Warnung: Crash durch Zinserhöhung?
Shownotes
Der Aktienmarkt zeigt sich derzeit weiterhin ziemlich krisenresistent. Einer der Hauptgründe dafür: Zinssenkungen. Sie werden in die 2. Jahreshälfte (oder jedenfalls 2025) verschoben, aber sie sollen kommen! Was passiert aber, wenn diese Zinssenkungen nicht kommen, die Zinsen gar angehoben werden? Darüber spricht niemand Geringerer als Jamie Dimon, der Chef der größten Investmentbank der Welt, JP Morgan. Wir schauen heute also auf potenzielle Gründe für eine Zinserhöhung. Und ein Fazit kann ich schonmal vorwegnehmen: Auf Zinserhöhungen ist der Aktienmarkt garantiert nicht eingestellt.
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Quelle der Audio-Snippets, abgerufen am 17.04.2024
URL: https://www.youtube.com/watch?v=msMEtF1F434
Titel: JPMorgan CEO Jamie Dimon on state of the US economy, commercial real estate risks and AI hype
YouTube-Kanal: CNBC
URL: https://www.youtube.com/watch?v=Pq1V0aPEO3c
Titel: ECB's Draghi to the euro's rescue?
YouTube-Kanal: euronews
Die verwendete Musik wurde unter www.soundtaxi.net lizenziert.
Ein wichtiger abschließender Hinweis: Aus rechtlichen Gründen darf ich keine individuelle Einzelberatung geben. Meine geäußerte Meinung stellt keinerlei Aufforderung zum Handeln dar. Sie ist keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Die Autoren sind in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung investiert: -
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen bei Ihren Geld und Gold, dem Podcast für die erfolgreiche Geldanlage.
00:00:07: Der Aktienmarkt zeigt sich derzeit weiterhin ziemlich krisenresistent. Einer der Hauptgründe
00:00:14: dafür sind Senkungen. Sie werden in Zukunft verschoben, aber sie sollen kommen. Das ist
00:00:19: allgemein bekannt, das ist Common Sense. In der zweiten Jahreshälfte auf jeden Fall im Jahr
00:00:25: 2025. Was passiert aber, wenn diese Zinsenkungen nicht kommen, wenn vielleicht sogar die Zinsen
00:00:34: angehoben werden? Darüber spricht zum Beispiel niemand geringerer als Jamie Dimon, der Chef
00:00:41: der größten Investmentbank der Welt, JP Morgan. Wir schauen heute also auf potentielle Gründe für
00:00:49: eine Zinserhöhung. Und eins kann man schon mal als vorweggenommenes Fazit hier stehen lassen,
00:00:54: auf Zinserhöhungen ist der Aktienmarkt garantiert nicht eingestellt. Legen wir los.
00:01:00: So, zuerst einmal stellen wir fest, dass es grundsätzlich schwierig ist, sich gegen den Markt
00:01:09: beziehungsweise gegen die Marktmeinung zu stellen. Wenn es denn funktioniert, dann kann man ein
00:01:14: Buch schreiben und wird sicherlich auch in Talkshows eingeladen. Für die allermeisten Anleger ist
00:01:19: aber wichtiger zu verstehen, was ist hier derzeit im Markt eingepreist, was erwartet der Markt,
00:01:26: denn dementsprechend werden sich in aller Regel auch die Kurse bewegen. Es gibt dann natürlich
00:01:32: die Ereignisse, wo sich von heute auf morgen alles verändert. Und es geht mir nicht darum,
00:01:37: sein Portfolio jetzt komplett umzubauen oder die Spekulation des Jahres hier in irgendeiner Art und
00:01:44: Weise sich zu überlegen, sondern schlicht und einfach nur vorbereitet zu sein in seinem Portfolio,
00:01:50: wenn es anders kommt als derzeit common sense. Jamie Dimon sagt, die Aktien- und Kreditmärkte
00:01:58: würden derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent für eine sanfte Landung,
00:02:04: also ein Softlanding, mit bescheidenem Wachstum bei sinkender Inflation und sinkenden Zinssätzen
00:02:11: einpreisen. Das schreibt bzw. schrieb Dimon in seinem jährlichen Brief an die Aktionäre der JP
00:02:18: Morgenbach. Er selbst glaube aber, dass die Wahrscheinlichkeit für ein solches Szenario viel
00:02:25: niedriger sei.
