit eingerechnet. Von daher, das kommt schon hin und das ist natürlich auch
00:14:47: nicht unattraktiv. Die Aussichten haben sich dann Aussicht von JP Morgeng etwas verschlechtert,
00:14:53: das liegt aber daran, dass jetzt Aktien einfach vorher schon ganz gut gelaufen sind.
00:14:56: Goldman Sachs ist im Übrigen das an der Stelle ein bisschen skeptischer. Goldman Sachs geht davon
00:15:04: aus, dass der S&P 500 in den kommenden zehn Jahren unter dem Strich nur rund 3% pro Jahr zulegen wird.
00:15:10: Goldman Sachs begründet das unter anderem mit der Konzentration des US Light Index auch nur
00:15:16: wenige Werte. Lass ich einfach mal so stehen. Ich glaube auch nicht, dass wir nochmal eine Dekade
00:15:22: erleben, in der so wenige Aktien komplett zumindest mal den Index dominieren werden, ist aber heute
00:15:28: nicht das Thema. JP Morgeng ist insgesamt optimistischer. Das liegt auch daran, dass sie und das haben
00:15:34: sie immerhin mal versucht, das ist nämlich extrem schwierig, dass sie sagen, dass Technologien wie
00:15:40: die KI, die Wirtschaft langfristig so unterstützen sollte, dass sich zwar die Konzentration der großen
00:15:48: Tech-Unternehmen in den Indizes nach und nach verringert, aber eben so viele neue Player mit dazu
00:15:54: kommen und insbesondere auch alle Branchen und Sektoren von diesem zusätzlichen Maß an
00:16:00: Effektivität und an Produktivität profitieren werden. Also AI als Kursttreiber und das zumindest
00:16:07: mal als Wachstumtreiber muss man erst mal sagen, ob dann Kurse mitwachsen, das ja auch hängt auch
00:16:12: ein bisschen von der Psychologie im Moment ab. Ja, aber wer will das wirklich verlässlich
00:16:19: einrechnen, wenn wir uns anschauen, zwischenzeitlich waren sicherlich die Hoffnung ein bisschen zu groß,
00:16:25: aber eigentlich sind ja die Entwicklungen und die technologischen Entwicklungen so rasant,
00:16:31: dass man es immer wieder anpassen muss. Wer hätte denn vor drei Jahren gedacht, dass, um mal
00:16:37: die Speerspitze momentan hier zu nennen, das ChatGPT heute das können würde, was heute eben möglich ist?
00:16:45: Vielleicht sind wir oder zumindest mein Geist, markt möglicherweise auch zu begrenzt sein,
00:16:50: um mir vorzustellen, wo wir in zwei oder drei Jahren sind. Deswegen begnüge ich mich für den
00:16:55: Moment mit dem Gefühl wahrscheinlich viel weiter als erwartet. Vielleicht sind andere auch zu
00:17:00: optimistisch, aber ich finde die Geschwindigkeit beeindruckend. Das liegt natürlich auch daran,
00:17:05: dass hier unfassbar viel investiert wird. Und zumindest mal diesen Personenkreis sind ja nur
00:17:13: wenige Firmen, die in diesem Ausmaß investieren können. Also die großen GAFARM, Max7, nennt sie
00:17:19: wie ihr wollt und sind sicherlich noch ein paar mehr, die werden schon wissen, warum. Ich denke,
00:17:24: dass so viel Zuversicht darf man haben in die Weitsicht der meisten CEOs dieser Firmen oder auch
00:17:32: Gründer und Vorstandsvorsitzenden. Das kommt nicht von ungefähr. Ich habe übrigens einen anderen
00:17:39: Artikel gelesen, in das im Hintergrund bekannt ist, dass man mit Ads, also mit Werbung, sehr viel
00:17:44: weniger verdienen wird in Zukunft. Dazu kommen wir aber separat nochmal. Ich möchte hier nicht
00:17:48: zu viele Nebenthemen aufmachen. So, lass mich mal ganz kurz gucken, nicht, dass ich hier rede und
00:17:53: rede und sind mir schon viel zu weit. Ich habe so viele Fenster auf, nicht kann es momentan nicht
00:17:57: sehen. Also, den Dollar lassen wir mal aus, das spielt langfristig auch keine Rolle, sondern
00:18:02: kommen nochmal zu einem entscheidenden Punkt. J.P. Morgan sagt, die Aussichten für die Erträge von