00:02:26: Der Fokus der Märkte liege zu sehr auf monatlichen Inflationsdaten und kurzfristigen
00:02:56: Zinsveränderungen und zu wenig auf langfristigen Trends. Wörtlich, natürlich in der Übersetzung,
00:03:03: daher sind wir auf ein sehr breites Zinsspektrum von 2 Prozent bis 8 Prozent oder sogar mehr
00:03:10: vorbereitet mit einer ebenso weitreichenden Bandbreite an wirtschaftlichen Ereignissen von
00:03:16: starken Wirtschaftswachstum bei moderater Inflation. Klammer auf, in diesem Fall wären höhere
00:03:22: Zinssätze die Folge einer erhöhten Kapitalnachfrage klammer zu, bis hin zu einer Redsession mit
00:03:28: Inflation daher, also eine Starkflation. Als ökonomischer Sicht wäre das Worst Case-Szenario
00:03:35: eine Starkflation, die nicht nur mit höheren Zinsen, sondern auch mit höheren Kreditverlusten,
00:03:41: geringeren Geschäftsvoluminer und schwierigeren Märkten einhergehen würde. Und deswegen blicken
00:03:47: wir jetzt, ich habe sie mir so ein bisschen zusammengekramt aus verschiedenen Quellen,
00:03:52: auf einige Gründe, die dafür sprechen könnten, dass wir im Jahr 2024 nicht etwa Zinssenkungen,
00:04:03: sondern Zinserhöhungen sehen werden. Und man muss hier ganz klar von einem Außenseiter-Szenario
00:04:10: sprechen. Es ist unwahrscheinlich, dass all diese Gründe jetzt gleichzeitig in Kraft treten. Sie
00:04:15: wirken auch unterschiedlich stark. Aber in den letzten Wochen gibt es durchaus Entwicklungen,
00:04:20: die darauf hindeuten, dass man das Szenario nicht gänzlich außer Acht lassen sollte. Und das ist
00:04:27: ja für die eigene Portfoliosstruktur durchaus wichtig. Wer also sagt, ich musste jetzt einfach
00:04:32: nur lang genug durchhalten mit meinen Tech-Titeln aus der zweiten Reihe, die werden alle wiederkommen,
00:04:38: weil die Zinsen sinken. Und wir wissen ja, was bei sinkenden Zinsen mit Tech-Titeln aus der
00:04:42: zweiten Reihe passiert. Sie steigen, denn es gibt wieder mehr Liquidität, das Kreditumfeld wird
00:04:48: entspannter und und und. Und ich denke mal, die allermeisten von euch sind sowieso einigermaßen
00:04:54: diversifiziert aufgestellt. Und das ist auch sinnvoll. Allerdings kann es natürlich auch für
00:04:59: einen aktiven Anleger oder gar für einen Spekulanten interessant sein, dass ein oder andere
00:05:05: Außenseiter-Szenario mit zu berücksichtigen. Und ehrlicherweise, es gab hier schon einige
00:05:09: Chancen, wenn man sich zum Beispiel anguckt, wie die Commodities gelaufen sind, wie Silber gelaufen
00:05:14: ist, wie Öl. Mit einem Mal von heute auf morgen und du fragst dich, was hat sich eigentlich verändert.
00:05:20: Steigt Öl und Öl und Öl und ich gebe es hier ganz offen zu. Ich habe vor drei, vier Wochen habe ich
00:05:28: den Lesern der Rendite-Spezialisten geschrieben. Ich möchte wieder in Shell rein. Ich brauche allerdings
00:05:33: eine kleine Korrektur. Ja, bis jetzt ist die ausgeblieben. Neue Jahreshochstelle ist komplett
00:05:39: durch die Decke gegangen. Und insofern bin ich ganz froh, dass ich aber einiges dort umgesetzt
00:05:45: habe im Bereich der Commodities und ich bin zum Zeitpunkt der Aufnahme auch nach wie vor investiert.
00:05:51: Das hat also unser erstes Quartal sehr positiv beeinflusst und die Fragen nach dem Rohstoff
00:05:56: Superzyklus, die hören auch langsam auf. Ja, ich glaube, den gibt es noch und ich glaube,
00:06:00: wir sehen einen Wiedererstaaten dieses Rohstoff Superzyklus. Also die Chancen haben sich bereits
00:06:05: ergeben. Aber klar ist, wenn wir über Zinserhöhungen spricht hier niemand. Ich würde sogar so weit gehen,
00:06:12: Jamie Dimon sagt, eine Wahrscheinlichkeit für, er spricht nicht, ja, es ist schlau gemacht,
00:06:16: schlau formuliert, er spricht von einer Wahrscheinlichkeit 70-80 Prozent für eine sanfte Landung bei
00:06:23: bescheidenem Wachstum, bei sinkender Inflation und sagen, ja, kann sein, die Wahrscheinlichkeit für
00:06:29: Zinssenkungen noch im Jahr 2025, die ist zwar gesunken, weil diese Ereignisse in die Zukunft
00:06:35: verschoben wurden, aber das ist über 80 Prozent die Annahme, dass die Zinsen sinken werden. So,
00:06:43: und wir schauen mal auf einige Gründe, die dagegen sprechen könnten und es sind Gründe mit
00:06:49: unterschiedlicher Eintrittswahrscheinlichkeit. Jeder für sich ist aber auf eine gewisse Art und
00:06:54: Weise beachtenswert. Der erste Grund ist einer, den ich hier zumindest schon mal angesprochen habe.
00:07:03: Da geht es nämlich darum, ob drei Prozent das neue zwei Prozent sind. Hierin hat euch am Ende des
00:07:08: Tages, haben wir es auch hier schon einige Male festgehalten und ich habe es auch in mehreren
00:07:12: Videos besprochen, eine Notenbank wird in dieser Situation, insbesondere wenn wir über die FED
00:07:19: sprechen und über die Tatsache sprechen, dass wir Wahlen sehen in den USA im November.
00:07:24: Präsidentschaftswahlen wird alles machen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten und es scheint,
00:07:30: dass wir derzeit mit einer Inflation um drei Prozent herum ganz gut leben können. Wer leidet
00:07:37: denn gerade unter diesen drei Prozent? Das ist natürlich eine Frage, die so provokant nur
00:07:43: jemand stellen kann, der in Aktien investiert ist, der in Gold investiert ist, der in Rohstoff
00:07:47: investiert ist, der vielleicht auch im Bitcoin investiert ist. Natürlich gibt es diejenigen und
00:07:52: das ist sogar zahlenmäßig die Mehrheit, die darunter leiden, nämlich all diejenigen,
00:07:56: die sich nicht gegen Inflation schützen können, die kein Anlagekapital haben, sondern schlicht
00:08:01: und einfach unter der Verbraucherpreisinflation und letztlich auch der Esselpreisinflation einfach
00:08:08: leiden. Und die Mehrheit leidet darunter. Sehr viele Artikel sind eben aus Sicht von Anlegern und
00:08:15: Investoren geschrieben. Ist ja auch nachvollziehbar. Aber Anleger, habt ihr den Eindruck, dass hier
00:08:20: irgendjemand gerade zu kurz kommt? Ja, selbst die Goldanleger sind jetzt wieder mit an Bord.