00:18:06: Anleihen sind immer noch gut. Die Leitzsinsen sinken zwar derzeit wieder, aber die Zeiten der
00:18:10: Nullsinsen, die es noch Anfang 2022 gab, wird es in der nächsten Dekade nicht wieder geben. Da stimme
00:18:15: ich zu. Bei Staatsanleihen der Euro-Länder rechnen die assetmanager von J.P. Morgan mit durchschnittlichen
00:18:20: Erträgen aus Zinseinnahmen und Kursgewinn von 3,1 Prozent bei Anleihen von Unternehmen mit schwacher
00:18:25: Bonität mit 5,3 Prozent. Deswegen sehen Sie auch hier diese Gesamtrendite, ja, Mischung in der
00:18:34: klassischen Art und Weise bei 60, 40. Und ich stelle dem entgegen, ich glaube, dass die reale Mischinflation,
00:18:43: mit der wir es zu tun haben. Denn für uns geht es natürlich als Anleger nicht nur um die Verbraucherpreis-
00:18:48: inflation, sondern um die Aufwertung der Sachwerte in allen Bereichen, wenn sich eine neue Immobilie
00:18:53: kaufen will. Handwerker werden teurer. Wenn du in Kryptos investieren möchtest, auch das wird
00:18:59: momentan teurer. Also das, was wir unter Sachwertinflation verstehen, das rechnen wir ja, obwohl es uns
00:19:05: durch unsere Investitionen Sachwert eher zugute kommt, das rechnen wir ja trotzdem mit rein und
00:19:10: schauen, was bleibt unter dem Strich übrig. Und ganz ehrlich, ich möchte hier nicht mich zu weit aus
00:19:15: dem Fenster lehnen, aber wenn ich mir diese Mischinflation vornehme, dann glaube ich, deine
00:19:23: Assetsusammenstellung muss mindestens, mindestens 6, 7, 8 Prozent liefern, damit du keinen realen
00:19:31: Vermögensverlust erleidest. Das ist natürlich in dem Moment, wo all das, was du in Investitionen
00:19:38: für den privaten Bereich tätigen wolltest, erledigt ist. Nicht mehr das große Problem,
00:19:43: wenn du nicht die Notwendigkeit hast, ein Haus abzubezahlen, wenn du keine Kredite hast und
00:19:48: so weiter. Und wenn du das alles nicht mehr planst, dann ist es natürlich für dich ein
00:19:52: Vermögenszuwachs. Nur am Ende stellt sich ja manchmal auch die Frage, was mache ich denn mit
00:19:57: diesem Vermögen, was ist dieses Vermögen wert, wenn ich eben mir eine Ferienimmobilie kaufen
00:20:03: möchte oder einen Sportwagen oder whatever. Auf der Investitionsseite profitieren wir davon.
00:20:09: Auf der Konsumseite profitieren wir nicht davon, sondern bezahlen dafür. Unter dem Aspekt sage
00:20:17: ich, Anleihen sind für mich in den letzten Jahren schon relativ unattativ gewesen, mal abgesehen
00:20:22: von einigen Spekulationen. In einem sehr großen Vermögensportfolio spielen Anleihen eine Rolle,
00:20:29: keine Frage, weil es natürlich da auch um regelmäßige Zinseinnahmen geht. Wenn es um Vermögenszuwachs
00:20:38: geht, dann sind und bleiben Anleihen für mich unattraktiv. Von daher eigentlich kein klarer
00:20:47: Widerspruch gegenüber JP Morgan, weil die vermutlich auch ein Klientel ansprechen, bei dem es vielleicht
00:20:54: ganz wesentlich auch um Vermögens erhalt geht oder um sehr langsam Vermögenschwund. Ich glaube,
00:21:00: wenn man 5,1 Prozent durchschnittliche Rendite in den nächsten zehn Jahren erzielt, dann wird das
00:21:07: real nicht reichen für ein Vermögenszuwachs. Ein Thema, über das wir sicherlich heute nicht
00:21:14: abschließend sprechen können, aber ich dachte, die Gedanken teile ich schon mal mit euch.
00:21:19: Weitermachen bis zum nächsten Mal. Herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit. Ich freue mich,
00:21:25: wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter wiederhören. Bis dahin alles Gute, dein Lars.
00:21:29: [Musik]
00:21:31: SWR 2021
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