00:08:25: Eigentlich sind irgendwie alle glücklich. Also, wenn das das perfekte Gleichgewicht ist, warum denn
00:08:32: auf Teufel kommen raus eine Zielrate von zwei Prozent bei Inflationen suchen? Und ich glaube,
00:08:37: da wir in dieser Dekade, in der wir uns gerade befinden, immer mal wieder ein Comeback sehen
00:08:44: werden von Inflationen. In welchem Ausmaß das ist schwer zu prognostizieren. Aber wir werden
00:08:49: inflationäre Wellen erleben, denke ich. Und dann sagt man vielleicht, naja, wir dürfen ja, du willst
00:08:55: ja auch nicht immer mit der Herhängen. Also, wie es so schön heißt, behind the curve sein. Du
00:08:59: möchtest das ein ganz, wie bei so einem Stadtkurs in der Formel 1, da darfst du auch nicht permanent
00:09:04: nur auf die Bremse patternen und als nächstes wieder aufs Gaspedal, also muss das Ganze ein
00:09:09: bisschen weicher und lockerer durchfahren. Das heißt also, die Fett tritt weniger schnell aufs
00:09:15: Gaspedal, aber auch weniger schnell aufs Bremspedal. Denn sie ist sich natürlich grundsätzlich,
00:09:22: der dem Umfeld, in dem es immer mal wieder diese inflationären Wellen geben kann, ist sie durchaus
00:09:27: bekannt. Also, die aktuellen drei Prozent oder knapp drüber wen stören die? Das wäre ein
00:09:32: Argument, was gegen Zinssenkungen sprechen würde. Dann werden wir uns anschauen, die effektive Fett
00:09:39: funds rates, wenn wir uns die effektive Inflation anschauen. Jeder scheint mit dem aktuellen
00:09:45: Status quo ganz gut zurechtgekommen. Ein zweiter Punkt, der ganz sicherlich auch einer ist,
00:09:51: wie inwiefern werden Zinssenkungen noch nötig, wenn wir es mit einem Finanzministerium zu tun
00:10:01: haben, was am Ende des Tages eigentlich sehr viel an Aufgabe übernimmt, was früher und sicherlich
00:10:09: auch in Zukunft wieder in den Notenbank machen wird. Also, wir hatten ja, um bei dem Bild des
00:10:14: Autos zu bleiben oder des Rennwagens, des Formel 1-Bolidens, wir haben ja so über mehrere
00:10:21: Wochen und Monate hinweg ein Umfeld, in dem einer offiziell auf dem Gaspedal steht und der andere
00:10:27: auf dem Bremspedal. Das ist auf Dauer natürlich ziemlich schwierig. Also quantitative tightening
00:10:33: war das, was die Fett noch gemacht hat und gleichzeitig hat Janet Yellen, also Finanzministerin,
00:10:41: für Liquidität gesorgt. Die ganze Zeit. Wir hatten eine steigende Liquidität und die Fett hat gesagt,
00:10:48: naja, gut, das ist das Finanzministerium. Natürlich arbeiten die Hand in Hand. Wie wahrscheinlich
00:10:53: ist das, dass man eine Wirtschaft noch ankurbeln muss mit Zinssenkungen, die derzeit von Janet
00:11:00: Yellen sowieso schon angetrieben wird und am Ende des Tages sprechen wir natürlich im Laufe der
00:11:05: Zeit auch über ein gewisses Defizit und in der Zeit, wenn wir das nicht tun,
00:11:08: Hier wird immer wieder gesagt, naja, aber bei dem Defizit müssen die Zinsen ja irgendwann
00:11:12: senken, sinken.
00:11:13: Wir dürfen nicht vergessen, dass die Inflation nicht immer in gleichem Maße, aber in erheblichem
00:11:21: Maße für höhere Steuereinnahmen sorgt und dementsprechend sich ein hochverschuldeter
00:11:27: Staat oder auch eine Hoch- - ah, in einem Notenbank ist es nicht verschuldet, sondern
00:11:31: weitet ihre Bilanz aus.
00:11:32: Die profitieren von der Inflation.
00:11:37: Das heißt also, zum Teil übernimmt hier das Finanzministerium diese stimulierende Aufgabe
00:11:45: und das Finanzministerium anders als offiziell die FED unterliegt halt nicht der Direktive
00:11:51: von niemanden, denn offiziell ist die FED ja in ihrem Mandat einigermaßen unabhängig.
00:11:58: Ich weiß, wir wissen alle, dass tatsächlich natürlich die Vorsitzenden der Geschäftsbanken
00:12:02: mit drin sind und so weiter, ja.
00:12:05: Aber offiziell handelt sie eigenständig.
00:12:07: Das Finanzministerium handelt nicht eigenständig.
00:12:11: Ja, die Genetiellen ist bestimmt eine sehr selbstbewusste Frau, aber die wird, die Maßnahmen
00:12:20: ergreifen, die es am wahrscheinlichsten machen, dass Donald Trump nicht der nächste
00:12:24: Präsident der Vereinigten Staaten wird.
00:12:25: Ich glaube, das ist keine Verschwörungstheorie.
00:12:28: Dass also jetzt irgendetwas getan wird, was die Wirtschaft abbürgen könnte, eher unwahrscheinlich.
00:12:34: Argument Nummer drei und der bezieht sich letztlich auf die Commodities, wobei ich in
00:12:44: diesem Fall insbesondere auf den Ölmarkt schaue und auf die Industriemetalle.
00:12:50: Ja, ich weiß, es gibt die Mega-Story.
00:12:52: Was ist besser gelaufen als Nvidia?
00:12:54: Ja, Kokore, also Kaukau, komplett durch die Decke.
00:12:59: Werden die meisten Aktionäre von, ich weiß nicht, Hersheys oder Mondelez oder Lind,
00:13:06: werden es merken, diese hohen Kaukaupreise schlagen, je nachdem, wie viel Kaukau gehalten
00:13:11: und den Produkten ist.
00:13:12: Das soll ja bei einigen gar nicht so viel sein.
00:13:14: Es schlägt natürlich durch auf die Marge.
00:13:19: Wenn wir uns anschauen, Öl ist über 20 Prozent gestiegen, Gassel-Line, also der Benzin ist
00:13:27: um über 15 Prozent gestiegen.
00:13:28: 66 Prozent der Commodities im S&P 500 in dem entsprechenden Basket haben den Markt outperformed.
00:13:39: Und das ist natürlich eine reflectionäre Entwicklung.
00:13:45: Das ist immer die Frage, was es zuerst, die Henne oder das Ei.
00:13:51: Am Ende des Tages sind steigende Commodities die Preise inflationär.
00:13:55: Wenn das also passiert, wenn die Inflation durch den Anstieg der Rohstoffpreise steigt,
00:14:04: wie wahrscheinlich ist denn in dieser absehbaren Entwicklung, so absehbar eben die Preisentwicklung
00:14:10: von Öl zum Beispiel ist, dass man jetzt die Zinsen senkt.
00:14:14: Das würde ja bedeuten im wahrsten des Wortes man kippt Benzin in den brennenden Eimer hinein.
00:14:20: Vierter Punkt.
00:14:22: Momentan sieht es danach aus, wenn wir jetzt einfach die Chartechnik bemühen, dass ein
00:14:29: breiter Aufschwung im Rohstoffmarkt kommt.
00:14:33: Ist aktuell schon da, momentan kann man aber sagen, es ist eine Reaktion auf fast zwei
00:14:39: Jahre Preisverfall.
00:14:41: Und sicherlich ist hier China ganz wichtig in der Entwicklung und deswegen ist es auch
00:14:46: ein Punkt, bei dem viel Unsicherheit mit eingeht.
00:14:49: Aber sollten wir über einen breiten Aufschwung der Rohstoffmärkte sprechen, einen großen
00:14:57: Commoditiescycle, dann spricht das nicht für Zinssenkungen.
00:15:02: Denn dann wird die Inflation, egal wie man es dreht und wendet und egal wie schön man
00:15:07: sich den Inflationskorb bastelt, dann wird das grundsätzlich etwas inflationäres sein.
00:15:13: Hier kommt es natürlich ganz wesentlich darauf an, wie ist die wirtschaftliche Entwicklung.
00:15:18: Würde man davon ausgehen, dass es eben nicht nur ein Softblende gibt, sondern wir vielleicht
00:15:22: vor einem wirtschaftlichen Aufschwungszyklus davon sprechen, dann wäre eigentlich der
00:15:29: Zeitpunkt für Zinssenkung schon verpasst.
00:15:31: Da müsste man die Zinsen auf dem aktuellen Niveau vielleicht gerade so lassen und am
00:15:36: Ende des Tages nochmal.
00:15:37: Die Fett hat natürlich auch den absoluten Zins im Auge, aber sie möchte den Arbeitsmarkt
00:15:43: und sie möchte die Wirtschaft am Laufen halten und momentan funktioniert das ganz gut, obwohl
00:15:48: wir noch überhaupt keine Zinssenkungen gesehen haben.
00:15:50: Dann ist es noch ein sehr interessanter Punkt, hat mir sehr gut gefallen, nicht weitersagen,
00:15:58: aber Zinssenkungen haben möglicherweise gar keinen ganz so großen Einfluss auf den Markt.
00:16:07: Wenn zwei Jahrzehnte lang 0%, also eine Nullzins, nicht für Wachstum gesorgt hat und das war
00:16:15: so, jennet euch unser, wie heißt er, Mario Draghi.
00:16:19: Oh, jetzt klingelt es an der, ich habe aber auch ein Glück und dann bin ich ein ganz kurz
00:16:41: super sauer, eine Sekunde, ich bin gleich wieder zurück, aber da kann ja nix dafür.
00:16:44: Also nicht, dass ihr denkt, ich wäre irgendein Asi, der Paketboten und Kassierer oder sonst
00:16:49: irgendjemanden anschnauzen würde dafür, dass er jemand seine Arbeit macht.
00:16:53: Ich ärgere mich nur in dem Moment darüber, dass ich unterbrochen werde.
00:16:56: Selbstverständlich habe ich ihn angelächelt und ihm noch einen schönen Tag gewünscht.
00:16:59: Kann ja nichts dafür, dass ich je mitten am Nachmittag meinen Podcast aufnehme.
00:17:04: Also weiter.
00:17:06: 0% Nullzinsen, theoretisch sogar negativ Zins und wir hatten Deflation, erinnert sich wahrscheinlich
00:17:14: keiner mehr dran.
00:17:15: Mario Draghi, einfach mal googeln die große Lebensaufgabe des Mario Draghi, Ben Bernanke,
00:17:21: endlich irgendwie Inflation erzeugen und da nichts hat geholfen.
00:17:25: Also ist der Zins überhaupt so wirksam und hey, wenn wir Zinsen haben von 4 oder 5 oder
00:17:33: 5,5% und die Wirtschaft läuft weiter, das passt doch auch nicht zu der Theorie, dass
00:17:39: am Ende des Tages die wirtschaftliche Entwicklung abhängig ist vom Zins.
00:17:44: Vielleicht sind die anderen Instrumente, die Notenbanken haben ja viel wirksamer.
00:17:49: Vielleicht ist der Zins nur etwas, worüber wir uns immer Gedanken machen, was aber
00:17:53: am Ende gar nicht ganz so wichtig ist, weil der Markt eben draus macht, was er eben draus
00:17:59: macht.
00:18:00: Oder, und das haben wir zum Teil auch gesehen, es ist unklar mit wie viel Verspätung dann
00:18:08: erst wirkt.
00:18:09: 15 Jahre Verspätung wäre jetzt ein bisschen viel.
00:18:12: Wir haben aber durchaus in anderen Zinszügel gesehen, dass man eine gewisse Wirkung auf
00:18:19: den Markt erwartet hat durch Zinssenkung oder Zinserhöhung und diese Wirkung kam dann
00:18:24: deutlich erst verspätet, also mit einem Lag.
00:18:26: Und dann ist es natürlich genau die Situation, wo alle spekulieren, ja sie war eben so langsam
00:18:33: die Fett und es gibt durchaus einige, die sagen, die Fett hat es verpasst.
00:18:36: Sie hätte die Zinsen vorher senken sollen.
00:18:38: Nur ich frage, warum hätte sie denn senken sollen?
00:18:41: Reichen uns jetzt, weiß ich nicht, 15% zugewinn im Index nicht mehr, sollten die Fahnen stangen
00:18:46: im Tech-Index, sollten die noch höher ausfallen.
00:18:49: Also, warum?
00:18:50: Arbeitsmarkt ist völlig in Ordnung, es gab keine Argumente fairerweise für Zinssenkungen
00:18:54: und die Frage ist, haben wir jetzt Argumente?
00:18:57: So, und dann schauen wir auf den letzten Punkt, dass es sicherlich der, der am häufigsten
00:19:02: genannt wird, die Lohnpreisspirale.
00:19:04: Das heißt also, wir haben es erlebt, die Löhne und Gehälter steigen.
00:19:09: Ich habe es glaube ich neulich besprochen, zum ersten Mal seit 2019 auch wirklich effektiv,
00:19:16: das heißt also, dass zumindest mal in einigen Branchen die Löhne nicht nur den Kaufkraftverlust
00:19:23: durch Inflation ausgeglichen haben, sondern es wirklich netto noch ein kleines Mühe oben
00:19:28: drauf gab.
00:19:29: Und wenn man sich das in langfristigen Zyklen, oder sagen wir mittelfristigen Zyklen über
00:19:33: mehrere Jahre anschaut, dann sieht man, wenn es erstmal diesen Anstieg gab, dann ging
00:19:39: er meist noch eine ganze Zeit lang weiter, weil natürlich entsprechende Gewerkschaften
00:19:44: nicht nur in Europa, auch die USA haben mittlerweile einige recht starke Gewerkschaften, gerade
00:19:49: im Automobilsektor, aber auch in anderen Sektoren, dass dann sich der Trend weiter fortsetzt,
00:19:55: weil man natürlich proaktiv als Gewerkschaft ist.
00:19:57: Man möchte ja am Ende auch seine Mitglieder nicht vergraulen, indem man sagt, so jetzt
00:20:01: Freunde, jetzt machen wir mal tranquilo hier, wir wissen doch alle, die Zinsen sinken wieder,
00:20:07: die Inflationen sinken, also jetzt können wir auch mit den Tarifabschlüssen uns zurückhalten.
00:20:11: Natürlich nicht.
00:20:12: Und es kann dann für eine Zeit so sein, dass diese Lohn- und Preis-Entschuldigung, Lohn-
00:20:18: und Gehaltsentwicklung sozusagen voranläuft.
00:20:21: Und das wiederum ist dann inflationär.
00:20:23: So, das waren jetzt ein paar Gründe.
00:20:26: Mein Fazit in diesem Fall fällt relativ kurz aus.
00:20:31: Ich kann mir nicht vorstellen, dass die amerikanische Notenbank und die europäische EZB sowieso nicht
00:20:40: in einem so wichtigen Jahr ihr Programm von heute auf morgen ändert und auch nicht von
00:20:46: einem Quartal aufs nächste.
00:20:47: Sie will auf keinen Fall den Markt irgendwie unangenehm überraschen.
00:20:52: Das heißt also, dass wir vermutlich die Trends, die wir jetzt schon sehen, also den Aufschwung
00:20:59: im Rohstoffbereich, wir sehen steigende Silberkurse, steigende Goldkurse aufgrund der Entwicklung
00:21:07: der Geldmenge.
00:21:08: Denn es ist natürlich sehr, sehr inflationär, wenn gleichzeitig Zinssenkung im Raum stehen,
00:21:13: aber die wirtschaftliche Tätigkeit eigentlich ganz gut ist.
00:21:15: Das spreche auch für Bitcoin, das spricht eigentlich für fast alle Anlagen.
00:21:19: Klassische Value-Werte könnten in so einem Umfeld eher etwas hinterher hinken, aber am
00:21:28: Aktienmarkt ist da fast alles positiv.
00:21:31: Es gibt andere Branchen, für die wäre das weniger positiv.
00:21:34: Das heißt also die Immobilienbranche, die Bautätigkeit ist schon jetzt sehr, sehr schwach
00:21:40: und hier spielen natürlich die tatsächlichen Zinsen schon eine Rolle.
00:21:44: Der Markt könnte also weiter unter Druck bleiben, alles andere ist und insofern ist das Fazit
00:21:49: auch gar nicht so anders als in den vergangenen Monaten.
00:21:54: Bleibe ich für 24 und mindestens noch das erste halb Jahr, 25, ziemlich bullish.
00:22:03: Herzlichen Dank für deine Aufmerksamkeit.
00:22:06: Ich freue mich sehr, wenn wir uns beim nächsten Mal gesund und munter wiederhören.
00:22:09: Bis dahin alles Gute, dein Lars.
00:22:11: [Musik]
00:22:14: SWR 2020
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